24.02.2015

„Gutes Vorbild für die Lehre an Fachhochschulen“

Prof. Dr. Gisbert Jäckel geht nach zwei Jahrzehnten am Fachbereich IuM in den Ruhestand.

"Nach fast zwei Jahrzehnten an der geliebten Fachhochschule im regenreichen Bielefeld folge ich nun der einfachen Erkenntnis, dass jeder Anfang auch ein Ende haben muss", so pragmatisch äußert sich Prof. Dr.-Ing. Gisbert Jäckel zu seiner Pensionierung. Zwar freue er sich auf die Zeit für neue Projekte außerhalb der Hochschule, von der Lehre könne er aber nicht sofort loslassen. Aus diesem Grund bleibt Professor Jäckel den Studierenden zur Betreuung von Abschlussarbeiten und als externer Dozent zunächst noch erhalten.

Jäckel studierte Maschinenbau an der Technischen Universität in Braunschweig. 1988 wurde der gebürtige Braunschweiger an der Universität Hannover promoviert. Während der Promotionsphase arbeitete er als Konstrukteur für Bergbaumaschinen bei der Salzgitter Maschinen und Anlagen AG sowie als Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Hannover im Institut für Fertigungstechnik und Spanende Werkzeugmaschinen.

Noch im selben Jahr übernahm Jäckel die Abteilung Konstruktion und Fertigung des Arbeitsgebiets Meerestechnik im Preussag-Konzern, heute TUI. Unter seiner Leitung wurden ferngesteuerte automatisierte Tiefseegreifer und Manganknollenförderer entwickelt. 1990 bekam er die Leitung der Abteilung Planung und Entwicklung der Deutschen Tiefbohr-AG in Bad Bentheim übertragen. Bei der DEUTAG leitete Gisbert Jäckel die Neuentwicklung einer automatisierten Tiefbohranlage und war in diesem Zusammenhang auch an der Entwicklung und dem Bau der Anlage für das tiefste Loch der Welt (Kontinentales Tiefbohrprogramm KTB) genauso beteiligt wie an einem Vorreiterprojekt zur Erdwärmegewinnung (Hot Dry Rock).

Es folgten leitende Tätigkeiten in der Konstruktion und Entwicklung in Bremen bei der HUSS Maschinenfabrik GmbH und der Hebenstreit GmbH in Mörfelden-Walldorf, bevor Professor Jäckel schließlich am 1. Dezember 1995 die Lehr- und Forschungstätigkeit an der FH Bielefeld aufnahm.

Ob als Studiengangsleiter des kooperativen Bachelorstudiengangs Maschinenbau oder als Betreuer des Studienschwerpunkts "Technische Systementwicklung": Gisbert Jäckel hat sich insbesondere durch seine praxisnahe Lehre verdient gemacht. Sein Kollege Prof. Dr.-Ing. Raimund Kisse dazu: "Ob es nun Exkursionen zu ausgewählten Unternehmen des Maschinenbaus oder das Akquirieren von Möglichkeiten für Abschlussarbeiten in Unternehmen war, Kollege Jäckel hat den Praxisbezug für seine Studierenden gelebt und ist dadurch ein gutes Vorbild für die Lehre an Fachhochschulen."

Insgesamt hat Professor Jäckel neun verschiedene Lehrveranstaltungen im Bereich Maschinenbau gehalten, schwerpunktmäßig lehrte er dabei im Bereich der Konstruktion, dem Computer Aided Design (CAD) und der Hydraulik. Er hat 152 Abschlussarbeiten betreut. Im Bereich Forschung und Entwicklung lag sein Schwerpunkt auf der Weiterentwicklung des systemischen Maschinenbaus, der Optimierung von Produkteigenschaften, der Entwicklung neuartiger Maschinen und Aggregate sowie der Entwicklung und Einführung von Systemkonzepten (Robotereinsatz).

Zwar wird sich Prof. Jäckel auch in Zukunft mit der Betreuung von Abschlussarbeiten und anderen laufenden Projekten befassen, doch freut er sich auch auf die neu gewonnene Zeit für seine Enkelkinder, das Segeln und neue Projektideen, die bereits an ihn herangetragen wurden.

"Ich habe mich immer wieder selber motiviert, indem ich mir interessante Projekte gesucht habe, die mich fröhlich stimmen. Das möchte ich auch weiterhin so betreiben. Ich blicke zufrieden auf zwei Jahrzehnte an der Fachhochschule Bielefeld zurück und bedanke mich bei den Kolleginnen und Kollegen des Fachbereichs IuM für die gute Zusammenarbeit", resümiert Jäckel.

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Tanja Hage