05.06.2014

FH Bielefeld kooperiert mit Handwerkskammer und HBZ Brackwede

Vertragsunterzeichnung zum kooperativen Studium Bauingenieurwesen.

Bielefeld (fhb). Die Fachhochschule Bielefeld ist um ein neues Studienangebot reicher: das kooperative Studium Bauingenieurwesen. Mit den Geschäftsführern Klaus-Werner Schäfer vom Handwerksbildungszentrums (HBZ) Brackwede Fachbereich Bau und Elmar M. Barella von der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld unterzeichnete FH-Präsidentin Prof. Dr. Beate Rennen-Allhoff am Donnerstag, 5. Juni, den Kooperationsvertrag. Die FH nimmt jetzt Auszubildende zum Beton- und Stahlbetonbauer, Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Maurer, Straßenbauer, Stuckateur und Zimmerer in den Studiengang Bauingenieurwesen auf und bildet sie zum Bachelor of Engineering aus. Vorausgesetzt wird, dass sie das Abitur gemacht, oder die Fachhochschulreife abgelegt haben. Studiert wird auf dem Campus Minden am Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen. "Der begabte Junghandwerker spart mit dieser Doppelausbildung Zeit, nach vier Jahren schließt er als Geselle und als Bauingenieur ab", erklärt Elmar M. Barella, Geschäftsführer der Handwerkskammer.

Ab wann die ersten Kooperationstudierenden an den Start gehen, steht noch nicht fest. "Dazu müssen wir jetzt in die Offensive gehen und Werbung für das Modell machen", sagt Barella. Aber die Weichen für den Start sind jetzt gestellt. Für die FH Bielefeld ist es mittlerweile das dritte kooperative Modell, bereits das zweite in einem Ingenieurstudiengang. "Wir haben nur gute Erfahrungen mit dem kooperativen Studium gemacht und sehen hier eine Möglichkeit, jungen Leuten ein passgenaues Studium anbieten zu können", so Präsidentin Rennen-Allhoff.

Zukünftig bekommen die studierenden Auszubildenden sowohl eine akademisch Ausbildung im Studium als auch eine praktische Ausbildung in der Berufsschule und im Betrieb. "Die Studierenden sollen einen frühen Einstieg in die Praxis bekommen. Wir bieten ihnen eine umfassend ausgerichtete Ausbildung sowie hervorragende Karrierechancen in unterschiedlichen Arbeitsbereichen der Bauwirtschaft", sagt Professor Dr. Hans-Georg Gülzow, der im Studiengang Bauingenieurwesen lehrt und das kooperative Studium maßgeblich mit eingefädelt hat.

In den ersten 14 Monaten lernen die Auszubildenden ausschließlich an der Berufsschule, im Ausbildungsbetrieb und im HBZ. Danach geht es ans Studieren. Im zweiten, dritten und vierten Jahr, insgesamt sechs Semsester, lernen sie als Studierende auf dem Campus Minden. Gemeinsam mit den Vollzeitstudierenden besuchen sie die Lehrveranstaltungen des Studiengangs Bauingenieurwesen. Die Schwerpunkte im Studium liegen auf dem Baubetrieb (Bauausführung), Konstruktiver Ingenieurbau (Tragwerksplanung), Wasserwesen, Geotechnik, Abfallwirtschaft und Verkehr (WGAV). Nur während der vorlesungsfreien Zeit besuchen Sie dannnoch die Berufsschule, das HBZ oder den Ausbildungsbetrieb. Erfahrungsgemäß sei ein kooperatives Studium zwar sehr zeitintensiv, aber die Abbrecherquote sei für diesen Studientyp immer sehr niedrig. "Die Zielgruppe ist einfach motiviert. Die Studierenden ziehen das dann auch wirklich durch", so Klaus-Werner Schäfer vom HBZ.

Der Studiengang Bauingenieurwesen ist für alle geeignet, die sich für das Bauen und die Umwelt sowie gleichzeitig für ingenieurmäßig-technische Aufgaben interessieren. Er bereitet auf Ingenieurtätigkeiten als Angestellte und Selbstständige in der Bauwirtschaft, in Ingenieurbüros und anderen Dienstleistern sowie bei öffentlichen Dienststellen vor. Wer in den kooperativen Studiengang einsteigen möchte, muss eine Ausbildungsstelle bei einem Betrieb mitbringen. Der Studiengang Bauingenieurwesen ist zurzeit zulassungsfrei.