17.04.2012

Ein großer Meilenstein, ein neues Gesicht und eine eindeutige Adresse

Richtfest für den Neubau der Fachhochschule Bielefeld mit Musik, Kunst und mehreren hundert Gästen

Bielefeld (fhb). Von weitem zu erkennen: Das Gebäude im Rohbau mit seinen vier Baukörpern ragt auf seiner westlichen Seite fünfgeschossig 20 Meter in die Höhe. Was man nicht sehen kann: Auf fünf Ebenen direkt unter dem Gebäude verbirgt sich die Tiefgarage mit 1.016 Stellplätzen. Seit eineinhalb Jahren laufen die Arbeiten für diesen imposanten Neubau der Fachhochschule (FH) Bielefeld auf dem Campus Nord, ganz in der Nähe der Universität, auf Hochtouren. Am 17. April wurde nun Richtfest gefeiert. Bei Wind und Wetter haben die Bauarbeiter angepackt. Und alles ist bislang unfallfrei abgelaufen. Ein Grund mehr, "mit Freude zu feiern", wie Heinrich Micus, der Leiter der Bielefelder Niederlassung des Bau- und Liegenschaftsbetriebes (BLB) NRW, in seinem Grußwort hervorheben konnte. Der BLB ist Bauherr, die FH Bielefeld wird das Gebäude mit einer Hauptnutzfläche von rund 31.500 Quadratmetern anmieten. Ab dem Wintersemester 2013/2014 soll der Lehrbetrieb für rund 6.000 Studierende im neuen Gebäude aufgenommen werden.

Zum Richtfest konnte Micus rund sechshundert Gäste aus Hochschule, Politik und Wirtschaft, den am Bau beteiligten Firmen und der direkten Nachbarschaft begrüßen. Zudem war mit Dr. Rüdiger Messal, dem Staatssekretär im Finanzministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, ein prominenter Redner vertreten, der die Bedeutung des Neubaus als Teil des Campus Bielefeld und "Leuchtturm" für den Wissenschaftsstandort Ostwestfalen-Lippe unterstrich.

Prof. Dr. Beate Rennen-Allhoff, die Präsidentin der FH Bielefeld, und Pit Clausen, Bielefelds Oberbürgermeister, zeigten sich gleichfalls angetan vom Fortschritt am Bauwerk und von den Möglichkeiten, die sich mit der Fertigstellung im kommenden Jahr eröffnen werden. "Das heutige Richtfest ist ein großer Meilenstein auf dem Weg in unseren Neubau, mit dem die FH Bielefeld eine eindeutige Adresse und ein neues Gesicht bekommt. Das nächste große Fest wird die Einweihungsfeier im Wintersemester 2013/14 sein", sagte die Präsidentin in ihrer Begrüßung.

Mit dem Neubau werden künftig die vier großen Bielefelder Standorte der Fachhochschule unter einem Dach vereint. Zunächst werden die Fachbereiche Ingenieurwissenschaften und Mathematik, Sozialwesen, Wirtschaft und Gesundheit sowie die Hochschulbibliothek und die Verwaltung eine neue und den heutigen Anforderungen entsprechende Infrastruktur für Studium, Lehre und Forschung erhalten. Der Fachbereich Gestaltung, bislang an der Lampingstraße nahe der Oetker-Halle untergebracht, wird mittelfristig ebenfalls in das neue Gebäude umziehen. Erstmals lernen, lehren und forschen dann die verschiedenen Disziplinen der FH Bielefeld Tür an Tür - in einer hervorragenden Infrastruktur und mit modernster Ausstattung.

Eine besondere Note erhielt das Richtfest durch eine Kunstperformance: Matthias Poltrock, Absolvent des Fachbereichs Gestaltung der FH Bielefeld, und Wolfgang Meluhn arbeiteten live an einem "Richtfestgemälde". Auf zwei großflächigen Leinwänden inszenierten die Maler im künstlerischen Dialog die heutige und die künftige Situation der FH als Vision. Die Aktion soll die Bedeutung der Kunst in der FH symbolisieren, die in dem neuen Gebäude durch große Ausstellungsflächen zum Ausdruck kommen wird.

Die "identitätsstiftende Adresse des Gebäudes" (Rennen-Allhoff), wird in hohem Maße von der Fassade des Neubaus bestimmt, die bereits zur Hälfte montiert ist. Die Elementfassade überzieht den Baukörper als abstraktes Muster, ohne die dahinter befindlichen Bereiche oder die Geschosse in den Vordergrund zu rücken.

Der Gebäudekörper gliedert sich in zwei Hauptelemente. Ein durchgängiger Gebäudesockel passt sich dem nach Süden abfallenden Gelände an. Durch unterschiedliche Innenhöfe wird der Sockelkörper im Inneren gegliedert und zusätzlich belichtet. Vier in der Höhe gestaffelte Gebäudekörper, zwei davon u-förmig angelegt, liegen auf dem Sockel auf und greifen mit ihren Ausläufern in den südlichen Landschaftsraum ein. Durch den Haupteingang im Westen betritt man das Hauptfoyer und gelangt über die 200 Meter lange Magistrale in alle folgenden Gebäudeteile. Die Magistrale verbindet somit die wesentlichen zentralen Bereiche wie Cafeteria, Hochschulbibliothek, Hörsäle, Audimax, Konferenzbereich und Experimentierhallen.

Das neue FH-Gebäude auf dem Campus Nord ist Teil des Campus Bielefeld, zu dem auch die Universität gehört. Hier werden in den kommenden Jahren voraussichtlich mehr als eine Milliarde Euro investiert. Mit diesem Geld werden exzellente Bedingungen für Forschung, Lehre und Studium geschaffen. Drei Großprojekte sind derzeit im Bau: der Ersatzneubau der FH Bielefeld, der Ersatzneubau Universitätsstraße und der Forschungsbau Interaktive Intelligente Systeme für die Universität Bielefeld. Aktuell laufen die Vorbereitungen für die größte Baumaßnahme: die Modernisierung des Universitätshauptgebäudes.

Mehr Informationen zum Neubau: www.campus-bielefeld.de