17.10.2017

Berufliche Bildung in Bewegung

Fachtagung an der FH Bielefeld richtet den Fokus auf Herausforderungen und Perspektiven für berufliches Bildungspersonal.

Bielefeld (fhb). Den Blick auf die berufliche Bildung lenken und den Austausch über aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze fördern – dies waren die Ziele der Fachtagung „Berufliche Bildung in Bewegung – Herausforderungen und Perspektiven für berufliches Bildungspersonal“, welche am 12. und 13. Oktober an der Fachhochschule (FH) Bielefeld in Kooperation mit der Arbeitsgruppe Berufspädagogik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster stattfand. Dass dies gelungen ist, zeigte der sehr gut gefüllte Konferenzsaal während der Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz durch die Veranstalterinnen Dr. Marisa Kaufhold (FH Bielefeld) und Prof. Dr. Ulrike Weyland (Westfälische Wilhelms-Universität Münster). Kaufhold und Weyland arbeiten zusammen im vom BMBF geförderten Projekt HumanTec, in dessen Rahmen die Veranstaltung ausgetragen wurde.

Zu Beginn der Tagung stellten Prof. Dr. Manfred Eckert von der Universität Erfurt und die sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Diskussionsrunde die aktuellen Herausforderungen beruflicher Bildung heraus. Hierbei zeigten sich die verschiedenen Perspektiven der Berufspraxis, Bildungspolitik und Wissenschaft sowie Unterschiede zwischen einzelnen Berufsfeldern. Anschließend wurden in drei parallelen Foren sogenannte Megatrends der beruflichen Bildung wie Digitalisierung, Kompetenzorientierung und der Wandel von Beruf und Arbeit durch technische Entwicklungen und Innovationen anhand von Vorträgen thematisiert und intensiv diskutiert.

Am zweiten Tag stellten die Veranstalterinnen Marisa Kaufhold und Ulrike Weyland in ihrem impulsgebenden Einstiegsvortrag das betriebliche Bildungspersonal als Gestalter beruflicher Bildung in den Fokus. Die Thematik wurde in einem nachfolgenden Forum in weiteren Beiträgen unter der Perspektive von Qualifizierung und Professionalisierung betrieblichen Bildungspersonals vertiefend behandelt, während in einem zweiten Forum die Vielfalt der Lernenden als Herausforderung für betriebliches Bildungspersonal im Mittelpunkt stand.

Für die Abschlusskeynote der Tagung konnte der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), Herr Prof. Dr. Hubert Esser, gewonnen werden, der aus der Perspektive des BIBB – als Einrichtung des Bundes und anerkanntes Kompetenzzentrum für berufliche Aus- und Weiterbildung – die berufliche Bildung unter einer zukunftsorientierten Perspektive beleuchtete und zugleich Handlungsbedarf hinsichtlich der Weiterentwicklung einzelner Bereiche formulierte. In diesem Zusammenhang hob Esser nochmals die Bedeutung des beruflichen Bildungspersonals für die Qualität der Fachkräfteausbildung hervor. Angesichts der Schlüsselrolle dieser Personengruppe forderte er eine verstärkte Auseinandersetzung mit zeitgemäßen Qualifizierungskonzepten, die die gegenwärtigen und zukünftigen Entwicklungen der beruflichen Bildung berücksichtigen.

Die Tagung erhielt mit rund 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmern große Resonanz. Die Veranstalterinnen zeigten sich insgesamt mehr als zufrieden mit dem Ergebnis. Denn, so Kaufhold und Weyland in ihrem Abschlussstatement, im Rahmen der Tagung sei ein zielführender Dialog zwischen unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren der beruflichen Bildung entstanden. Zugleich seien Megatrends der beruflichen Bildung wie Digitalisierung und Technologisierung spezifisch hinsichtlich der Konsequenzen für die Arbeit und Qualifizierung des betrieblichen Bildungspersonals beleuchtet worden. Ziel sei es nun, den Dialog fortzuführen.

Text: Joscha Heinze, Marisa Kaufhold, Ulrike Weyland