"Wir lernen hier Pflege"

Bielefeld (fhb). Zu einem 'Praxisanleitertag' hatte die Lehreinheit Pflege und Gesundheit jetzt erstmals eingeladen. Mit großer Resonanz: Mehr als einhundert Interessierte fanden sich im großen Seminarraum Am Stadtholz zusammen, um in drei Workshops über die Besonderheiten des dualen Studiengangs 'Gesundheits- und Krankenpflege' informiert zu werden. "Ein gelungener Auftakt in einem neuen Veranstaltungsformat, das ganz wesentlich von der Organisation und aktiven Teilnahme der Studierenden geprägt war", so Prof. Dr. Uwe Rössler, der Dekan des Fachbereichs Wirtschaft und Gesundheit der FH Bielefeld.

Die eine Hälfte Studierende, die andere Praxisanleiterinnen und -anleiter, also genaue jene Bezugspersonen, die im Rahmen der berufspraktischen Ausbildung und während der zehn Praxisphasen im Studium die Studierenden fachlich betreuen. Sie sollten mehr erfahren über die theoretischen und auch praktischen Inhalte, die von der Hochschule vermittelt werden. Seit September 2010 gibt es den dualen Studiengang 'Gesundheits- und Krankenpflege', der zur Doppel-Qualifikation einlädt: nach dreieinhalb Jahren ein Berufsabschluss, ein halbes Jahr später die Bachelor-Urkunde. Studentin Maria Freitag: "Wir wollten zeigen, dass unsere Hochschulausbildung theoretisch gut fundiert ist, aber auch viel Praxis bedeutet. Wir lernen hier Pflege."

In einem Workshop stellten die Studierenden das Skillslab vor, in dem Studierende pflegerische Maßnahmen erlernen und vertiefen sowie in komplexen Fallsituationen realitätsnah am Simulationspatienten üben. In einem zweiten Workshop wurden Unterschiede zur normalen Ausbildung behandelt, da der Studiengang andere Schwerpunkte als die bisherige Ausbildung setzt und die Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter somit vor neue Herausforderungen stellt. Der dritte Workshop informierte über die Berufsperspektiven der Studierenden.

Und die sind gut. Prof. Dr. Barbara Knigge-Demal, Leiterin des zikzak-Projekts, das unter anderem Fortbildungen der Praxisanleiterinnen organisiert und durchführt: "Unser Modellstudiengang wird dazu beitragen, die Pflege in Deutschland weiterzuentwickeln. Qualifizierter Nachwuchs wird gebraucht, um in den kommenden Jahren die anstehenden Herausforderungen für die Pflege zu meistern." Prof. Dr. Änne-Dörte Jahncke-Latteck, die Leiterin des dualen Studiengangs und ebenfalls Leiterin des zikzak-Projekts, ergänzte: "Aufgrund des demografischen Wandels hin zu einer alternden Gesellschaft wird in Deutschland ein erhöhter Pflegebedarf entstehen und die Pflege wird mit veränderten Anforderungen konfrontiert. Darauf wollen wir gewissenhaft vorbereiten."

Das zikzak-Projekt wird gefördert durch die Volkswagenstiftung sowie die Stiftung Mercator, und es unterstützt die Entwicklung, Implementierung und Evaluation des dualen Studiengangs.

Kontakt:
Mirko Schürmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter Projekt "zikzak" (mirko.schuermann@fh-bielefeld.de)
Daniel Kleemann, Student des Studiengangs "Gesundheits- und Krankenpflege" (Daniel.Kleemann@gmx.de)