27.07.2004

Kompetenzspiel für Bewegung: Ministerin begeistert von Spiel, Spaß und Spannung

Das Kompetenzspiel für Bewegung, vor drei Jahren von Studierenden und Lehrenden am Fachbereich Maschinenbau der Fachhochschule (FH) Bielefeld entwickelt, ist zunehmend gefragt. Mitte Juni ließ sich auch Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung und Forschung, von dem Geschicklichkeitsspiel rund um technische Phänomene begeistern. Sie besuchte bei den Tagen der Technik in Düsseldorf das Aktionszelt des Vereins Deutscher Ingenieure, in dem die FH Bielefeld mit einem Stand und dem kreativen Kompetenzspiel vertreten war.

Mit dem von einem Team um Professor Dr.-Ing. Ralf Hörstmeier erfundenen Kompetenzspiel für Bewegung werden physikalische und mechanische Gesetzmäßigkeiten spielerisch erklärt und (be-)greifbar gemacht. Das Geschicklichkeitsspiel mit einer drei Meter langen Bahn mit sieben Prozent Gefälle besteht aus typischen Elementen der Fördertechnik: einer Rollenstrecke, einem Schienenteil und einer Gleitebene.

Ziel des Spieles ist es, eine Kunststoffbox mit verschiedenen Kufen und Gewichten derart auszurüsten, dass sie unmittelbar vor dem Bahnende an einem Puffer zum Stehen kommt. "Es kommt auf eine möglichst genaue Positionierung nahe der Begrenzung an", erklärt Professor Dr. Hörstmeier, "damit beschäftigen sich auch die angehenden Ingenieurinnen und Ingenieure im Fachgebiet Fördertechnik, Materialfluss und Logistik. Im Bereich der Automatisierung ist die Positionierung ein wesentlicher Betriebsfaktor." Die Crux: Je nach Ausstattung wird das Gefährt in den verschiedenen Streckenabschnitten - beeinflusst durch Beschleunigungs-, Rotations- oder Reibungsenergien - mal schneller, mal langsamer. Auf diese Weise verbindet das Kompetenzspiel Eigenschaften der Mechanik mit denen des Wettkampfes: Physikalisches Grundwissen in Kombination mit technischem Verständnis ist genauso gefragt wie Geschicklichkeit und Geduld. Somit kann eine breite Zielgruppe angesprochen werden: vom Schüler über die Lehrerin bis hin zum Ingenieur also ob Frau oder Mann von 8 bis 80 Jahre.

Hochbetrieb am Fachhochschulstand
In den letzten drei Jahren kam das Kompetenzspiel für Bewegung in Schulen, Hochschulen, in Unternehmen und auf Messen, beispielsweise auf der Hannover Messe, der "future>Ing." in Paderborn oder der "Woche der Wissenschaft" im Rahmen des ersten Bielefelder Hochschuljahres, zum Einsatz. Die "Tage der Technik" im Juni in Düsseldorf waren Teil des aktuellen "Jahres der Technik", zu dem das Bundesministerium für Bildung und Forschung aufgerufen hat. Zu der Veranstaltung auf dem Gustav-Gründgens-Platz kamen an den zwei Tagen mehrere hundert Menschen. Am Stand der FH Bielefeld im VDI-Aktionszelt herrschte Hochbetrieb: Das Kompetenzspiel des Fachbereiches Maschinenbau war stets umlagert. Gewinner waren in erster Linie Kinder, Jugendliche und Frauen, die mit Köpfchen, aber unvoreingenommen an das Spiel herangingen. So mancher Experte lag dagegen mit seinen detaillierten Berechnungen falsch und schoss über das Ziel hinaus.

Bei ihrem Besuch erläuterte Diplom-Ingenieur Jörg Meier-Pechstein der Ministerin das Konzept des Fachbereiches Maschinenbau der FH Bielefeld, bereits junge Menschen an naturwissenschaftliche Zusammenhänge und technisches Grundwissen heranzuführen und sie so für ein Studium der Ingenieurwissenschaften zu interessieren. Auch Staatssekretär Hartmut Krebs vom Ministerium für Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, Professor Dr. Ekkehard Schulz, Vorstandsvorsitzender der ThyssenKrupp AG, VDI-Direktor Dr.-Ing. Willi Fuchs sowie Dr.-Ing. Adolf Gärtner, Präsident des Deutschen Verbandes für Schweißen und verwandte Verfahren (DVS e.V.) waren von den Herausforderungen des Kompetenzspiels aus Bielefeld angetan.

Ansprechpartner und weitere Informationen:
Professor Dr.-Ing. Ralf Hörstmeier
Fachbereich Maschinenbau
Fachhochschule Bielefeld
Wilhelm-Bertelsmann-Straße 10
fon 0521.106-7255 /56
e-mail ralf.hoerstmeier@fh-bielefeld.de
web www.fh-bielefeld.de/fb3