02.11.2016

Neuer Professor für Kolben- und Strömungsmaschinen

Prof. Dr. Jürgen Hermeler wurde an den Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik berufen.

Bielefeld (fhb). Seit Mitte Oktober hat Prof. Dr. Jürgen Hermeler die Professur in Kolben- und Strömungsmaschinen am Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik der Fachhochschule (FH) Bielefeld übernommen. Seinen Schwerpunkt in der Forschung wird er auf die Auslegung und Optimierung von Turbomaschinen und Zentrifugen legen.

Nach seinem Abitur in Warendorf studierte Hermeler von 1987 bis 1992 Maschinenbau mit der Vertiefungsrichtung „Fluidenergiemaschinen“ an der Ruhr-Universität Bochum. Seine berufliche Karriere startete er nach dem Diplom bei der Siemens AG im Bereich Entwicklung und Konstruktion von stationären Gasturbinen für die Stromerzeugung. In den ersten Berufsjahren bildeten die Entwicklung von Berechnungssoftware zur Auslegung von Turbinenschaufeln sowie die Auslegung und Optimierung von Gasturbinen für die Anwendung in Kombikraftwerken die Schwerpunkte seiner Arbeit. Im Jahr 2000 promovierte Hermeler über den „Beitrag zur Auslegung und thermodynamischen Optimierung einer Hochtemperaturgasturbine für den Einsatz in Kombikraftwerken“ an der Ruhr-Universität Bochum am Lehrstuhl für Gas- und Dampfturbinen bei Professor Pfost. Im Zuge seiner Dissertation erstellte er ein Modell zur Berechnung der Strömung in der Gasturbine unter realer Berücksichtigung von Kühlluftverbrauch und Festigkeit der Turbinenschaufeln.

Von 1992 bis 2003 war Hermeler bei der Siemens AG in der Gasturbinenentwicklung tätig, unter anderem im Entwicklungsprojekt für die Gasturbine SGT5-8000H. Hier war er verantwortlich für die konzeptionelle Auslegung der Gasturbine sowie die aerodynamische Detailauslegung der Turbinenbeschaufelung. Mit der mehrfach ausgezeichneten Gasturbine SGT5-8000H im Kraftwerk Irsching konnte 2011 erstmals ein thermischer Wirkungsgrad von über 60% mit einer Leistung von 570MW erzielt werden. Darauf folgend blieb Hermeler im Unternehmen und übernahm die Leitung der Gruppe Niederdruckbeschaufelung im Bereich Dampfturbinen. Bis 2006 leitete er zahlreiche Projekte in der Entwicklung neuer Niederdruckschaufeln, unter anderem entstand mit einer Länge von über 2 Metern die größte je gebaute Stahlschaufel für das Nuklearkraftwerk Olkiluoto in Finnland. Im Jahr 2007 wechselte Hermeler zur GEA Westfalia Separator Group GmbH und übernahm dort bis zuletzt die technische Leitung in der „Entwicklung und Konstruktion für Dekanterzentrifugen“. In dieser Zeit trug er maßgeblich zur Entwicklung einer neuen Generation Dekanterzentrifugen bei.