Einblicke in die Kollektionen

Bielefeld (fhb). Noch dreieinhalb Wochen sind Zeit, um die diesjährige Modenschau des Fachbereichs Gestaltung der Fachhochschule (FH) Bielefeld vorzubereiten. Die Castings sind abgeschlossen, der Kartenverkauf ist angelaufen und die Modestudierenden arbeiten auf Hochtouren an ihren Kollektionen. Unter dem Motto „DAS, WAS IST“ präsentieren rund 50 Bachelor- und Masterabsolventinnen und –absolventen am Donnerstag, 12. Juli, und Freitag, 13. Juli, ihre Semester- und Abschlusskollektionen in vier Modenschauen, erstmals in der ehemaligen Stadtbibliothek, der geplanten „WissensWerkStadt – Haus der Wissenschaft“, Wilhelmstraße 3. „Wir wollen die Fachhochschule in die Stadt bringen“, sagt Dekan Professor Roman Bezjak vom Fachbereich Gestaltung zum Veranstaltungsort.

Maria Gazenbiler ist eine der Bachelorabsolventinnen. Sie liegt gut in der Zeit und hat bereits Teile ihrer Kollektion zum Thema „Sinn∙lich∙keit“ genäht. Ihre Outfits basieren auf den fünf Sinnen, dem Hören, Riechen, Schmecken, Sehen und Tasten, und regen diese an. Am Fachbereich Gestaltung schlüpft Model Ly Pham in ein aus Bändern geflochtenes Kleid. Dazu bekommt sie einen fünf Kilogramm schweren Ärmel aus angenähten Duftsäckchen umgeschnallt. Ihr zweites Model Jonathan Amui probiert derweil ein Netzhemd und eine Hose an. Die Absolventin stülpt ihm einen voluminösen Ärmel über den Arm und passt das Outfit an. An der Brusttasche des Oberteils sind kleine Glocken angebracht. Diese sollen später das gesamte Oberteil zieren.

Zurücklehnen kann sich Julia Wortmann. Sie hat ihren Abschluss im letzten Semester gemacht und ihre fertige Bachelorkollektion „On Track“ bereits bei der letzten Werkschau am Fachbereich Gestaltung gezeigt. „Ich habe mich als Kind gerne mit den Sachen meiner Mutter verkleidet und bin in meiner Arbeit der Frage nachgegangen, warum ich das gerne mache“, sagt Wortmann. Ihre Kollektion orientiert sich am frühen Hip-Hop-Look der 60er und 70er Jahre in der Bronx und Umgebung und zeichnet sich durch Drapierungen, neue Formen und Verschiebung der Proportionen aus.

Die Entwürfe von Susanna Fafenrot zum Thema „Folktech“ beschäftigen sich hingegen mit Tradition und Innovation und existieren derzeit noch auf dem Papier. „Ich habe mich in meiner Bachelorarbeit mit russischer Tracht und meiner russischen Herkunft als Spätaussiedlerin auseinandergesetzt und mich von dem traditionellen Holzhandwerk Chochloma inspirieren lassen“, sagt Fafenrot. Das Traditionelle kombiniert sie mit sportlichen Elementen und Techniken wie 3D-Druck, Lasercutting, Smart Textiles und Elektronik.

In den nächsten Tagen und Wochen wird es bestimmt noch die eine oder andere Nachschicht geben. An zwei Wochenenden wurden bereits die Models gecastet, die die Kollektionen der Modestudierenden auf dem Laufsteg präsentieren. „Wir haben charismatische Persönlichkeiten gesucht, die Lust haben, unsere Designs zu präsentieren“, sagt Ella Lübke vom Planungsteam. Zum Casting kam auch Maike Felsch. Sie hat sich bereits im letzten Jahr vorgestellt, war bei den Modenschauen zeitlich aber verhindert. „Ich habe mir gedacht, dann gehe ich dieses Jahr nochmal hin“, sagt sie. Über die Zeitung hatte sie vom Casting erfahren. Von der Teilnahme erhofft sie sich eine spannende Erfahrung, neue Eindrücke zu sammeln und das Modeln auszuprobieren.

Am Donnerstag, 12. Juli, finden die Modenschauen um 18 Uhr und 21 Uhr statt. Am Freitag, 13. Juli, gibt es um 18 Uhr und 21 Uhr zwei weitere Modenschauen. Im Anschluss an die zweite Schau am Freitag vergibt eine internationale Jury den Bielefelder Modepreis für die besten Kollektionen. Der Ticketverkauf ist gut angelaufen, Karten gibt es für 10 Euro an den Vorverkaufsstellen der Neuen Westfälischen Zeitung und über www.erwin-event.de.