03.11.2014

Alltägliche Entscheidungen für die Gesundheit

NuV veranstaltet Internationales Symposium zur Gesundheitskompetenz.

Bielefeld (fhb). Die Gesundheitskompetenzen jedes Einzelnen zu fördern und verbessern, war das zentrale Thema des internationalen Symposiums "Health Literacy" am vergangenen Donnerstag und Freitag im Zentrum für internationale Forschung (ZiF) in Bielefeld. Ausgerichtet wurde die Tagung von der Forschungskooperation "Nutzerorientierte Versorgung bei chronischer Krankheit und Pflegebedürftigkeit (NuV)", ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der Fachhochschule Bielefeld und der Universität Bielefeld. NuV-Sprecherin Prof. Dr. Doris Schaeffer war die federführende Organisatorin des Symposiums.

"Gesundheitskompetenz ist die Fähigkeit, sich zu Informationen um das Thema Gesundheit Zugang zu verschaffen, auszuwerten und in das eigne Verhalten umzusetzen", erklärte Prof. Dr. Annette Nauerth, Professorin an der FH Bielefeld und Sprecherin von NuV. Kurz gesagt: Jeder sollte im Alltag Entscheidungen treffen, die sich positiv auf seine Gesundheit auswirken - von der Ernährung über Sport bis hin zur ausreichenden Regenerationszeit im Krankheitsfall. Wichtig hierbei ist besonders bei chronisch Erkrankten: "Nur wenn der Patient die Informationen aus dem Gesundheitswesen versteht, kann er sein Verhalten so ändern, dass seine Situation verbessert wird", sagte Annette Nauerth.

Nach einer Begrüßung durch die Präsidentin der FH Bielefeld, Prof. Dr. Beate Rennen-Allhoff, hielt am Freitag Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen, einen Vortrag über "Pflege vom Menschen aus denken - Gesundheitskompetenzen erkennen und fördern". Sie unterstrich die Notwenigkeit eines Umdenkens um Gesundheitsbereich. Denn "wenn wir so weitermachen wie heute, werden wir mit diesem Gesundheits- und Pflegesystem 2050 nicht mehr versorgt werden können", prognostizierte sie eine düstere Zukunft. "Für mich gibt es nur eine Chance, diesen Zustand zu verbessern, und das ist die Bedarfe zu minimieren", sagte die Gesundheitsministerin. Deshalb müsse jeder mit einem anderen Gesundheitsbewusstsein an sich herangehen und den heutigen Präventionsgedanken hinterfragen. "Wir müssen ein Leben lang mit Wissen und Kompetenzen gestärkt werden, um im Alter schließlich unsere Gesundheit zu erhalten", forderte Barbara Steffens. Diese Änderungen könnten aber nicht staatlich verordnet werden, stattdessen müsse ein Umdenken in der Gesellschaft stattfinden. Dies könne die "Health Literacy" bewirken.