22.02.2012

Elektronik trifft Biotechnologie

Elektrotechniker und Maschinenbauer der Region OWL zu Besuch im Labor der Apparativen Biotechnologie an der FH Bielefeld.

Bielefeld (fhb). Die Biotechnologiebranche ist profitabel und krisensicher. Das Marktpotential wird von den Unternehmen der Region OWL allerdings bisher nur begrenzt genutzt, denn für viele Elektrotechniker und Maschinenbauer ist die neue Technologie noch eine große Unbekannte. Um das zu ändern, lud die Fachhochschule (FH) Bielefeld zusammen mit dem Netzwerk InnoZent OWL e.V. Vertreterinnen und Vertreter des Elektronik-Forums ins Labor der Apparativen Biotechnologie ein.

Mit dem Treffen wurde ein erster Schritt hin zu einem Austausch zwischen Biotechnologie und produzierender Industrie der Region getan. Und der ist laut Professor Dr. Frank Gudermann vom Studiengang "Apparative Biotechnologie" auch nötig: "Die Nachfrage nach unseren Produkten wächst seit Jahren kontinuierlich. Deren Herstellprozess ist jedoch noch wenig effizient, vieles muss manuell gemacht werden." Grund hierfür sei die Zurückhaltung der Elektronikunternehmen, die ihre Kompetenzen bisher eher in traditionellen Märkten wie der Automobil- und Möbelindustrie einsetzen. "Komplexe Prozesse laufen dort mittlerweile automatisiert ab. Solche Lösungen wünschen wir uns auch für die Biotechnologie", sagt Professor Gudermann. Notwendig sei eine Zusammenarbeit beispielsweise bei der Automatisierung der Probenahme und deren anschließender Analyse im Bereich der Herstellung von Medikamenten und der Produktion von Schnelltests zur Diagnose von Krankheiten. Neben der Gesundheitsbranche sind die Chemie- und Ernährungsindustrie die wichtigsten Abnehmer biotechnologischer Produkte.

Beim Treffen mit dem Elektronik-Forum demonstrierten Professor Gudermann und sein Kollege Professor Dr. Dirk Lütkemeyer anhand von Beispielen verschiedene, derzeit noch manuell auszuführende Arbeitsschritte. Die Maschinenbauer und Elektrotechniker von sechs Großunternehmen der Region OWL konnten sich auf diese Weise selbst ein Bild von den bestehenden Prozessketten machen. In Gesprächen wurden anschließend bereits Möglichkeiten zur Optimierung und Automatisierung diskutiert. "Wir wollen uns jetzt mit den Unternehmen treffen, um über die Umsetzung konkreter Projekte zu sprechen", sagt Professor Gudermann.