24.09.2014

Pädagogin aus Überzeugung

Professorin Cornelia Muth ist 25 Jahre im öffentlichen Dienst.

Bielefeld (fhb). 25 Jahre im öffentlichen Dienst, 13 davon an der Fachhochschule Bielefeld: Prof. Dr. Cornelia Muth erhielt jetzt aus den Händen von FH-Präsidentin Prof. Dr. Beate Rennen-Allhoff die entsprechende Jubiläumsurkunde und einen Blumenstrauß als kleines Dankeschön für ihr großes Engagement in Lehre und Forschung. Die habilitierte Pädagogin vertritt am Fachbereich Sozialwesen die Professur für Erziehungswissen­schaft, insbesondere historische Erziehungsmodelle, Schul- und Freizeitpädagogik sowie Ge­schichte der Philosophie.

2001 war die gebürtige Bielefelderin an die FH gekommen und hatte bis dahin schon reichlich Theorie- und Praxiserfahrung in unterschiedlichen Bereichen gesammelt: Abitur in Bad Salzuflen, Diplom-Pädagogik-Studium an der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und an der Freien Universität Berlin mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung, Promotion an der FU Berlin mit einer Dissertation über "Erwachsenenbildung als transkulturelle Dialogik", Habilitation an der Universität Kassel über "Dialogische Pädagogik - Identitätsbildung durch die Andersheit", Venia legendi für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Pädagogische Anthropologie.

Zur Gestaltpädagogin hatte Cornelia Muth sich am Berliner Institut für Gestalttherapie und Gestaltpädagogik weitergebildet. Zudem ließ sie sich zur Systemischen Coachin am Berliner Institut für Systemische Familientherapie ausbilden.

Als Bildungsreferentin startete sie 1987 ihre berufliche Karriere in der Bildungsstätte der Sportjugend Berlin, wurde bald stellvertretende Leiterin der Abteilung Lehr- und Bildungsarbeit der Sportjugend Berlin. Dann der Wechsel ins Akademische Auslandsamt der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin, das sie mehrere Jahre leitete. Im Anschluss war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der FU Berlin, wo sie sich am Fachbereich Politische Wissenschaft mit den Theoretische Grundlagen, Inhalten und Vermittlungsproblemen der politischen Erwachsenenbildung auseinandersetzte. Es folgten einige Jahre freiberufliche Tätigkeit in der Erwachsenenbildung: Fortbildungsmaßnahmen, Supervision, Coaching, Workshops.

Bereits ein Jahr nach ihrem Dienstantritt an der FH wurde sie mit dem "Synergiepreis" der Hochschule ausgezeichnet. Sie hatte sich an einer Ringveranstaltung beteiligt, mit der die Interdisziplinarität der Lehre im Studienschwerpunkt "Global Social Work - Interkulturelle soziale Arbeit" gefördert werden sollte. 2004 erhielt sie den "Synergiepreis" ein zweites Mal. Gemeinsam mit Professorin Dr. Annette Nauerth vom damaligen Fachbereich Pflege und Gesundheit hatte Cornelia Muth ein Seminar zum Thema Dialogische Diagnostik durchgeführt. Die "von Anfang an erfreuliche Zusammenarbeit mit Kollegin Nauerth" (Muth) sollte sich in den kommenden Jahren fortsetzen. 2008 veröffentlichten beide ihr Lehrbuch "Dialog und Diagnostik".

An der akademischen Selbstverwaltung nimmt Professorin Muth seit Jahr und Tag aktiv teil. Sie war Mitglied im Fachbereichsrat und Studiengangsleiterin, derzeit arbeitet sie im Prüfungsausschuss mit.  

Das didaktisch-methodische Arbeiten liegt ihr am Herzen. Gern würde sie "mehr in der Forschung machen, Theorie und Praxis zusammenbringen". Sie betreut Dissertationen. Das sei "eine zeitintensive Arbeit, die aber auch Spaß macht."  Und sie geht jetzt, nach einem Forschungsfreisemester, gerne wieder in den Hörsaal. In ihren Vorlesungen und Seminaren setzt sie "auf Dialog und Diskussion", will, dass die Studierenden aufmerksam zuhören, sich nicht verstecken und "Ich-Sagen" lernen. Pädagogin Muth: "Bei mir gilt: Volle Konzentration und Handys aus in der Vorlesung." Sollte es dennoch einmal laut klingeln, kennt der Angerufene das "Strafmaß": Schokoladenbonbons gratis für alle!