21.12.2016

„Hoffentlich ein Leben gerettet“

Karin Laube von der Zentralen Studienberatung spendet nach Typisierungsaktion an der FH Bielefeld Stammzellen für Leukämiepatientin.

Bielefeld (fhb). „Es ist einfach unglaublich, dass ich hoffentlich ein Leben gerettet habe“, sagt Karin Laube von der Zentralen Studienberatung. Sie hatte sich bei der Typisierungsaktion an der Fachhochschule (FH) Bielefeld im April 2015 spontan als Stammzellspenderin bei der DKMS registrieren lassen. Im Januar 2016 kam die Nachricht: Sie könnte als Spenderin für eine Leukämie-Patientin in Frage kommen. Nach einer Blutuntersuchung stand fest: Laube passt ins gesuchte Profil. „Dass man als Spenderin ausgewählt wird, ist schon sehr selten. Und dann noch so kurz nach der Registrierung, das ist fast einzigartig“, sagt Katja Rückriem. Gemeinsam mit ihrer Kommilitonin Kristin Kripker hatte sie die Spendenaktion als Praxisprojekt ihres Studiengangs "Anleitung und Mentoring in den Gesundheitsberufen" organisiert.

Für Karin Laube folgte eine gründliche Untersuchung in Köln: „Im dortigen Entnahmezentrum wurde ich im April komplett durchgecheckt und der Spendetermin im  Mai festgelegt.“ Leider zeigte sich im Blutbild: Ein Erkältungsvirus hatte sie erwischt, eine Spende war zu dem Zeitpunkt nicht möglich. „Gespendet habe ich schließlich im August für eine 47-jährige Frau aus Tschechien“, berichtet Laube. Weitere Informationen, wie es der Patientin geht, hat sie noch nicht. „Aber es macht einen demütig, dass es einem selbst so gut geht. Und gleichzeitig realisiert man, was die andere Person durchgemacht haben muss“, so Laube. In ihrer Freude, geholfen zu haben, schrieb sie Katja Rückriem eine E-Mail und bedankte sich bei ihr, die Typisierungsaktion durchgeführt zu haben. „Da war auch meine Freude groß, dass die Aktion so eine Auswirkung hatte“, sagt Rückriem.

Die Studienberaterin der FH Bielefeld nutzte, wie rund 80 Prozent der Spender, die periphere Stammzellspende. Dabei spritzt man sich über fünf Tage je morgens und abends ein körpereigenes Hormon. „Die Nadel ist so klein, das merkt man kaum. Und wenn man mag, kann das auch ein Arzt übernehmen“, berichtet Karin Laube. Anschließend werden die Stammzellen, ähnlich einer Plasmaspende aus dem Blut entnommen. Dies geschah im Entnahmezentrum in Köln. „Im ganzen Spendeprozess musste ich mich praktisch um nichts kümmern“, berichtet sie. Vom Zugticket über das Hotel bis zur Freistellung durch den Arbeitgeber – alles hat die DKMS übernommen. Einzig die Nebenwirkungen des Medikaments, leichte Kopf- und Gliederschmerzen, konnte die DKMS ihr nicht abnehmen. „Doch verglichen mit dem, was man bewirken kann, sind die eigenen Nebenwirkungen oder Aufwendungen wirklich lächerlich gering“, findet Laube.