19.01.2017

Die "digitale Denkfabrik“

Prof. Dr. Swetlana Franken von der FH Bielefeld will mit zwei Forschungsprojekten die ostwestfälischen Unternehmen beim Thema Industrie 4.0 unterstützen.

Bielefeld (fhb). „Wir wollen gemeinsam arbeiten und die Digitalisierung gemeinsam gestalten“, erklärte Prof. Dr. Swetlana Franken zum Startschuss ihrer Forschungsprojekte zur Industrie 4.0 rund 25 Unternehmensvertretern in der Fachhochschule (FH) Bielefeld. Sie stellte sich und ihr Team den Firmen als „digitale Denkfabrik“ zur Verfügung. Denn in gleich zwei Forschungsprojekten will sie die ostwestfälischen Unternehmen auf die Industrie 4.0 vorbereiten. „Die Digitalisierung geht nicht vorüber. Wir müssen uns mit dem Thema beschäftigen“, so Franken.

Im  Projekt „Fit für die Industrie 4.0“, das mit 230.000 Euro vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung NRW gefördert wird, unterteilt die FH-Professorin die Unternehmen und Institutionen in „Digital Starters“ und „Digital Champions“. So könne ihr Team erfahrenen Unternehmen helfen, eventuelle Probleme zu lösen und gleichzeitig den „Neuen“ den Weg weisen, die Digitalisierung anzugehen. Dies sei etwas Besonderes an Ostwestfalen: „Hier sind die Unternehmen schon immer – und dank des Spitzenclusters it’s OWL noch mehr – miteinander vernetzt und tauschen sich aus“, betonte Franken. Ziel sei es, den Unternehmen fundierte Handlungsempfehlungen zur Qualifizierung der Beschäftigten sowie für die notwendigen institutionellen  Voraussetzungen zu geben.

Da hauptsächlich Männer die Industrie 4.0 gestalten würden, weil sie in der entsprechenden Branche zahlreicher und in höheren Positionen vertreten seien, widmet sich Franken in ihrem zweiten Projekt „Women Ressource 4.0“ ausdrücklich Frauen in technischen Berufen. Sie würden die Sicht auf die Digitalisierung durch eine zusätzliche, weibliche Perspektive ergänzen. Außerdem spitze sich der Fachkräftemangel durch die Industrie 4.0 weiter zu. „Da sind Frauen und besonders Migrantinnen mit technischen Abschlüssen ein wertvolles Potenzial für den Arbeitsmarkt“, erklärte die FH-Professorin. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 487.000 Euro gefördert.