Studieren, Lehren und Forschen in einem intelligenten Gebäude – Nutzerorientierte Gebäudebewertung am Beispiel des Neubaus der HSBI, Campus Minden

Masterarbeit Kathrin Ziemer /07.2017 – Studiengang Integrales Bauen – Vertiefung PM Bau - HSBI/FB 2

Die Einbeziehung der Nutzer ist für die Planung heutiger Gebäude von großer Bedeutung. Ein Gebäude ist nur dann erfolgreich, wenn es vom Nutzer akzeptiert und geliebt wird. Nur dann kann sich der Nutzer mit dem Gebäude identifizieren und nutzt es dauerhaft. Zukunftsweisende und nachhaltige Bauprojekte berücksichtigen neben den Nutzerbedürfnissen gleichermaßen die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen. So gilt es, Konzepte und Bautechniken zu entwickeln, die umweltfreundliche Wirkungen hervorrufen und Energieverbräuche reduzieren. Durch den Einsatz von intelligenten Gebäudesystemen können Gebäude effizienter gestaltet und nutzergerechter betrieben werden. Doch nur bei einer ganzheitlichen Betrachtung aller Einflüsse und Strukturen kann ein nachhaltiger Umgang gewährleistet werden.

Vor diesem Hintergrund ist das Ziel der Arbeit, anhand einer durchgeführten nutzerorientierten Gebäudebewertung, die Nutzerzufriedenheit, die Stärken und Schwächen des Neubaus des Campus Minden der HSBI darzustellen sowie Handlungsempfehlungen abzuleiten.

Der Aufbau der Arbeit gliedert sich in drei Teile. Im Theorieteil wird zunächst die Funktion des Nutzers im Kontext der Baukultur thematisiert. Weiterhin erfolgt eine Darstellung der Anforderungen an moderne Hochschulbauten, unter anderem hinsichtlich funktionaler, technischer und nachhaltiger Forderungen. Zudem wird die Methodik einer Post-Occupancy Evaluation (POE) zur nutzerorientierten Gebäudebewertung beschrieben.

Die Anwendung auf das Praxisobjekt erfolgt im zweiten Teil. Dabei werden neben der Entwicklung des Campus Minden, die Räumlichkeiten und die eingesetzte Gebäudeautomation des Neubaus vorgestellt. Des Weiteren wird auf die Einpassungsplanung der Hochschul-Informations-System GmbH (HIS) eingegangen, bevor die Evaluierung des Neubaus durchgeführt wird. Die Gebäudebewertung umfasst Beobachtungen, Fragebögen sowie Nutzerinterviews. Anhand der gewonnenen Ergebnisse aus der POE werden schließlich die Stärken und Schwächen des Neubaus dargelegt.

Im letzten Teil der Arbeit erfolgen eine Interpretation der Ergebnisse sowie ein Vergleich der Erkenntnisse mit einer früheren nutzerorientierten Gebäudebewertung des Gebäudes. Außerdem werden Handlungsempfehlungen für den Neubau sowie Empfehlungen für zukünftige Hochschulbauten abgeleitet.

Als Fazit dieser Arbeit ist festzuhalten, dass nur durch eine integrale Planung und Zusammenarbeit aller Beteiligten (insbesondere unter Berücksichtigung der Nutzer) und einer ganzheitlichen Betrachtung aller ökologischen, ökonomischen, soziokulturellen, technischen und Prozess-Qualitäten, ein nachhaltiges Gebäude, welches der Nutzer akzeptiert, erschaffen werden kann. Dies gilt insbesondere für moderne  Hochschulbauten, welche eine Vorbildfunktion einnehmen – auch was die Identifikation der Nutzer mit dem Gebäude betrifft.

Kontakt: kathrin.ziemer@googlemail.com

Erstprüfer: Prof. Dr.-Ing. Ulrich Schramm
Zweitprüferin: Prof. Dr. phil. Sybille Reichart, FB 5 Wirtschaftspsychologie