16.10.2014

Preis für Projekt zur Herstellung eines Bioinsektizids

Rieke Lohse erhält Auszeichnung für wissenschaftliches Poster

Bielefeld (fhb). Auf der ProcessNet-Jahrestagung wurde Rieke Lohse vom Fachbereich Ingenieurwissenschaft und Mathematik mit dem Posterpreis im Bereich Bioökonomie ausgezeichnet. Sie ist Projektkoordinatorin und Mitglied der Arbeitsgruppe »Fermentation and Formulation of Biologicals and Chemicals« unter Leitung von Professor Dr. Anant Patel. Die Tagung fand gemeinsam mit der 31. Jahrestagung der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie (DECHEMA) vom 30. September bis 2. Oktober in Aachen statt. ProcessNet ist eine Plattform für chemische Verfahrenstechnik, chemische Technik und Chemieingenieurwesen, die von DECHEMA und der VDI-Fachgesellschaft Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen 2007 gegründet wurde. Ein wissenschaftliches Poster ist ein Plakat, in dem ein Sachverhalt der Forschung möglichst spannend und anschaulich in Wort, Bild und Grafik dargestellt wird. Hier werden wissenschaftliche Fragestellungen ebenso wie neue technische Anwendungen von Fachleuten aus Wissenschaft, Forschung und Industrie diskutiert und weiterentwickelt.

Auf ihrem Poster präsentiert Rieke Lohse erste Ergebnisse des Projekts zur Produktion eines Bioinsektizides mittels Mikroorganismen, so genannter Endophyten, aus dem Inneren eines tropischen Baumes. In der Natur produziert dieser spezielle Baum Stoffe, die für Insekten fraß- und reproduktionshemmend wirken und somit ein natürliches Bioinsektizid darstellen. Die Forscher gehen nun der Frage nach, ob die in dem Baum lebenden Endophyten für die Bioinsektizid-Produktion verantwortlich sind. Im Rahmen des Projektes wurden zunächst zahlreiche Endophyten, also Bakterien und Pilze, aus Samen, Ästen, Rinde, Blättern und Wurzeln isoliert. Anschließend wurden sie im Labormaßstab kultiviert und in Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner der Universität Bielefeld, Prof. Dr. Karsten Niehaus von der Arbeitsgruppe »Proteom- und Metabolomforschung«, mittels komplexer Analyseverfahren auf ihre Bioinsektizid-Produktion hin untersucht. Im weiteren Verlauf des Projektes, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, soll in Kooperation mit einem Unternehmen die Bioinsektizid-Produktion im Labormaßstab optimiert werden, so dass zum Projektende die Produktion möglicherweise unabhängig vom Pflanzenmaterial stattfinden kann.