30.11.2018

Studierende und Einrichtungen zusammenbringen

150 Aussteller informierten beim 8. Praxistag des Fachbereichs Sozialwesen

Bielefeld (fhb). Gut besucht war das Theater bereits vor offiziellem Beginn: Christiane Möcker, Leiterin des Praxisreferates, begrüßte die Studierenden, Einrichtungen und Studieninteressierte beim 8. Praxistag des Fachbereichs Sozialwesen der Fachhochschule (FH) Bielefeld und freute sich über das wachsende Interesse von allen Seiten. Die steigenden Bewerberzahlen für die Studiengänge „Soziale Arbeit“ und „Pädagogik der Kindheit“ sprächen für „ein großes Interesse, sich mit sozialen und sozialpolitischen Fragen auseinanderzusetzen, insbesondere in Zeiten, die von Ab- und Ausgrenzung geprägt sind“, so Möcker. Das Ziel des Praxistages sei es, Studierende und Einrichtungen zusammenzubringen, um „gute Bedingungen für eine professionelle Ausbildung zu schaffen“.

So fanden im Laufe des Tages zahlreiche Gespräche an den Ständen im Theater und in den Seminarräumen statt. Leonie Heinisch, Studentin der Pädagogik der Kindheit im vierten Semester, schätzt am Praxistag besonders die Möglichkeit, neue Bereiche der Kindheitspädagogik kennenzulernen und gleichzeitig „die Gesichter zu den Einrichtungen zu sehen“. Waren es beim letzten Praxistag vor zwei Jahren 100 Aussteller, fanden diesmal rund 150 Einrichtungen und Unternehmen ihren Weg in die FH Bielefeld. Viele Aussteller seien dabei, die bereits zum vierten oder fünften Mal im Rahmen des Praxistages über ihre Einrichtungen und Karrieremöglichkeiten informierten, erklärte Möcker, aber auch einige, die dieses Jahr zum ersten Mal dabei seien.

Ein wichtiger Bestandteil der Studiengänge des Fachbereichs Sozialwesen ist das Anerkennungsjahr nach Abschluss des Studiums. Jacqueline Schwieger studierte Soziale Arbeit an der FH Bielefeld und absolviert derzeit ihr Anerkennungsjahr bei den Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Andreas Korger informierte sie beim Praxistag über die Arbeitsfelder ihres Arbeitgebers. „Für viele Studierende ist es sicherlich auch interessant, direkt mit ehemaligen Studierenden sprechen zu können“, so Schwieger.

Unter dem Motto „Karriere und soziale Arbeit“ stellte sich das Jugendwerk Rietberg vor. Simone Burwinkel, pädagogische Leiterin, erklärte, dass dieser Begriff „bewusst provokant“ gewählt sei. „Den Begriff Karriere verbinden viele oftmals mit Wirtschaftsunternehmen, nicht aber mit dem Arbeitsfeld der sozialen Arbeit“. Der Praxistag sei eine gute Gelegenheit, über Berufsfelder und Karrieremöglichkeiten aufzuklären. „Wir brauchen Bewerber die fit in klinischer Pädagogik sind und lösungsorientiert und systematisch denken und handeln können“, so Burwinkel.

Annika Bütow, Kai Treptow und Susanne Brückner-Wentzlaff vom AWO Kreisverband Gütersloh betonten neben den positiven Effekten für die Studierenden auch den Mehrwert für die Aussteller. „Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel sind solche Veranstaltungen eine gute Möglichkeit, Leute zu begeistern und dazu beizutragen, auch die AWO auf dem Schirm zu haben“, erläuterte Treptow. Auch der „Netzwerkcharakter“ für die Träger und Einrichtungen untereinander sei nicht zu unterschätzen.

Die Studentin Laura Bähring nutzte den Praxistag, um sich ein Bild von den verschiedenen Einrichtungen und Arbeitsfeldern zu machen. „Es ist hilfreich, dass man mit den Leuten direkt persönlich sprechen kann“, so die Studentin der Sozialen Arbeit. Dies bestätigt auch ihre Kommilitonin Jennifer Pohlmeier, die sich nicht nur über Möglichkeiten für ihr Anerkennungsjahr informierte, sondern auch schon Kontakte für einen Nebenjob während des Studiums geknüpft hat.

Das Praxisreferat des Fachbereichs Sozialwesen organisiert nicht nur den alle zwei Jahre stattfindenden Praxistag. Als Schnittstelle zwischen der Hochschule und der Praxis berät es Studierende und Einrichtungen gleichermaßen und bietet so beispielsweise Unterstützung vor und während der Praxisphasen.