11.05.2006

IHK, FH Bielefeld und Sparkassen Bielefeld und Herford gründen BIfU

Die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK), die Fachhochschule (FH) Bielefeld und die beiden Sparkassen Bielefeld und Herford haben heute die Gründung des "Bielefelder Institut für Unternehmensgründung", kurz BIfU, bekannt gegeben. Mit dem neuen Institut soll die Gründungskultur an den Hochschulen in Ostwestfalen gefördert werden.

Das Thema Existenzgründung soll sich frühzeitig in den Köpfen der Studierenden verankern. Das neue Institut ist an der FH Bielefeld angesiedelt, es steht aber auch den Studierenden der anderen Hochschulen in Ostwestfalen offen.

Alle vier Partner sehen einen ihrer Schwerpunkte in der Förderung von Unternehmensgründungen und bringen hierfür eine Menge Erfahrungen mit. "Ein wesentliches Ziel des Instituts ist es, die Zahl der so genannten Ausgründungen aus den Hochschulen zu erhöhen", betont IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Niehoff. "Aus unserer Sicht ist es sehr erfreulich, dass sich in diesem Projekt vier Partner zusammen geschlossen haben, die alle auf dem Weg zu den gleichen Zielen unterwegs sind." Für die IHK sei die Idee aus Überlegungen entstanden, die Anfang vorigen Jahres im "IHK-Impulspapier" aufgegriffen worden sei. Dort sei als Ziel formuliert, die Zahl der Unternehmensgründungen sowie die Erfolgsquote der Gründungen zu erhöhen, insbesondere im Hochschulsektor. "Bei Ausgründungen aus Hochschulen setzen wir natürlich auch darauf, dass Start-Up-Unternehmen als Dienstleister oder Produzenten selbst Innovationen auf den Markt bringen oder bestehende Unternehmen im Bereich Innovation unterstützen", erklärt Niehoff. Zudem schafften Technologie basierte Gründungen etwa vier mal so viele Vollzeit-Arbeitsplätze wie "herkömmliche" Gründer.

Die FH Bielefeld möchte das BIfU als fachbereichsübergreifende Einrichtung etablieren, unterstreicht Rektorin Prof. Dr. Beate Rennen-Allhoff: "In der Basisstufe geht es darum, in allen Studiengängen im Pflichtprogramm die Vermittlung eines betriebswirtschaftlichen Grundverständnisses zu verankern und die fachspezifisch akzentuierten Veranstaltungen - auch offen für Studierende anderer Hochschulen - sollen in der zweiten Stufe die Studierenden motivieren, sich mit dem Thema Existenzgründungen und Unternehmensnachfolge intensiv auseinander zu setzen." Auf der nächsten Stufe erfolge dann eine Vernetzung mit sehr spezifischen regionalen Existenzgründungs-Angeboten wie der 'GründerSchule' der Sparkassen oder den Beratungsangeboten der Kammern. Rennen-Allhoff: "Das Konzept wird laufend evaluiert und nach drei Jahren soll über eine Fortsetzung entschieden werden." Organisatorisch ist das BiFU im Zentrum für interdisziplinäre Studien der FH Bielefeld angesiedelt. Konzeptentwicklung und Realisierung liegen in den Händen von Dr. Marc Hasenjäger, aus dem Rektorat zeichnet Prof. Dr. Uwe Rössler, Prorektor für Studium und Lehre, für die Kooperation verantwortlich.

Die Entwicklung bei den Existenzgründungen betrachten die Sparkassen Bielefeld und Herford seit einigen Jahren mit gewisser Sorge: "Ein Großteil der bei uns abgelehnten Gründungsfinanzierungen scheitert an mangelhaften Konzepten oder einer unzureichenden Persönlichkeit oder Qualifikation der Gründer", erläutern Michael Fröhlich, Mitglied des Vorstandes der Sparkasse Bielefeld, und Hans-Christoph Wieszner, Mitglied des Vorstandes der Sparkasse Herford, übereinstimmend. Dem wollen sie mit der Unterstützung des neuen Instituts entgegenwirken: "Wir sehen hier eine sehr gute Möglichkeit, die Initiative, die wir mit der 'GründerSchule' im vergangenen Jahr angestoßen haben, zu vertiefen." Die 'GründerSchule' bringe Studierende und Absolventen der Bielefelder Hochschulen mit Profis und Experten aus Unternehmen zusammen. Eine Fortführung sei geplant.