14.05.2019

Bilder des Wohnens

 37. Bielefelder Fotosymposium und Ausstellung “Wand Wand. Bilder des Wohnens”

Volles Haus bei der Eröffnung der Ausstellung „Wand Wand. Bilder des Wohnens“ am Fachbereich Gestaltung in der Lampingstraße: Auf allen drei Etagen des Gebäudes aus den 1950er Jahren konnten die Besucher Fotografien, Filme, Medieninstallationen und Objekte entdecken, die mit den gegebenen Raum- und Lichtsituationen interagierten. Vor Ort informierten die Studierenden Georg Barbe, Daniela Djukic, Lea Fender, Robert ter Horst, Alina Medvedeva, Morgane Overath und Serafima Rayskina über ihre Arbeiten, die sie in Kooperation mit Prof. Dr. Kirsten Wagner und Prof. Suse Wiegand entwickelt hatten. Für die Ausstellung wurden Arbeiten von 26 aktuell Studierenden und Alumni ausgewählt, die sich mit dem Thema des Forschungsprojekts „Erkenntnisformen der Fotografie“ auseinandersetzen.
Einige der Arbeiten wurden im Rahmen von Wettbewerben bereits ausgezeichnet. Zur Ausstellung erscheint eine Postkartenedition, welche im Rahmen der Ausstellung zu erwerben ist. Die Ausstellung ist noch bis Mittwoch, 29. Mai 2019, zu besichtigen. Am 15., 22. und 29. Mai 2019 finden öffentliche Führungen durch die Ausstellung statt. Um vorherige Anmeldung unter kirsten.wagner@fh-bielefeld.de wird gebeten.

Der interdisziplinäre Forschungsschwerpunkt „Erkenntnisformen der Fotografie“ hat über den Zeitraum von drei Jahren das Forschungsprojekt „Bilder des Wohnens. Architekturen im Bild“ durchgeführt. In Praxis und Theorie wurden mediale, insbesondere fotografische Darstellungen und Inszenierungen von Räumen des Wohnens in ihrer Wechselwirkung mit kollektiven Vorstellungsbildern des Wohnens untersucht. In medialer und ästhetischer Hinsicht standen hierbei Fragen der Raumrepräsentation im Bild, hybride Formen des Fotografischen zwischen Dokumentation und Inszenierung sowie zwischen Bild und räumlicher Installation, aber auch die Fotografie als Wissensinventar und Entwurfswerkzeug der Architektur zur Diskussion. Die gesellschaftliche Relevanz des Projekts führt auf die aktuelle Krise des Wohnens zurück. Weltweite Migrationen und die damit einhergehenden ebenso temporären wie prekären Wohnverhältnisse, die Transformationen des Wohnens durch die digitale Revolution – angefangen von den veränderten Bedingungen von Privatheit im Zeitalter sozialer Netze bis hin zu intelligenten Gebäudetechnologien –, überhaupt die globale Verstädterung und Ökonomisierung des Wohnens tragen derzeit zu Neuverhandlungen und -bestimmungen des Wohnens bei. Alte und neue Modelle des Wohnens werden hierbei vielfach an medialen Bildern entwickelt und über sie kommuniziert.