19.11.2018

"Mehr Frauen für die Wissenschaft“

Fachhochschule Bielefeld überzeugt mit Gleichstellungskonzept im Professorinnenprogramm III

Bielefeld (fhb.) Insgesamt 111 Hochschulen aus 16 Bundesländern bewarben sich 2017 für die erste Auswahlrunde des Professorinnenprogramms III der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK). Von diesen Hochschulen konnten 86 Hochschulen ein unabhängiges Begutachtungsgremium mit ihren gleichstellungspolitischen Strukturen und Maßnahmen überzeugen. Auch die Fachhochschule (FH) Bielefeld wurde aufgrund ihres Gleichstellungzukunftskonzeptes erneut ausgewählt. „Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung und die damit verbundene Anerkennung für die Arbeit, die an der Fachhochschule Bielefeld im Bereich Gleichstellung in Forschung und Lehre geleistet wird“, so Professorin Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, Präsidentin der FH Bielefeld.

Das Professorinnenprogramm wurde 2008 erstmalig von Bund und Ländern initiiert und fördert Hochschulen bei der Berufung von Frauen auf Professuren in Form einer Anschubfinanzierung, sofern die Auswahl auf einer Bestenauslese beruht. Das Programm zielt darauf ab, die Gleichstellung von Frauen und Männern in Hochschulen zu fördern, die Anzahl von Frauen in Spitzenfunktionen im Wissenschaftsbereich zu steigern und die Repräsentanz von Frauen auf allen Qualifikationsstufen im Wissenschaftssystem nachhaltig zu verbessern.

Professorin Dr. Michaela Hoke, Gleichstellungsbeauftragte an der FH Bielefeld, freut sich über die Möglichkeiten, die durch die Auszeichnung entstehen: „Die Fachhochschule Bielefeld war bereits zum dritten Mal erfolgreich im Wettbewerb um eine Teilnahme am Professorinnenprogramm. Damit kann die FH Bielefeld wieder bis zu drei Anschubfinanzierungen auf unbefristete W2-Professuren beantragen“. Voraussetzung für die Teilnahme am Professorinnenprogramm III war die Einreichung eines Gleichstellungszukunftskonzepts, das extern begutachtet wurde. „Darin dokumentiert die FH Bielefeld ihre Gleichstellungsarbeit der letzten Jahre und skizziert, wie auch künftig der Frauenanteil an den Professuren gesteigert, Nachwuchswissenschaftlerinnen gefördert und mehr Frauen für MINT-Studiengänge begeistert werden sollen“, erläutert Hoke das Konzept. So engagiere sich die FH Bielefeld beispielsweise aktiv in der Anwerbung von Studentinnen im MINT-Bereich, der Unterstützung von Promovendinnen sowie dem Aufzeigen von Karriereoptionen im Rahmen von regelmäßigen Informationsveranstaltungen und Workshops.

Auch Bundesbildungsministern Anja Karliczek, Vorsitzende der GWK, betont die Notwendigkeit eines langfristigen Ansatzes. Zwar zeige die Programmevaluation, dass der Anteil von Frauen an den Professuren an deutschen Hochschulen während der Laufzeit insgesamt stärker angestiegen sei als erwartet, dennoch sei der Frauenanteil von 24 Prozent an den Professuren „alles andere als zufriedenstellend“. „Auch im europäischen Vergleich benötigen wir mehr Dynamik bei der Verbesserung der Gleichstellungsstrukturen an den Hochschulen. Die Veränderungen in diesem Bereich setzen einen Bewusstseins- und Kulturwandel voraus. Dieser Wandel geschieht durch einen langfristig angelegten Prozess, der viel Engagement und Kontinuität benötigt“, meint die Bundesbildungsministerin. Professorin Dr. Eva Quante-Brandt, stellvertretende GWK-Vorsitzende und Bremer Senatorin für Wissenschaft, erläutert, dass die Fördermittel für die dritte Phase des Professorinnenprogramms noch einmal erhöht wurden: „Insgesamt werden 200 Millionen Euro zu Verfügung gestellt. Damit geben Bund und Länder den Hochschulen den Anstoß, mehr weibliche Vorbilder zu gewinnen, Gleichstellung neu zu denken, innovative Maßnahmen zu konzipieren und zu erproben sowie Bewährtes zu verstetigen“.