02.05.2012

"Fachbereich Technik entwickelt sich rasant"

Antrittsvorlesungen von Prof. Dr. Boysen und Prof. Dr. Gips am Campus Minden

Minden. Der gute Brauch, dass sich die Neuberufenen im Rahmen einer Antrittsvorlesung vorstellen, fand am vergangenen Donnerstag im Hörsaalgebäude des Campus Minden vor rund fünfzig Interessierten seine Fortsetzung: Die neuen Professoren Dr.-Ing. Philipp Boysen und Dr.-Ing. Carsten Gips vom Fachbereich Technik (im Aufbau) gaben Einblicke in ihre Lehrgebiete. 

 In seiner Begrüßung hatte Gründungsdekan Professor Dr. Michael Mohe auf die rasante Entwicklung des noch jungen Fachbereichs hingewiesen: "Es ist gerade einmal gut einen Monat her, als sich an eben diesem Ort bereits zwei neue Kollegen vorgestellt haben. Jetzt sind es wieder zwei. Dies zeigt, dass der Fachbereich Technik nicht nur auf der Seite der Studierenden, sondern auch auf der Lehrendenseite rasant wächst." Bei der Vorstellung der beiden neuen Kollegen machte Mohe deutlich, dass "der Fachbereich Technik mit Professor Gips und Professor Boysen wiederum zwei fachlich ausgewiesene Experten hinzugewonnen hat".

Professor Dr.-Ing. Philipp Boysen, gebürtig aus Hamburg, lehrt seit Januar diesen Jahres am Campus Minden als Professor für Elektrotechnik Hard- und Software. In seinem Vortrag führte er in die Herausforderungen und Möglichkeiten - beispielsweise zur Lärmreduktion mittels Satellitennavigationsverfahren - in der Luftfahrt ein. Anschaulich illustrierte er, dass es für die sicherheitskritischen Anwendungen nicht ausreicht, eine genaue Position zu haben. Man müsse auch wissen, wann man sich auf das System nicht verlassen kann. Boysen: "Im Auto sehen Sie, ob Ihr Navigationssystem glaubt, sie führen 150 Meter neben der Straße. Wenn Sie im dichten Nebel einen Landeanflug durchführen wollen, sind Sie aber darauf angewiesen, dass Ihnen Ihr Navigationssystem sagt, wann die errechnete Position stimmt - oder wann Sie lieber zu anderen Navigationssystemen greifen."

Prof. Dr.-Ing. Carsten Gips ist bereits seit November 2011 als Professor für Programmiermethodik am Campus Minden tätig. Ihm liegen vor allem die Themen rund um Programmiersprachen, Softwarequalität und Künstliche Intelligenz am Herzen. In seinem Vortrag hob er die Bedeutung des systematischen Softwaretests hervor, "der in der Praxis leider oft unterschätzt wird". Dabei zeigten Analysen, dass zeitiges und entwicklungsbegleitendes Testen bares Geld sparen kann. An einem Beispiel aus der Praxis verdeutlichte Gips, dass Informatiker viel Spaß beim Testen haben können, beispielsweise beim Entwerfen einer domainspezifischen Sprache samt zugehörigem Compiler zur Spezifikation von Testfällen und zur Generierung von ausführbarem Code für die jeweilige Testumgebung. Im Weiteren führte er in die Softwareentwicklung mit AUTOSAR ein, wo durch eine standardisierte Architektur die bisher übliche nachteilige enge Kopplung zwischen Software und Hardware aufgehoben wird und neue Möglichkeiten der Softwareentwicklung und Softwarespezifikation eröffnet werden.

Für die musikalische Begleitung der Veranstaltung sorgte abermals das Trio vom Ratsgymnasium Minden.