10.11.2017

Pflegeforschung im Dialog

8. DGP-Hochschultag an der FH Bielefeld mit über 400 Gästen.

Bielefeld (fhb). Der 8. Hochschultag der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft e. V. (DGP) wurde heute an der Fachhochschule (FH) Bielefeld durchgeführt. Über 400 Fachleute aus Hochschulen und Pflegeeinrichtungen nahmen teil. Die DGP-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Renate Stemmer begrüßte zu einem „spannenden Programm“ mit sechs Sessions, 18 Vorträgen und einer Präsentation von 33 Postern mit anschließender Posterpreisverleihung. Drei Preise wurden vergeben, den ersten erhielt Kerstin Banken. Sie studiert an der Katholischen Hochschule NRW. Ihr Thema: „Delir im operativen Kontext, Präventionsmöglichkeiten und Frühintervention“.

Professorin Stemmer hielt über die Tagung fest: „Das Themenspektrum reicht von Perspektiven pflegerischer Tätigkeiten, Konzepten in der Pflege bis zur pflegerischen Diagnostik.“ Zudem wurden Herausforderungen an das Management sowie Belastungen in der Pflege und mögliche Lösungsansätze thematisiert. Ass.-Prof. Alvisa Palese von der University of Udine stellte in ihrem Eröffnungsvortrag Forschungsergebnisse aus Italien zur Verknüpfung von Pflegeforschung und klinischer Praxis vor.

„Pflegeforschung im Dialog“ lautete das Motto des Hochschultags. Gemeint sei damit, so Prof. Dr. Christa Büker, Pflegewissenschaftlerin der FH Bielefeld und Mitorganisatorin der Tagung, „dass der Dialog zwischen Praxis und Wissenschaft stattfindet, indem auf den wechselseitigen Austausch zwischen Problemen der Praxis einerseits sowie empirisch erarbeiteten Lösungsoptionen andererseits hingewiesen wird“. Büker weiter: „Die innerdisziplinären Diskurse stärken pflegewissenschaftliche Positionen und bilden die Grundlage für eine interdisziplinäre Bearbeitung der in den Schnittstellenbereichen verschiedener Disziplinen angesiedelten Fragestellungen.“

Die DGP will mit ihrem Hochschultag auch den wissenschaftlichen Nachwuchs ansprechen, „dessen Förderung ein wichtiges Anliegen ist“, meint Professorin Stemmer. Erste Erfahrungen bezüglich der Publikation wissenschaftlicher Erkenntnisse sollten gesammelt werden. Und die dialogischen Prozesse seien es letztlich auch, die im Rahmen des Hochschultages dazu beitragen, „Netzwerkbildung aktiv zu gestalten, indem auch Gespräche und Gedankenaustausch mit eher informellem Charakter zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern möglich sind“, so die DGP-Vorsitzende.

Der 8. DGP-Hochschultag wurde gemeinsam ausgerichtet mit der Lehreinheit Pflege und Gesundheit der FH Bielefeld und deren Institut für Bildungs- und Versorgungsforschung im Gesundheitsbereich (InBVG). An der FH Bielefeld werden vier pflege- und gesundheitsbezogene Studiengänge auf Bachelor- und Masterebene angeboten. Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, die Präsidentin der FH Bielefeld, hatte in ihrer Begrüßung den Stellenwert der Pflegewissenschaft an ihrer Hochschule, die frühzeitige Akademisierung des Pflegenachwuchses durch ihre Hochschule und die überaus erfolgreiche Einwerbung von Forschungsgeldern in diesem Bereich, insbesondere durch das InBVG, hervorgehoben.