29.03.2017

„Unsere Absolventen sind bestens auf den Beruf vorbereitet“

Juristin Prof. Dr. Christa Schmidt feiert 25-jähriges Dienstjubiläum.

Bielefeld (fhb). Seit dem Jahr 1998 ist sie an der Fachhochschule Bielefeld, und sie ist insgesamt 25 Jahre im öffentlichen Dienst beschäftigt. Die Zeit vergeht schnell, da macht man gerne einmal kurz Halt, um das Vierteljahrhundert im Zeitraffer Revue passieren zu lassen und eine Jubiläumsurkunde aus den Händen der Präsidentin entgegenzunehmen: von der Juristin Prof. Dr. Christa Schmidt ist die Rede. Sie lehrt am Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit im Studiengang Wirtschaftsrecht, hauptamtlich im Vollzeitstudium, bis 2013 nebenberuflich auch im Verbundstudium.

Mit 38 Studierenden war die Fachgruppe Recht im Sommersemester 2000 mit dem Diplom-Studiengang Wirtschaftsrecht gestartet, aktuell kommen in dem Bachelor-Studiengang 60 bis 70 neue pro Semester hinzu. Daneben wird der Master-Studiengang Vertragsgestaltung und –management angeboten. „Anfangs mussten wir stark improvisieren. Außerdem gab es Vorbehalte seitens der Universitäten gegen eine Juristenausbildung an Fachhochschulen.“ Beides hat sich im Laufe der Jahre geändert. Christa Schmidt: „Wir bilden ganz konkret für die Unternehmen aus und unsere Absolventen sind bestens auf den Beruf vorbereitet. Das hat sich herumgesprochen.“

Personal- und Rechtsabteilungen, mittelständische Unternehmen ohne eigene Rechtsabteilung, Verbände und andere Organisationen haben Bedarf an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit einer solchen Doppelqualifikation: der Studiengang Wirtschaftsrecht kombiniert juristische und betriebswirtschaftliche Inhalte. „Die Absolventinnen und Absolventen können in der Praxis an der Schnittstelle von Wirtschaft und Recht eingesetzt werden“, heißt es im Studiengangsflyer. Die Studierenden im Bachelor-Studiengang können zwischen den Schwerpunkten Produktion und Handel, Recht der Personalarbeit, Steuern sowie Unternehmensprüfung wählen.

An der Hochschule fühlt sich die gebürtige Heidelbergerin seit langem wohl. Dass sie selber überhaupt ein Studium aufnehmen konnte, war nicht unbedingt vorgesehen. „Das BAföG hat meine Laufbahn ermöglicht, ohne die Förderung wäre ein Studium nicht machbar gewesen“, so Schmidt. An der Freien Universität Berlin nahm sie 1973 ihr Jurastudium auf, hörte dort unter anderem bei der späteren Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts, Jutta Limbach. 1983 wechselte sie an die Universität Bayreuth. Nach bestandenem 2. Staatsexamen arbeitete sie dort vier Jahre lang an ihrer Promotion und war gleichzeitig lehrend tätig, zum Beispiel im Studiengang „Sportrecht und Sportverwaltung“. Ihr Rückblick: „Ich war froh, wenn ich lehren konnte und keine Druckfahnen meines Doktorvaters gegenlesen musste.“ Bis heute nimmt Christa Schmidt ihre Aufgabe als Lehrende äußerst gewissenhaft wahr: „In jedem Semester schaue ich aufs Neue, ob sich Gesetzestexte oder die Rechtsprechung geändert haben, ob mein Wissen wirklich aktuell ist.“

Zwischenzeitlich war sie mehr als 11 Jahre als Rechtsanwältin tätig, unter anderem in einer bekannten Essener Kanzlei, und dort auch im Bereich Bergrecht. Sie spezialisierte sich insbesondere auf die Gebiete Vertragsgestaltung und Insolvenzverwaltung. „Da musste ich sehr viel Verantwortung übernehmen“, erinnert sich die Jubilarin.

An der FH Bielefeld war sie in der akademischen Selbstverwaltung aktiv, unter anderem rund 13 Jahre als für den Fachbereich zuständige stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte. Und in der OWL-Metropole ist sie seit langem angekommen. Prof. Christa Schmidt: „Bielefeld ist viel besser als sein Ruf. Eine Hochschule im Grünen und ein Wald, der mitten durch die Stadt führt, welche andere Großstadt kann damit konkurrieren?“