22.03.2017

„Unermüdlicher und erfolgreicher Einsatz für die FH Bielefeld“

Alt-Präsidentin Prof. Dr. Beate Rennen-Allhoff wurde in den Ruhestand verabschiedet.

Bielefeld (fhb). In den Ruhestand verabschiedet wurde jetzt die langjährige Präsidentin der Fachhochschule Bielefeld, Professorin Dr. Beate Rennen-Allhoff. Anlässlich der letzten Präsidiumssitzung im Wintersemester überreichte ihr die Nachfolgerin im Amt, Professorin Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, einen Blumenstrauß und bedankte sich stellvertretend für die Kolleginnen und Kollegen für „Ihren unermüdlichen und erfolgreichen Einsatz für die Fachhochschule Bielefeld“ und „ganz persönlich für die hervorragende Unterstützung beim Amtswechsel“.

Beate Rennen-Allhoff hatte die Hochschule von 2001 bis 2015 geleitet und geprägt. Bei ihrer Verabschiedung im Beisein von NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze Mitte September 2015 hatte die neue Präsidentin festgestellt: „14 Jahre lassen sich nicht in einem Satz fassen, angefangen von der Bolognareform bis hin zur Entwicklung neuer zukunftsweisender Studiengänge und der beeindruckenden Erhöhung der Studienplätze in den vergangenen Jahren, in sozusagen guten und in schlechten Zeiten führte Frau Rennen-Allhoff die Hochschule ruhig, besonnen, sachlich, weitsichtig und entschieden über alle Klippen und Hürden hinweg erfolgreich.“

Die gebürtige Kölnerin studierte Psychologie, Pädagogik, Soziologie, Philosophie, Wirtschafts-, Berufs- und Sozialpädagogik sowie Sondererziehung und Rehabilitation an den Universitäten Köln und Bonn. 1975 machte sie ihr Diplom in Psychologie an der Uni Bonn, 1982 wurde sie in Köln zum Dr. phil. promoviert, 1991 folgte die Habilitation in Psychologie an der Uni Düsseldorf.

Nach langjähriger Tätigkeit an einer berufsbildenden Schule, als Psychologin in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und als wissenschaftliche Angestellte, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Hochschuldozentin an den Universitäten Köln, Marburg und Freiburg folgte sie 1995 dem Ruf auf die Professur für Berufspädagogik und Pädagogische Psychologie der FH Bielefeld. Von 1995 bis 2001 war sie Gründungsdekanin des Fachbereichs Pflege und Gesundheit. Es folgte die Übernahme der Leitungsfunktion der FH, zunächst als Rektorin (2001 bis 2009), dann als Präsidentin.

In dieser Zeit vertrat sie die Hochschule in zahlreichen Gremien. Von 2004 bis 2006 war sie stellvertretende Sprecherin der Mitgliedergruppe Fachhochschulen in der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), von 2006 bis 2008 Vizepräsidentin der HRK, von 2006 bis 2008 und 2011 bis 2013 stellvertretende Vorsitzende der NRW-Landesrektorenkonferenz der Fachhochschulen (LRK) und von 2008 bis 2011 LRK-Vorsitzende. 2011 und 2012 arbeitete sie in der Hochschulstrukturkommission des Landes Brandenburg. Seit 2011 ist sie Mitglied des Hochschulrats der Hochschule Hannover, den sie seit 2013 als Vorsitzende leitet. Das Präsidium der FH Bielefeld bestellte sie Ende 2015 zur Geflüchtetenbeauftragten der Hochschule.

Mit ihrem Namen und ihren Ideen verbunden sind an der FH Bielefeld eine Reihe von Projekten, die sie initiiert und etabliert hat, etwa die Evaluation und das Qualitätsmanagement, lange bevor sich Qualitätssicherung an deutschen Hochschulen durchzusetzen begann, die Fachbereichsneustrukturierungen, die Etablierung einer gender- und familiengerechten Fachhochschule und die Systemakkreditierung.

Den Ausbau der Hochschule hat sie sowohl in Bielefeld als auch in Minden und in Gütersloh vorangebracht. Der Standort Minden entwickelte sich in den letzten fünf Jahren ihrer Amtszeit rasant mit neuen Studiengängen und mit einem zusätzlichen großen Neubau direkt auf dem Campus. Die Entscheidung für Gütersloh und der erfolgreiche Aufbau des Studienorts sind unmittelbar mit ihrem Namen verbunden.

Was ihr auch „am Herzen gelegen und viel Kraft gekostet hat“ (Rennen-Allhoff) war der Neubau auf dem Campus Nord in Bielefeld. Dieses Mammut-Projekt, das sich zeitlich um zwei Jahre verzögerte, stellte die Hochschule vor viele Probleme. Dass jetzt, nach anderthalb Jahren auf dem neuen Campus, die Zufriedenheit unter den Hochschulmitgliedern über die „neue Heimat“ sehr groß ist, stimmt die Alt-Präsidentin optimistisch: „Wir werden jetzt als Hochschule ganz anders wahrgenommen. Wir haben eine Adresse, ein Gesicht und auch eine Vorstellung von Zusammenarbeit, nämlich interdisziplinär, stark in der Lehre, forschungsaktiv und international ausgerichtet. Unsere Einheit, angelegt in der Vielfalt, die uns ausmacht und die wir einmal in unserem Leitbild als das Hochschulleben prägend festgehalten haben, diese Einheit, das wünsche ich mir, möge sich lebendig weiterentwickeln“, resümiert Alt-Präsidentin Prof. Dr. Beate Rennen-Allhoff beim leisen Abschied von „ihrer“ Hochschule.