13.06.2022

European Summer School macht europäische Wirtschaft und Politik live erlebbar

14 Studierende aus sechs Ländern nehmen an der sechswöchigen Summer School des Fachbereichs Wirtschaft teil. Neben internationalen Lehrveranstaltungen zu aktuellen Themen bieten Exkursionen zum Bundestag in Berlin oder zum Internationalen Gerichtshof in Den Haag Einblicke in die gelebte europäische Praxis.

Bielefeld (fhb). Wo treffen Studierende aus Deutschland auf Studierende aus den USA und Kanada, aus Syrien und Nigeria sowie der Ukraine? Ein Format, das dies möglich macht, ist die European Summer School des Fachbereichs Wirtschaft der Fachhochschule (FH) Bielefeld. Nach dem coronabedingten digitalen Format im letzten Jahr findet die rein englischsprachige Summer School in diesem Jahr wieder in Präsenz statt. Vom 16. Mai bis zum 24. Juni diskutieren 14 Studierenden aus sechs Ländern nicht nur in Seminaren aktuelle Themen der europäischen Wirtschaft und Politik, sondern bekommen bei Exkursionen zum Bundestag in Berlin oder dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag auch Einblicke in die gelebte europäische Praxis.

Internationales Netzwerk des Fachbereichs Wirtschaft

Die Kurse werden von internationalen Dozentinnen und Dozenten der Partnerhochschulen des Fachbereichs Wirtschaft angeboten. In diesem Jahr geben Lehrende aus der Tschechischen Republik, Finnland, USA, Indien, Frankreich, Niederlanden, Italien und der Türkei Input zu aktuellen Themen wie "Sustainability in Business", "Social Media Marketing", "Design Thinking" oder "Big Data Applications in European Businesses". „Unsere sehr engen Kontakte über das IBSEN-Netzwerk und die gelebte Kooperation mit den Partnern in aller Welt zahlt sich aus“, so Nermin Karaoglu, die als Fachbereichskoordinatorin das englischsprachige Programm organisiert. „Unsere Studierenden schätzen unsere internationalen und interkulturellen Angebote während ihres Studiums sehr!“

Exkursionen zu europäischen Institutionen in Berlin, Frankfurt und den Niederlanden

Die Teilnehmenden der Summer School stehen vor einen überdimensionalen Euro-Zeichen
Europa zum Anfassen: Die Teilnehmenden der Summer School vor der Euro-Skulptur in Frankfurt.

Auf mehrtätigen Exkursionen nach Berlin, Frankfurt und in die Niederlande werden wichtige deutsche und europäische Institutionen besucht. Das Berlin-Programm umfasste beispielsweise den Besuch des Bundestages, wo die Gruppe nach der Teilnahme an einer echten Plenarsession des Bundestages vom Büro der Bielefelder Bundestagsabgeordneten Britta Haßelmann empfangen wurde. Neben der Berliner Mauer und dem Holocaustmemorial besichtigten die Teilnehmenden auch das ehemalige Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen.

In der Finanzstadt Frankfurt standen natürlich die Banken im Vordergrund. Neben einem Vortrag der Bundesbank über das nationale Bank- und Finanzsystem in Deutschland, welches durch die Europäische Zentralbank mitgesteuert wird, konnten sich die Studierenden im Geldmuseum über alle Themen, die mit Geld zusammenhängen, informieren.

Die letzte noch bevorstehende Reise geht in die Niederlande. Dort stehen die drei Städte Rotterdam (größter Hafen Europas), Den Haag (Internationaler Gerichtshof) und Amsterdam (Tourismusbranche) im Mittelpunkt.

Projektwoche mit Aufgabenstellung von Bielefelder Unternehmen Dr. Oetker

Nermin Karaoglu: „Die Evaluationsergebnisse der letzten Jahre zeigten immer wieder, dass das Highlight der Summer School die Projektwoche mit einem deutschen Unternehmen ist. In Kleingruppen arbeiten die Studierenden an einer echten, von dem Unternehmen vorgegebenen Aufgabe arbeiten und ihre Projektergebnisse präsentieren.“ In diesem Jahr stellen sich die Studierenden einer Aufgabe vom Bielefelder Unternehmen Dr. Oetker.

Auch drei Studierende, die erst kürzlich aus der Ukraine nach Deutschland gekommen sind, nehmen teil. Prof. Dr. Carsten Doerfert, Professor für Wirtschaftsrecht und wissenschaftlicher Leiter der Summer School, sieht in der internationalen Zusammensetzung der Veranstaltung einen ganz besonderen Vorteil: „Bei uns treffen junge Leute aus Nordamerika, die erstmals in Europa sind, auf gleichaltrige Deutsche, aber auch auf Menschen mit aktuellem Fluchthintergrund. Sie lernen, arbeiten, reisen und feiern zusammen. Es ist großartig zu sehen, wie sie als Gruppe zusammenwachsen – wenn es die Summer School nicht schon gäbe, dann müsste man sie erfinden!“ (ng/she)