25.09.2017

Ausloten von Kooperationsmöglichkeiten

Pflegewissenschaftlerin Prof. Dr. Katja Makowsky besucht kanadische Hochschulen.

Bielefeld (fhb). Fragen zur Entwicklung der Pflegewissenschaft und Versorgungsgestaltung sowie der Curriculumentwicklung standen im Mittelpunkt der Gespräche, die Prof. Dr. Katja Makowsky aus der Lehreinheit Pflege und Gesundheit mit Kolleginnen und Kollegen der University of Alberta in Edmonton führte. Drei Monate hielt sich die Pflegewissenschaftlerin der FH Bielefeld in Kanada auf, davon sechs Wochen in Calgary und sechs Wochen in Edmonton. Ein Ziel ihrer Forschungsreise: das Ausloten von Kooperationsmöglichkeiten.

Der Aufenthalt in Kanada ermöglichte ihr Einblicke in das staatlich organisierte Gesundheitssystem, insbesondere die Aufgaben der Pflegenden. „Beeindruckt hat mich die Arbeit von ‚Street Nurses‘, also von Pflegenden, die sich zum Beispiel für Schwangere und junge Mütter einsetzen, die auf der Straße leben. Pflegende in Edmonton unterstützen diese Frauen, sich in der Schwangerschaft und als Mütter gesundheitsförderlich zu verhalten“, berichtet Makowsky. Von Seiten der University of Alberta werden in diesem Bereich derzeit Projekte konzipiert und umgesetzt, an denen auch Studierende beteiligt sind. Fragen nach eigenen Lern-Erwartungen bildeten, so Makowsky, „häufig den Ausgangspunkt für Projektveranstaltungen und Gespräche mit erfahrenen Wissenschaftlerinnen der beiden Hochschulen“.

Zu lernen gab es hier viel. So wurden Vorgehensweisen bei der Konzeption und Umsetzung von Projekten sowie der Verbreitung der Projektergebnisse deutlich. Makowsky: „Auch der Prozess der Akademisierung und Professionalisierung der Pflege, in Kanada bereits vor 20 Jahren erfolgreich umgesetzt, wurde erläutert. Dies ist ein Thema, mit dem wir uns in Deutschland aktuell beschäftigen.“ Interessant sei auch gewesen, dass die Aufnahme der geflüchteten Menschen in Deutschland als eine Chance gesehen wird, um gerade diesen Professionalisierungsprozess voranzutreiben.

Dass das Lernen einen hohen Stellenwert im Hochschulbereich auf für die Lehrenden einnimmt, werde unter anderem durch das Zentrum für „Teaching and Learning“ sowie das „International Institute for Qualitative Research“ deutlich. Beide in die University of Alberta integrierten Bereiche bieten Lehrenden und Forschenden individuelle Unterstützung. Fazit der Bielefelder Pflegewissenschaftlerin: „Im Ergebnis trug der Austausch mit den kanadischen Kolleginnen dazu bei, Fragen zur gesundheitlichen und pflegerischen Versorgungsgestaltung auch in Deutschland noch einmal anders in den Blick zu nehmen. Es konnten zudem konkrete Ideen für weitere Austauschmöglichkeiten zum Beispiel im Rahmen von Workshops für Studierende und Lehrende entwickelt werden, die nun weiter verfolgt werden.“

Als sehr angenehm habe sie die ihr entgegengebrachte Aufgeschlossenheit und Freundlichkeit empfunden: „Diese Haltung möchte ich mir gerne für zukünftige internationale Kontakte bewahren“, resümiert Professorin Katja Makowsky ihren Aufenthalt.