25.10.2011

„Bessere Vernetzung der Gewerke“

1. Symposium zu ‚Intelligenten Gebäudetechnologien‘ auf dem Campus Minden

Minden. Zum 1. Symposium ‚Intelligente Gebäudetechnologien‘ trafen sich am 20. Oktober rund 160 Fachvertreter aus Unternehmen, Planungsbüros und Hochschulen im Audimax auf dem Campus Minden der Fachhochschule (FH) Bielefeld. Die Veranstaltung war der Auftakt zur Gründung eines neuen Netzwerkes rund um innovative Gebäudetechnologien, wie Prof. Dr.-Ing. Oliver Wetter von der FH Bielefeld hervorhob.

Eingeladen hatten die FH Bielefeld, die OstWestfalenLippe Marketing GmbH, der Mühlenkreis Minden-Lübbecke, die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld, die InnovationsAllianz der NRW-Hochschulen e.V., der Verein Deutscher Ingenieure, die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld sowie Energie Impuls OWL e.V. und Techtalk-Vaessen. Moderiert wurde das Symposium von Tanja Krüger, Geschäftsführerin der Resolto Informatik GmbH.

In seiner Begrüßung hatte Prof. Wetter betont: „Die Unternehmen in unserer Region bieten hohe Kompetenzen und innovative Produkte in den Gebäudetechnologien. Defizite bestehen jedoch in der praktischen Umsetzung, wenn auf einer Baustelle verschiedene Gewerke zusammenkommen. Da passen die Einzelsysteme oft nicht zusammen.“ Wetter bezog sich dabei auf eine Umfrage, die die Initiatoren des Netzwerkes Anfang des Jahres durchgeführt hatten. „Das Potenzial, den Markt mit abgestimmten Lösungen zu erreichen, ist riesig.“

Der Landrat des Kreises Minden-Lübbecke, Dr. Ralf Niermann, freute sich über die große Resonanz und sprach „von einer Keimzelle der Gebäudetechnologien“, die sich in Minden zu einem Schwerpunkt etablieren könne.

Herbert Weber von der OWL Marketing GmbH knüpfte daran an: „Wir haben in OWL schon mit einigen Projekten bundesweit für Furore gesorgt. Die gute Vernetzung zwischen Forschung, Unternehmen und Hochschulen ist unser Erfolgsmodell.“

WAGO-Geschäftsführer Sven Hohorst stellte heraus: „Deutschland ist nach der Schweiz führend in der Gebäudetechnologie.“ In der Praxis sei die größte Problematik aber die Schnittstelle zwischen den Gewerken. Eine bessere Vernetzung der Gewerke sei eine große Chance für die OWL-Unternehmen in der Gebäudetechnologie.

Die Themen Ressourceneffizienz, Komfort und Sicherheit standen im Mittelpunkt der Referate. Prof. Dr. Manfred Büchel von der FH Gelsenkirchen konzentrierte sich in seinem Impulsvortrag zur Gebäudeautomation auf Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit. Mit dem Verweis auf eine McKinsey-Studie stellte er klar, dass allein durch Regelungstechnik und Energiemonitoring das Einsparpotenzial an Kohlendioxid-Emissionen im Gebäudesektor bis zum Jahre 2020 in Deutschland rund 5,4 Millionen Tonnen betragen könnte. „Und das Ganze wird mit 78 Euro je eingesparter Tonne Kohlendioxid finanziell belohnt“, so Büchel.

Frank Hülsmeier von der LAB Electronic GmbH, Peter Hübinger von der Miele & Cie. KG, Rainer Schmutte von der WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG und Bernd Bostelmann von der Goldbeck GmbH Beispiele gaben Beispiele aus der Unternehmenspraxis. In einem weiteren Block referierte Menhard Schoof vom Johannes Wesling Klinikum Minden aus der Bauherrenperspektive. Fazit der Vortragenden: Es ist viel Kompetenz in Ostwestfalen-Lippe vorhanden und die Vernetzung sei der Schlüssel zum intelligenten Gebäude.

Auf dem Campus Minden will man mit gutem Beispiel vorangehen. „Wir planen, einen Forschungsschwerpunkt ‚Intelligente Gebäudetechnologien‘ zu etablieren. Das bietet sich bei dem Fächerspektrum von Architektur, Bauingenieurwesen, Elektrotechnik, Maschinenbau und Informatik einfach an. Aber bis dahin ist noch viel zu tun“, blickte Gastgeber Prof. Dr. Oliver Wetter in die Zukunft.

Im nächsten Jahr soll es auf dem Campus Minden ein weiteres Symposium zum Thema ‚Intelligente Gebäudetechnologien‘ geben.