26.04.2016

FH Bielefeld wirbt für „Human Mechatronics“

NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze besucht OWL-Gemeinschaftsstand auf der Hannover Messe.

Hannover (fhb). Gerade hatte die Hannover Messe am 25. April ihre Tore geöffnet, und schon war mächtig Betrieb auch in Halle 16, dort, wo unter anderem der it’s-OWL-Gemeinschaftsstand großflächig und auffallend zum Betreten einlädt. NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze nutzte den Eröffnungstag, um sich über Industrie 4.0 und Lösungen für intelligente Produkte und Produktionsverfahren zu informieren. Ihr besonderes Interesse galt den ausstellenden OWL-Hochschulen, die gemeinsam für ihr erfolgreiches Engagement mit den Firmen, teils Weltmarktführer, werben. Schulze: „Die Zusammenarbeit von Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen in Ostwestfalen-Lippe ist vorbildlich. Aktuelle Forschungsergebnisse aus dem it’s- OWL-Spitzencluster werden genutzt, um den Mittelstand wettbewerbsfähig zu machen. Das sieht man auf dem Messestand an vielen guten Beispielen.“ Der it’s-OWL-Messeauftritt wurde von der OstWestfalenLippe GmbH und OWL Maschinenbau organisiert.

Gemeinsam mit Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, der Präsidentin der FH Bielefeld, informierte sich die Wissenschaftsministerin auf dem Stand der FH Bielefeld über die jüngsten Arbeiten des Instituts für Systemdynamik und Mechatronik (ISyM), dessen Leiter Prof. Dr. Rolf Naumann gleichfalls vor Ort war. Das Institut stellt einen Demonstrator „auf Basis eines BioRob“ vor, so Naumann, als Beispiel für die Einbindung eines Roboters in zukünftige Arbeitswelten. Naumann: „Der Roboter übernimmt unterstützende, nicht ersetzende Funktionen für die Erleichterung von beispielsweise Montagearbeiten in der Arbeitswelt. So ist es vorstellbar, dass ein Roboter einem Arbeitnehmer intuitiv Werkzeuge anreicht und so eine effizientere Montage erlaubt.“ Ein weiteres Einsatzszenario für das System sei im Pflegebereich zu finden, wo der Roboter dem zu Pflegenden Dinge anreicht und die Arbeit von Pflegern unterstützt. Das auf der Messe ausgestellte System erkennt die Position der Hand mit Hilfe einer Kamera und steuert den Roboter mit dem Werkzeug zum Anwender. Naumann weiter: „ISyM entwickelt seit 2013 technische Systeme auf den Gebieten ‚Human Mechatronics‘ und ‚Model based Automation‘. Wir haben für den Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik zahlreiche Forschungs- und Drittmittelprojekte durchgeführt. Wir sind auf einem guten Weg und hoch motiviert.“

Tobias Lehmann, Technischer Geschäftsführer des ISyM und Exponatbetreuer in Hannover, war vom ersten Tag Messetag angetan. Anders als in vergangenen Jahr riss der Zuschauerstrom den ganzen Tag nicht ab, „was allerdings auch damit zu tun hatte, das einige Hallen wegen des Besuchs von Barack Obama vorübergehend für den Publikumsverkehr geschlossen waren.“ Viele junge Leute machten vor dem FH-Stand Halt, um den Roboter zu beobachten, der jedem Schaulustigen zu guter Letzt eine kleine Süßigkeit in Form von Traubenzucker überreichte. Lehmann: „Hannover Messe bedeutet neben den zahlreichen Kontakten zu Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen auch Werbung für ein Studium an unserer Hochschule. Wir erreichen hier ganz unterschiedliche Zielgruppen.“     

FH-Präsidentin Schramm-Wölk verdeutlichte in Gespräch mit Ministerin Schulze das Hochschulengagement: „Wir verstehen uns als den vitalen Teil der überaus erfolgreichen OWL-Forschungslandschaft. Wir werden unsere Aktivitäten weiter ausbauen.“

Herbert Weber, der Geschäftsführer der OstWestfalenLippe GmbH, zog am ersten Messetag gleichfalls ein positives Fazit: „Das Interesse von Experten und Multiplikatoren aus Deutschland und der ganzen Welt an unseren Lösungen und Forschungsansätzen ist groß. Der Auftritt in Hannover ist ein optimales Standortmarketing für die Hightechregion Ostwestfalen-Lippe.“

Auf dem OWL-Gemeinschaftsstand unter dem Motto „Industrie 4.0: Wir liefern Lösungen für den Mittelstand!“ präsentieren 37 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Organisationen Ansätze und Lösungen für intelligente Produkte und Produktionsverfahren. Das Spektrum reicht von intelligenten Werkzeugmaschinen und Scheinwerfern über vernetzte Mähdrescher und Hausgeräte bis zu wandlungsfähigen Produktionsanlagen und Assistenzsystemen. Die Hannover Messe ist noch bis zum 29. April geöffnet.