08.04.2014

Messepräsenz in zwei Hallen und mit vielen Interessenten

Fachbereich IuM nutzt Hannover Messe zum Informationsaustausch und zur Kontaktpflege.

Hannover (fhb). Hannover Messe 2014: Schon am 7. April, dem ersten Messetag, herrscht rege Betriebsamkeit. Das Fachpublikum ist da, die Hallen sind gut gefüllt. Auf zwei Messeständen stellt der Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik (IuM) der Fachhochschule Bielefeld aus. In Halle 2 ist der großflächige, übersichtliche und gut zugängliche Innovationsstand des NRW-Wissenschaftsministeriums kaum zu übersehen. Hier zeigt Prof. Dr. Dirk Zielke vom Bielefelder Institut für Angewandte Materialwissenschaften (BIfAM) Ergebnisse seines Projekts "Gedruckt Integrierte Sensoren als preiswerte MNI-Technologie für Massenanwendungen". Sein Mitarbeiter Timo Göstenkors hat alle Hände voll zu tun. Die Interessenten haben Fragen zum neuen Druckverfahren, zu Beschleunigungssensoren und mehr. Zielke beim Besuch von NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze über seine Forschungsarbeiten: "Wir wollen 3D-Drucker so modifizieren, dass sie neben mechanischen Bauteilen auch integrierte Sensoren und Aktoren herstellen

können." In naher Zukunft werde der 3D-Drucker so selbstverständlich in jedem Haushalt anzutreffen sein, wie dies heute die zweidimensionalen Drucker sind. Professor Zielke: "Der Anschaffungspreis muss stimmen, und das wird klappen."   

Einige hundert Meter entfernt in Halle 16 weist in großen Lettern auf rotem Grund der Schriftzug "it's owl"  auf den Gemeinschaftsstand von Unternehmen, Hochschulen und  Forschungseinrichtungen hin: der Spitzencluster it's OWL will die "führende Position der Region in der Elektroindustrie und im Maschinenbau, aber auch in der Spitzenforschung verdeutlichen, sagt Herbert Weber, Geschäftsführer der OstWestfalenLippe GmbH. Die Gesellschaft hat den Messeauftritt gemeinsam mit dem OWL Maschinenbau e. V. organisiert. Die IuM-Professoren Dr. Rolf Naumann, Dr. Marc-Oliver Schierenberg und Dr. Christian Schröder stellen hier aus.

Professor Naumann, der Leiter des Bielefelder Instituts für Systemdynamik und Mechatronik (ISyM), forscht mit der Rietberger Firma WP Kemper an "intelligenten Knetprozessen", um künftig mit einem effizienten Einsatz von Arbeitskraft und Ressourcen unterschiedliche Teigsorten in optimaler Qualität zu produzieren. Die Bedienung der Knetmaschinen soll vereinfacht werden, so dass auch Personal ohne das Expertenwissen eines Bäckers eingesetzt werden kann. Vor allem Handwerksbäckereien sollen von der neuen Technologie profitieren. NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze ließ sich bei ihrem Rundgang über den it's owl-Stand dieses Forschungsprojekt näher erklären. Kemper-Mitarbeiter Reinhard Greiwe machte dabei auf die gelungene Zusammenarbeit mit der FH aufmerksam. Professor Naumann hielt fest: "Wir werden unsere Industriekontakte weiter ausbauen und Messeauftritte nutzen, um unsere Netzwerke auszubauen."    

Am Forschungsprojekt "Arbeitsvorbereitung durch virtuelle Werkzeugmaschinen" sind unter anderen BIfAM-Institutsleiter Prof. Dr. Christian Schröder und die Firma DMG MORI SEIKI, früher Gildemeister, beteiligt. In Hannover zeigen sie erste Projektergebnisse, die Services zur schnellen und automatisierten Optimierung vorgegebener Bearbeitungsprozesse liefern sollen und somit eine ressourcenoptimale Fertigungsplanung ermöglichen. Man geht davon aus, dass bis zu 80 Prozent der Einrichtezeiten an der Maschine eingespart werden können.

Mit dem "selbstlernenden Schweißroboter" beschäftigt sich Professor Schierenberg. Ziel seiner Forschungsarbeit, die er gemeinsam mit der Firma Goldbeck angeht, ist die Entwicklung eines intelligenten Schweißroboters, der Großbauteile mit großen Toleranzen zuverlässig bearbeitet. Durch innovative Erkennungs- und Steuerungstechnik soll der Roboter die individuellen Eigenschaften des Bauteils überprüfen und die Position des Roboterarms eigenständig darauf anpassen. Auch hier geht es letztlich um Benutzerfreundlichkeit, Wirtschaftlichkeit und  deutliche Kosteneinsparungen.

IuM-Dekan Prof. Dr. Lothar Budde nutzte den ersten Messetag, um sich über die Arbeiten aus seinem Fachbereich zu informieren. Auch er schätzt die Messe als ein Instrument des Meinungsaustauschs unter Kollegen und als Ort des Vernetzens unterschiedlicher Partner. Professor Budde: "Wir werden unseren Messeauftritt weiter professionalisieren."