30.10.2013

Erstligist TuS N-Lübbecke hat Spaß am Spiel und überzeugt mit 43:29

Handball All-Star Game vor großartiger Kulisse / Niederlage des Uni-FH-Studententeams war gut zu verdauen.

Bielefeld (fhb). 43:29, zur Halbzeit 22:16, das klingt nicht gut. Aber es gibt Niederlagen, die schmerzen überhaupt nicht. Diese ist so eine: hier die Handball-Profimannaschaft des TuS Nettelstedt-Lübbecke, auf der anderen Seite eine klasse Studenten-Truppe, eine Koproduktion aus Sportlern der Universität und der Fachhochschule Bielefeld. Exzellente Einzelkönner, doch keine Profis, die jeden Tag stundenlang am Ball sind. Kaum Fouls, und schon gar keine bösen, keine wirklich strittige Szene. Dennoch eine kampfbetonte Auseinandersetzung - und einmal sogar eine Zweiminuten-Strafe gegen den TuS. "War vielleicht etwas zu hart, die Entscheidung", so Schiedsrichter Christian Rietenberg. Aber das Publikum wollte wohl einmal fünf gegen sechs Feldspieler sehen, wobei die Überzahl letztlich nicht in Tore umgesetzt werden konnte.     

500 Zuschauer fanden sich gestern in der überfüllten Uni-Sporthalle ein und unterstützten ihre Mannschaft lautstark. FH-Präsidentin Prof. Dr. Beate Rennen-Allhoff hatte begrüßt und das beispielhafte Zusammengehen von Uni und FH "auch im Sportbereich" hervorgehoben. Sie sei gespannt auf das Spiel "David gegen Goliath", vielleicht gebe es ja eine Überraschung.   

Gab es nicht. Trotzdem eine perfekte Stimmung mit einem Profiteam, das seinen Auftritt durchaus ernst nahm und aus dem Spiel keine mittelmäßige Trainingseinheit machte. Nettelstedts Trainer Dirk Beutler wollte das Spiel nutzen, um im Rhythmus zu blieben und Spielzüge auszuprobieren. Distanzwürfe, Kreisanspiele, Tempogegenstoß, Kempa-Trick: das Repertoire aus "der stärksten Liga der Welt" wurde konsequent vorgeführt. Ludwig Vogel, der Coach des Hochschul-Teams: "Unsere Mannschaft hat sich achtbar aus der Affäre gezogen." 29 Tore gegen einen Erstligisten, der sich im sicheren Tabellen-Mittelfeld platziert hat: Hut ab, das kann sich sehen lassen. Schöne Anspiele an den Kreis, präzise Würfe von außen, drei gehaltene Siebenmeter.     

Mirko Eichentopf, der Leiter des Uni-Hochschulsports und Organisator der Veranstaltung, war rundweg zufrieden: "Mehr geht nicht, ob wir das im nächsten Jahr noch toppen können, wage ich anzuzweifeln." Bereits im dritten Jahr in Folge organisiert der Hochschulsport der Universität Bielefeld in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule das so genannte Handball All-Star Game, unterstützt von der Fördergesellschaft für Sportwissenschaft und Hochschulsport an der Universität Bielefeld, kurz: (fög) sport. Erhard Krebs, leidenschaftlicher Handballer, der sich an der FH um den Sport kümmert, überreichte beiden Mannschaften je einen kleinen Pokal, wofür sich die Spielführer ordentlich bedankten. Handballexpertin Karin Rietenberg aus der FH-Verwaltung hatte die beiden Schiedsrichter verpflichtet. Neben ihrem Sohn Christian war das Sven Levermann. Beide überzeugten in der leicht zu pfeifenden Begegnung durch Zurückhaltung und körperliche Fitness. Letztere wurde abverlangt, denn es ging zügig rauf und runter auf dem Spielfeld. 

In der Halbzeitpause hatte Uni-Rektor Prof. Dr. Gerhard Sagerer zwei Sportlerinnen und einen Sportler der Universität geehrt, die im Jahr 2013 national und international Erfolge erringen konnten. Und eine HipHop-Gruppe des Hochschulsports sorgte gleichfalls in der Pause für Unterhaltung. 

Der Bielefelder Studenten-Mannschaften gehörten an: Henning Kiel, Mario Fleiter, Kai Uhlemeyer, Johann Kleimann, Kim-Patrick Kliver (alle FH Bielefeld), Bastian Räber, Linus Happel, René Hilla, Steffen Rohlfing, Johannes Krause, Arne Birkner, Florian Öttking, Jannik Gartmann und Joachim Vogel (alle Uni Bielefeld).