20.10.2016

Die ideale Kühlung von Getränken

Team des Fachbereichs IuM überrascht auf der COMSOL-Konferenz und erhält den „Best Poster Award“.

München (fhb). „Wer hätte gedacht, dass wir mit so einem Thema einen Award gewinnen.“ Sagt Simon Bekemeier, sichtlich erstaunt und zufrieden zugleich Mitte Oktober im Münchner Westin Grand Hotel. “Best Poster Award” auf der COMSOL-Konferenz 2016, das kann sich sehen lassen. Bekemeier gehört mit Prof. Dr. Lars Fromme, Andrej Genschel und Kersten Kröger zu einem Team der FH Bielefeld, das sich mit gar nicht so belanglosen Fragen beschäftigte: Was muss bei der idealen Kühlung von Getränken, beispielsweise Bier, beachtet werden? Was kühlt am besten? Glasflasche, Dose oder PET-Flasche und in welcher Lage, aufrecht stehend oder liegend? Der Titel des daraus entstandenen, preiswürdigen Posters: “Beverage Refrigeration Simulation in Dependence on Container Shape, Material and Orientation”.

Begonnen hatte alles als Abschlussprojekt im Modul „Multiphysik-Simulation“ bei Professor Fromme: „Zur Evaluation der Simulationen wurden reale Versuchsreihen im Labor für Elektrische Energiespeicher und Brennstoffzellen durchgeführt“, so der Physiker am Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik (IuM). Und zur Vereinfachung des Simulationsprozesses habe man eine COMSOL-Application entwickelt, „die dem Anwender eine einfache Oberfläche zur Verfügung stellt und technische Details der Finite-Elemente-Methode und Simulation automatisiert“.

Bekemeier, Genschel und Kröger studieren allesamt im Masterstudiengang „Optimierung und Simulation“, hatten zuvor ihren Bachelor in Informations- oder Elektrotechnik gemacht.

Zur dreitägige COMSOL-Konferenz trafen sich rund 400 Anwenderinnen und Anwender der Simulationssoftware COMSOL Multiphysics. Fromme: „Neben dem vorrangigen Ziel, Kontakte zu knüpfen, gab es zudem die Möglichkeit, an Trainingskursen teilzunehmen.“

Der Fachbereich IuM war mit zehn unterschiedlichen Präsentationen von Studien- und Projektarbeiten sowie Bachelor- und Masterarbeiten vertreten. Die Präsentationen teilten sich in vier Fachvorträge und sechs Posterbeiträge auf. Themenschwerpunkte waren dabei die Modellierung und Simulation multiphysikalischer Anwendungen aus verschiedenen Bereichen wie Thermodynamik, Mikrosystemtechnik, Brennstoffzellen, Mikrofluidik, thermische Ausdehnung und magnetorheologische Flüssigkeiten.

Zum 15 Personen starken Team, das die Exkursion zur European COMSOL Conference in München antrat, gehörten neben elf Studierenden die wissenschaftlichen Mitarbeiter Thomas Hilbig und Mikhail Tolstykh sowie Prof. Dr. Dirk Zielke und Exkursionsleiter Prof. Dr. Lars Fromme, der festhielt: „Die Teilnahme an einer internationalen Konferenz und die Präsentation der eigenen Projekte vor Fachkollegen ist eine wichtige Erfahrung, die nicht alle Studierenden im Laufe ihres Studiums machen. Ich bin mir sicher, dass die Studierenden davon in Zukunft enorm profitieren werden.“

Apropos Kühlung, was haben die Forscher herausgefunden: Nun, die Orientierung des Gefäßes, ob stehend oder liegend, spielt keine Rolle. Es lässt sich aber schlussfolgern, so Fromme, „dass die Kühlung in Glasflaschen, im Vergleich zu PET-Flaschen oder Alu-Dosen, etwas schneller geht, auch wenn der Effekt nicht sonderlich groß ist“. Also kein überraschender Erkenntnisgewinn. Aber: „Es freut mich sehr, dass mit dieser Auszeichnung der große Aufwand, der in diesem Projekt betrieben wurde, honoriert wird“, sagt  Fromme und fasst damit die Team-Stimmung zusammen.