11.02.2022

Bielefelder Verein zeichnet internationale Studierende von Fachhochschule und Universität aus

Beim jährlichen Empfang erhielten Elena Eremeeva und Luis Fernando Alpuche Amezcua den Preis des Vereins zur Förderung internationaler Studierender in Bielefeld (ViSiB) für ihr Engagement an ihren Hochschulen und darüber hinaus.

Bielefeld (fhb). Ob finanzieller Unterstützer in Notsituationen oder Ansprechpartner beim Einleben in Bielefeld – seit fast vier Jahrzehnten unterstützt der Verein zur Förderung internationaler Studierender in Bielefeld (ViSiB) internationale Studierende der Fachhochschule (FH) Bielefeld und der Universität Bielefeld. Beim Jahresempfang des Vereins werden traditionell Studierende geehrt, die sich in besonderer Weise für ihre Hochschule und in verschiedenen Ehrenämtern einsetzen.

Logo des Vereins zur Förderung internationaler Studierender in Bielefeld

In diesem Jahr erhielten die Studentin Elena Eremeeva (FH Bielefeld) und der Student Luis Fernando Alpuche Amezcua (Universität Bielefeld) die mit jeweils 750 Euro dotierten Vereinspreise. Überreicht wurden die Preise beim diesjährigen virtuellen Empfang am Donnerstag, 10. Februar. Michael W. Böllhoff, geschäftsführender Gesellschafter der Böllhoff Gruppe und Vorsitzender von ViSiB: „In Zeiten, in denen sich internationale Studierende in Bielefeld in unterschiedlichen Belangen schwertun, steht ViSiB für Unterstützung durch Nothilfe und gezielte Förderung durch Stipendien und Vereinspreise.“ Aktuell vergibt der Verein unter anderem Kurzstipendien an internationale Studierende, die sich aufgrund der Pandemie in akuten finanziellen Notsituationen befinden.

Engagement auch außerhalb der Hochschulen

Beim Jahresempfang lag das Augenmerk aber vor allem auf den Leistungen der beiden ausgezeichneten Studierenden: Elena Eremeeva studiert seit 2019 Soziale Arbeit am Fachbereich Sozialwesen der FH Bielefeld. Neben ihrem Studium arbeitet sie als Tutorin am Fachbereich und engagiert sich bei der Arbeiterwohlfahrt und gibt dort unter anderem Deutschkurse für geflüchtete Frauen. Nominiert wurde die russische Studentin von ihrer Professorin Dr. Diana Jost, der in ihren Seminaren nicht nur Eremeevas Sprachkenntnisse und ihr Engagement positiv aufgefallen war: „Überaus beeindruckend ist das kontinuierliche Streben dieser internationalen Studentin nach neuen Erfahrungen mit Menschen anderer Kulturen wie auch ihr hohes Interesse an internationaler Vernetzung und Zusammenarbeit.“

Die Titelfolie des Abroadcasts: EInblicke in die internationale Arbeitswelt zeigt eine Weltkugel, einen Koffer und ein Foto von Elena Eremeeva

Immer wieder hat sich Eremeeva in diesen Feldern auch ehrenamtlich engagiert. Zuletzt konnte die Studentin im Herbst 2021 mit Hilfe eines PROMOS-Stipendiums einen Praktikumsaufenthalt bei einer Non-Profit-Organisation in Tansania absolvieren. Unter Einsatz ihres eigenen im Rahmen des PROMOS-Stipendiums zur Verfügung gestellten Geldes organisierte und finanzierte sie dort verschiedene Projekte. Bei der FH Bielefeld und bei ViSiB bedankte sich die Studentin für die Unterstützung: „Danke, dass Sie mich nicht unsichtbar gemacht haben. Ich habe mich in Bielefeld zu keiner Zeit einsam gefühlt.“

Elena Eremeeva zu Gast im „Abroadcast"
Im Abroadcast der FH Bielefeld berichtet Elena Eremeeva von ihren Erfahrungen im Auslandspraktikum in Tansania und ihrer Arbeit in einer interkulturellen Begegnungsstätte.
Hier geht es zu ihrer Podcastfolge!

Auch Luis Fernando Alpuche Amezcua beeindruckt mit fachlichem und sozialem Engagement: Der gebürtige Mexikaner studiert InterAmerican Studies an der Universität Bielefeld. Neben seinem eigenen Studium, in dem er sehr gute Leistungen erzielt, unterstützt er andere Studierende im fachlichen Kontext beim Deutschlernzentrum „PunktUm“ der Universität. Darüber hinaus engagiert er sich bei einer Organisation für Geflüchtete und Migrantinnen und Migranten. Vorgeschlagen wurde er von Prof. Dr. Diane Fulger: „Ich habe ihn für den Preis nominiert, weil er seine Mitstudierenden und das PunktUm-Team in vielen Projekten hervorragend und kreativ unterstützt, und freue mich, dass seine Leistung anerkannt wird.“ Der Student widmete die Auszeichnung seiner Familie und Freundinnen und Freunden: „Ich sehe diesen Preis als Erinnerung: Nicht an das, was ich getan habe, sondern an das, was andere Menschen für mich getan haben.“

ViSiB leistet „schnelle und unbürokratische Hilfe“

Ein Mann lächelt in die Kamera, im Hintergrund die Magistrale der FH Bielefeld

Prof. Dr. Ulrich Schäfermeier, FH-Vizepräsident für Internationales und Digitalisierung sowie stellvertretender Vorsitzender von ViSiB, betont die Bedeutung des Vereins für die Studierenden – vor allem in Pandemiezeiten: „Unsere internationalen Studierenden sind eine in besonderem Maße von Corona betroffene Gruppe. Als Hochschulen sind wir sehr froh, dass der ViSiB immer schnelle und unbürokratische Hilfe bieten konnte, wenn die Not groß war.“ Für diese Arbeit ist der Verein kontinuierlich auf weitere Unterstützung angewiesen und freut sich über Unternehmen sowie Kolleginnen und Kollegen der Hochschulen als zukünftige engagierte Mitglieder. (she)

Über ViSiB und weitere Links

Seit 1985 unterstützt der ViSiB internationale Studierende sowie Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in Bielefeld. Der Verein vergibt in Kooperation mit den International Offices der FH und der Universität Bielefeld Stipendien. Diese finanziert der Verein über eigene Mittel, aufgestockt durch Gelder des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) aus dem Matching Funds Programm. ViSiB unterstützt internationale Studierende nicht nur finanziell, sondern vermittelt auch Kontakte, organisiert (inter)kulturelle Veranstaltungen und vergibt regelmäßig Preise für besondere Studienleistungen und Engagement.

Links:
Elena Eremeeva zu Gast im "Abroadcast"
International Office der FH Bielefeld
ViSiB