24.06.2015

Praxisprojekte für Gesundheit und Bildung

Poster-Park in der Lehreinheit Pflege und Gesundheit.

Bielefeld (fhb). "Wir wollen die Studierenden breit aufstellen und auch auf Projektarbeit zum Beispiel bei Krankenklassen vorbereiten", sagt Dr. Beate Klemme, Professorin für Physiotherapie am Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit der Fachhochschule (FH) Bielefeld. Deshalb sei auch für die Studierenden der beiden Bachelorstudiengänge "Berufliche Bildung Pflege" und "Beruflichen Bildung Therapie", also künftige Lehrer an Gesundheitsschulen, ein Praxisprojekt im fünften und sechsten Semester Pflicht. Betreut werden die Studierenden dabei von Prof. Dr. Beate Klemme sowie von den Lehrbeauftragten Christian Grebe und Jan Harms. Am Mittwoch, 24. Juni, wurden die 20 Praxisprojekte der letzten beiden Semester in der Lehreinheit Pflege und Gesundheit anhand eines Poster-Parks präsentiert.

Die Studentinnen Kristin Kipker und Katja Rückriem haben als Praxisprojekt eine Typisierungsaktion, also die Registrierung in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS), an allen Standorten der FH Bielefeld organisiert. Dafür werden die persönlichen Daten auf einem Bogen erhoben und mit zwei Wattestäbchen Schleimhautproben aus dem Mund entnommen. Dann werden die Proben auf die sogenannten HLA-Merkmale getestet und mit den persönlichen Daten registriert. Wird ein Spender gesucht, kann man dann eventuell in Frage kommen. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Arten, zu spenden: In 80 Prozent der Fälle bekommen die Spender fünf Tage lang ein körpereigenes Hormon. Anschließend werden die Stammzellen - ähnlich einer Plasmaspende - aus dem Blut entnommen. Lediglich bei 20 Prozent ist eine Entnahme von Knochenmark aus dem Beckenkamm erforderlich. Das geschieht unter Vollnarkose und birgt nur das Risiko der Narkose. Übrigens: Knochenmark und Rückenmark haben nichts miteinander zu tun!

In Kooperation mit der Hochschulverwaltung hatten die Studentinnen Genehmigungen eingeholt, Datum und Standorte festgelegt und die Termine in den sozialen Medien mit einem Video beworben. Abschließend wurde die Typisierung evaluiert: "337 neue Spender wurden in die Kartei aufgenommen. Wir sind sehr zufrieden", sagte Kristin Kipker.

Maren Schirmer, Alexandra Koop und Julia Ebbesmeier erarbeiteten dagegen Orientierungsmappen für die Auszubildenden und Ausbilder des Klinikums Herford. "Wir möchten so die Einarbeitung und die praktische Ausbildung der Pflegeschüler verbessern", sagte Julia Ebbesmeier. Die Mappe biete sowohl fachliche als auch organisatorische Informationen zur Arbeit auf der Station. Angefertigt haben die drei Studentinnen eine Mappe für die Kardiologie. Sie diene den Praxisanleitern des ganzen Klinikums als Vorlage. "Bis zum Ende des Jahres sollen in allen Fachabteilungen die Mappen eingeführt werden", sagte Maren Schirmer.