08.12.2010

Korruption in Deutschland: Fakten, Fälle und Folgen - Gemeinsame Veranstaltung von Transparency International/ FH Bielefeld

Vortrag von Dr. Matthias Braasch, Mitarbeiter des Lehrstuhls für Kriminologie, Jugendstrafrecht und Strafvollzug der Universität Gießen, über Korruption an der Fachhochschule (FH) Bielefeld.

Ob illegale Parteispenden in der Politik, die Wettmafia im Sport oder Bestechung von Angehörigen privater Wirtschaftsunternehmen - Korruption tritt in den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen auf und rückt immer wieder in den Fokus der Öffentlichkeit. Dem Phänomen Korruption ging Dr. Matthias Braasch, Mitarbeiter des Lehrstuhls für Kriminologie, Jugendstrafrecht und Strafvollzug der Universität Gießen, gestern in seinem Vortrag "Korruption in Deutschland - Fakten, Fälle und Folgen" an der Fachhochschule (FH) Bielefeld auf dem Grund.

Braasch beleuchtete unterschiedliche Aspekte von Korruption, klärte Begrifflichkeiten und rechtliche Probleme, zeigte Strukturen von Korruptionsdelikten auf und stellte Tätertypologien dar. Demnach sei sich der typische Korruptionstäter häufig keiner Schuld bewusst. "Umsatz um jeden Preis" sei mittlerweile das Motto vieler Unternehmen und Korruption werde als Notwendigkeit im Kampf um Marktanteile gerechtfertigt. Der steigende Wettbewerbsdruck habe in den letzten Jahren korruptive Praktiken befördert. Aspekte, Strukturen aber auch Probleme bei der Strafverfolgung von Korruption stellte Braasch anschaulich an Fallbeispielen dar.

Zum Thema Korruption sprachen bei der Veranstaltung auch Professor Dr. Hans Többens vom Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit der FH Bielefeld und Rechtsanwalt Dr. Harald Schlüter, Leiter der Regionalgruppe Ostwestfalen-Lippe der nichtstaatlichen, gemeinnützigen Organisation Transparency International. Schlüter betonte die Wichtigkeit, Auslöser und Erkennungsmerkmale von Korruption aufzuzeigen: "Wir müssen das Phänomen bestimmen. Denn nur wer sich mit dem Thema Korruption befasst, kann diese auch bekämpfen." Die Schnittstelle zur Lehreinheit Wirtschaft der FH Bielefeld liegt für Schlüter auf der Hand. So sei es eine Kardinalspflicht eines jeden Unternehmers, sich mit Korruption zu befassen und Strategien zum Schutz vor Korruption zu entwickeln.