16.12.2003

Bachelor und Master im Maschinenbau

Die Fachhochschule (FH) Bielefeld hat jetzt als erste Hochschule in Ostwestfalen-Lippe eine Akkreditierung für ein international anerkanntes, konsekutives Studienangebot im ingenieurwissenschaftlich-technischen Bereich erhalten.

Mit dem Bachelor-Studiengang Maschinenbau Computer Aided Engineering (MB-CAE) und dem Master-Studiengang Computer Aided Mechanical Engineering (CAME) am Fachbereich Maschinenbau, letzterer wird in Kooperation mit der FH Westküste in Heide (Holstein) durchgeführt, richtet sich die FH Bielefeld konsequent auf die Ländervereinbarungen der europäischen Kommission laut Bologna-Abkommen und damit auf die Anforderungen des Wirtschaftsstandortes Europa ein.
Bachelor und Master sind ein Teil der Europäisierung der Studiensysteme bis zum Jahr 2010, zu denen sich die europäischen Bildungsminister verpflichtet haben. Der Fachbereich Maschinenbau der FH Bielefeld war jetzt mit der Akkreditierung der beiden konsekutiven, sprich aufeinander aufbauenden Studiengänge Bachelor Maschinenbau Computer Aided Engineering (MB-CAE) und Master in Computer Aided Mechanical Engineering (CAME) erfolgreich. Damit ist die FH Bielefeld die erste in Ostwestfalen-Lippe, an der Studierende aus dem In- und Ausland einen Abschluss als Bachelor of Engineering (BEng) und/oder einen Abschluss als Master of Science (MSc) absolvieren können. Die Bewilligung erfolgte über die ASIIN Akkreditierungsagentur für Studiengänge der Ingenieurwissenschaften, der Informatik, der Naturwissenschaften und der Mathematik e.V. mit Sitz in Düsseldorf "ohne Auflagen". Mit dem Abschluss in der Tasche steht Absolventinnen und Absolventen auch eine Laufbahn im höheren öffentlichen Dienst oder eine Promotion offen.

CAE verkürzt Entwicklungszeiten
Computer Aided Engineering (CAE) - die computergestützte Entwicklung im Ingenieurwesen - hat in den letzten Jahren in Industrie und Wirtschaft immer mehr an Bedeutung gewonnen. CAE umfasst alle Entwicklungsschritte von der Konstruktion bis zur Herstellung von Systemen und Produkten bis hin zum Recycling. Heute kann, noch bevor ein neues Produkt oder System, beispielsweise eine neu zu entwickelnde Automobilkomponente, tatsächlich realisiert wird, der gesamte Entstehungsprozess am Computer berechnet und simuliert werden - von der Konstruktionsskizze über die eigentliche Konstruktion und Berechnung bis hin zur konkreten Fertigung. Die Zeitspanne von der Idee bis zum Ergebnis lässt sich durch den Einsatz von CAE-Techniken erheblich verkürzen.

"Für den Maschinenbau ist dieser Bereich deshalb ein schnell wachsendes und zukunftsträchtiges Gebiet. Ingenieurinnen und Ingenieure wie unsere Absolventinnen und Absolventen, die moderne CAE-Methoden beherrschen, sind gesuchte Fach- und Führungskräfte in allen Unternehmen und Branchen der Region", erklärt Professor Dr.-Ing. Ralf Hörstmeier, Dekan des Fachbereichs Maschinenbau, den Nutzen für die heimische Wirtschaft, "unsere Hochschule kann wiederum durch neue Angebote und Inhalte weiter an ihrer Profilbildung arbeiten. An unserem Fachbereich Maschinenbau ist die Informationstechnologie bereits ein bedeutender integraler Bestandteil der Ausbildung. Der Bachelor of Engineering und der Master of Science passen deshalb hervorragend in unser Programm. Die Akzeptanz bei den Arbeitgebern der Region wird entsprechend hoch sein."

Bachelor ab Wintersemester 2004/2005
Der Studienbetrieb für den neuen, sechssemestrigen Bachelor-Studiengang wird erstmals im Wintersemester 2004/2005 aufgenommen. Er ist als berufsbefähigender Studiengang mit wissenschaftlicher Vermittlung von praxisbezogenem Grundwissen konzipiert. Im Vordergrund steht eine Basis-Ausbildung im Maschinenbau mit mathematisch-naturwissenschaftlichen Grundkenntnissen und ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen in dem gesamten Bogen von Konstruktion über Fertigung bis zum Recycling. Ergänzend werden Kenntnisse und Fähigkeiten in der technischen Organisation und im Management, im Qualitätsmanagement, in der Informationstechnologie und interdisziplinäre Schlüsselqualifikationen wie Teamfähigkeit, Präsentationsvermögen und Denken in integrierten Systemen vermittelt.

Mit dem Master-Studium sollen Bewerberinnen und Bewerber mit Diplom- oder Bachelor-Abschluss von allen Hochschulen der Welt und Ingenieurinnen und Ingenieure mit mehrjähriger Praxiserfahrung angesprochen werden. Mit der dreisemestrigen, anspruchsvollen Zusatzqualifikation werden ausgebildete Maschinenbau-Ingenieure zu Systemanalytikern spezialisiert, die in der Lage sind, Problemlösungen für ingenieurspezifische Aufgaben zu finden und zu entwickeln. Diese Zielsetzung erreichen die FH Bielefeld und die FH Westküste durch eine sich ergänzende, vertiefende wissenschaftliche Ausbildung. Dazu gehört die anwendungsorientierte Systemanalyse mit CA-Techniken und Simulationswerkzeugen. Die Veranstaltungen, Prüfungen und schriftlichen Arbeiten im Masterprogramm werden in englischer Sprache durchgeführt. Das Master-Studium kann wahlweise im Sommer- oder Wintersemester aufgenommen werden.

Fach- und Führungskräfte für die Region
"Das Aufbaustudium ist auch für ausländische Studierende attraktiv und erhöht die Chancen inländischer Studierender auf dem internationalen Arbeitsmarkt", so Professor Hörstmeier, "unsere Master-Absolventinnen und -Absolventen werden speziell für Forschung und Entwicklung (FuE) in Unternehmen befähigt sein." Das Studium wird mit einem Sommersemester in Heide und einem Wintersemester in Bielefeld absolviert, die Abschlussarbeit erfolgt wahlweise in Bielefeld oder Heide. Die beiden Partnerhochschulen haben sich als Zielzahl 24 Studierende pro Semester im Master-Programm gesetzt.

Mit der Entwicklung neuer Studienangebote mit international anerkannten Abschlüssen im ingenieurwissenschaftlichen und technischen Bereich stellt sich die Fachhochschule Bielefeld konsequent auf die europäischen Vorgaben und das nordrhein-westfälische Hochschulkonzept 2010 ein. Weitere Bachelor- und Master-Studienangebote am Fachbereich Maschinenbau, zum Teil ebenfalls in Kooperation mit anderen Partnern, sind bereits in der Planung. Für die laufende Übergangsphase werden die neuen, europäischen Studienabschlüsse neben dem Diplom-Abschluss und der Kooperativen Ingenieurausbildung angeboten. Nach dem politischen Willen soll der Bachelor-Abschluss alle bisherigen Diplomstudiengänge ersetzen.

Kontakt:
Professor Dr.-Ing. Ralf Hörstmeier
Fachbereich Maschinenbau
Fachhochschule Bielefeld
Wilhelm-Bertelsmann-Straße 10
33602 Bielefeld
fon 0521.106-7255
e-mail info@master-cae.info
web www.master-cae.info