21.01.2014

Künstler, Vermittler, Kurator, Wissenschaftler und Ideengeber

Prof. Dr. Gottfried Jäger erhält den Kulturpreis 2014 der Deutschen Gesellschaft für Photographie.

"Mit Prof. Dr. Gottfried Jäger ehrt die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) einen wichtigen Impulsgeber für die Photographie seit den 1970er Jahren. In seiner Person vereint sich vieles von dem, was die Photographie in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg ausmacht. Er ist Künstler, Vermittler, Kurator, Wissenschaftler und Ideengeber für viele Projekte", heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Photographie.

Der Kulturpreis wird dem über drei Jahrzehnte an der Fachhochschule Bielefeld aktiven Professor am 7. März im Rahmen des DGPh-Symposiums "Missing Links & Forschungslücken" im Auditorium der Berlinischen Galerie verliehen. Mit dem Kulturpreis der DGPh wird in diesem Jahr ein Lebenswerk gewürdigt, "das in Deutschland sicher singulär ist", so die DGPh-Pressemitteilung.

Gottfried Jäger, 1937 in Burg in der Nähe von Magdeburg geboren, hat mehr als 40 Jahre in Bielefeld Fotografie gelehrt. Er hat sein Fach von der Pike auf gelernt: Den Fußstapfen seines Vaters folgend, absolvierte er 1957 seine Gesellenprüfung zum Fotografen in Bielefeld, ging wenig später nach Köln an die Staatliche Höhere Fachschule für Photographie (Abschluss Ing. grad/Dipl.-Ing.) und legte vor der Handwerkskammer Köln die Meisterprüfung im Photographenhandwerk ab.

Von 1960 bis 1972 arbeitete er dann zunächst als Fachlehrer für Photographie an der Werkkunstschule Bielefeld, von 1972 bis 2002 an der FH Bielefeld als Professor für Photographie mit den Lehrgebieten künstlerische Grundlagen der Photographie, Photographik und Generative Bildsysteme. 2011 wurde er an der Universität Bielefeld an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft mit einer Arbeit zum Werk des Mikrophotographen Carl Strüwe promoviert.

Gottfried Jäger habe maßgeblich die "Bielefelder Schule der Fotografie" begründet und über Jahrzehnte wichtige Impulse für die Ausrichtung des Studiums in Bielefeld gegeben, schreibt die DGPh anlässlich der Bekanntgabe des Preises. Weiter ist zu lesen: "Die nahezu legendären Bielefelder Photosymposien haben weit über die Grenzen Bielefelds gewirkt und sind in mehr als 30 Jahren zu einem wichtigen Ort der photographischen Theoriebildung geworden." Jäger habe durch seine Arbeit entscheidend dazu beigetragen, dass die Fotografie gleichrangig mit den Künsten Malerei und Bildhauerei genannt wird, schrieb die Pressedienst der FH Bielefeld im Juni 2008.

Professor Jäger engagierte sich in der Selbstverwaltung der Hochschule. Von 1974 bis 1977, von 1991 bis 1993 und von 1997 bis 2001 war er Dekan des Fachbereichs Gestaltung. Von 1993 bis 1997 war es als Prorektor für Forschung und Entwicklung Mitglied im Leitungsgremium der Hochschule. Von 2008 bis Anfang Juli 2013 gehörte er dem Hochschulrat der FH Bielefeld an.

Aus Anlass der Verleihung des Kulturpreises zeigt die Galerie Photo Edition in Berlin-Prenzlauer Berg (www.photo-edition-berlin.com) die Ausstellung "Gottfried Jäger: Fotografie der Fotografie". Die Vernissage ist am 8. März von 15 bis 18 Uhr. Die Ausstellung wird bis zum 30. April zu sehen sein.

Weitere Informationen zu Prof. Dr. Gottfried Jäger unter www.gottfried-jaeger.de