29.11.2018

"Grüne Chemie"

Erfolgreiche Promotionskooperation der Fachhochschule und der Universität Bielefeld

Bielefeld (fhb). „Metathesis in water conducted by tailor-made encapsulated Grubbs’ catalyst“ - hinter diesen Fachbegriffen verbirgt sich nicht nur der Titel eines Fachartikels, sondern auch eine erfolgreiche Kooperation zwischen der Fachhochschule (FH) Bielefeld und der Universität Bielefeld. Der Artikel ist eine gemeinsame Publikation von Doktorand Jan Pauly und seinen Betreuern Prof. Dr. Anant Patel (FH Bielefeld) und Prof. Dr. Harald Gröger (Universität Bielefeld) über die Verkapselung eines chemischen Katalysators in Biopolymer-Hydrogelen. Der Artikel wurde im November im renommierten Fachmagazin Green Chemistry (Impact Factor 8.586) veröffentlicht. Bereits zuvor wurde im August ein gemeinsamer Artikel über die Verkapselung eines Enzyms (Biokatalysator) in der Fachzeitschrift Journal of Biotechnology veröffentlicht.

Seit 2016 promoviert Jan Pauly kooperativ im Rahmen einer von der FH finanzierten Qualifizierungsstelle an den beiden Hochschulen. Hierbei wird er von jeweils einem Professor der Fachhochschule (FH) Bielefeld und der Universität Bielefeld betreut. „Die kooperative Promotion bringt Grundlagenforschung der Uni und praxisbezogene Forschung der FH zusammen. Außerdem profitiert die Forschung von der interdisziplinären Zusammenarbeit, um „über den Tellerrand schauen“ zu können“ berichtet Jan Pauly. An der FH Bielefeld ist er Mitglied der Arbeitsgruppe von Professor Dr. Anant Patel vom Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik und forscht im Gebiet der Verkapselung von biologischen und chemischen Katalysatoren.

An der Universität steht dem Doktoranden Prof. Dr. Harald Gröger von der Fakultät für Chemie zur Seite. Hier untersucht Pauly, wie die Verkapselung der chemischen und biologischen Katalysatoren in der chemischen Synthese angewendet werden kann. „Die gezielte Einbindung solcher komplementärer Katalysatoren in räumlich voneinander getrennten Kompartimenten bietet eine Perspektive zu deren gleichzeitigen Verwendung. Dadurch lassen sich auch Reaktionen, die als nicht kompatibel gelten, miteinander kombinieren. Hierdurch können komplexe Aufarbeitungen und damit Abfallmengen verringert werden“, beschreibt Professor Dr. Harald Gröger das Gesamtkonzept dieses Projektvorhabens. „Das Projekt steht somit ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit“, erläutert Professor Dr. Anant Patel das Thema. „Wir wollen verstehen, wie biologische und chemische Katalysatoren in einem Katalysator quasi in Tandem zusammenarbeiten. Hier herrscht ein hoher Forschungsbedarf. Da wir diese Kombi-Katalysatoren dann nicht mehr in organischen Lösungsmitteln sondern Wasser einsetzen, wird dies zu nachhaltigeren Verfahren in der chemischen Industrie führen“. „Es ist schön zu sehen, dass dieses für die FH neue Förderinstrument Früchte trägt und die Kooperation zwischen Uni und FH auf dem gemeinsamen Campus stärkt“ freut sich Professor Dr. Christian Schröder, Vize-Präsident für Forschung, Entwicklung und Transfer.

Weitere Publikationen über die Kombination der beiden Katalysatoren sind derzeit in Arbeit.