02.06.2021

Geburtstag im Rekordjahr – Studienfonds OWL wird 15

In 15 Jahren wurden in OWL bislang 2.500 Studierende mit insgesamt 13,7 Millionen Euro gefördert.

Paderborn. Das Deutschlandstipendium des Bundesministeriums für Bildung und Forschung feiert im Juni das zehnjährige Bestehen. Auch in Ostwestfalen-Lippe wird das Deutschlandstipendium vergeben, nicht zuletzt, weil die Idee des Deutschlandstipendiums auf den Studienfonds OWL und sein Stipendiensystem zurückgeht. Die ehemalige Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Johanna Wanka, bezeichnete den Studienfonds OWL einst als „Blaupause für das Deutschlandstipendium.“

Rekordzahlen

Für die fünf staatlichen Hochschulen (Universität Bielefeld, Universität Paderborn, Fachhochschule Bielefeld, Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe und Hochschule für Musik Detmold) werden die Deutschlandstipendien über die Stiftung Studienfonds OWL vergeben. Diese feiert in diesem Jahr schon ihr 15jähriges Bestehen – und das im Rekordjahr. Denn aktuell werden 500 Studierende an den fünf Hochschulen mit einem Studienfonds-Stipendium in zwei Förderlinien unterstützt – 460 mit dem Deutschlandstipendium sowie 40 mit einem Sozialstipendium. Das Fördervolumen beträgt im laufenden Förderjahr 1,7 Millionen Euro. Insgesamt wurden bereits 13,7 Millionen Euro an Stipendiengeldern an über 2.500 Studierende in Ostwestfalen-Lippe ausgezahlt.

Das BMBF würde die Finanzierung doppelt so vieler Stipendien ermöglichen

Der Studienfonds OWL blickt auf eine spannende Entwicklung zurück: Angefangen mit einer Projektskizze wurde zunächst ein Verein gegründet und mit Katja Urhahne eine Geschäftsführerin eingestellt, die mit viel Elan und guten Ideen eine Geschäftsstelle aufbaute, unzählige Fundraising-Gespräche führte und gemeinsam mit den in den Folgejahren hinzugekommenen Kolleginnen und Kollegen aus der Skizze konkrete Konzepte wachsen ließ. „Es ist wirklich erfreulich zu sehen, dass aus der Idee, die meine damaligen Gründungskolleginnen und -kollegen und ich mit dem Studienfonds OWL hatten, ein so großes Netzwerk geworden ist, das heute fest als Instrument der Stipendienfinanzierung in den fünf Hochschulen verankert ist“, resümiert der Bielefelder Alt-Rektor Prof. Dr. Dieter Timmermann, Gründungsvorstand und heutiger Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung, die Entwicklung, und ergänzt: „Dass uns heute jährlich fast 200 Förderer mit Spenden unterstützen, lässt uns optimistisch in die Zukunft schauen, denn wir könnten fast doppelt so viele Studierende mit Stipendien unterstützen, weil uns das BMBF noch mehr Fördermittel zur Verfügung stellen würde.“ Die Bedingung dafür ist allerdings, dass ausreichend private Mittel vorhanden sind, denn das Deutschlandstipendium funktioniert nach einem Matching-Prinzip: Für jedes Stipendium, das von privater Seite finanziert wird, stellt das BMBF denselben Betrag zur Verfügung. Konkret heißt das: Ein Deutschlandstipendium umfasst eine jährliche Förderung von 3.600 Euro – hiervon kommen jeweils 1.800 Euro von privater Seite und vom Bund.

Großes Netzwerk von Warburg bis Lübbecke

Zu den Förderern der Stiftung gehören neben zahlreichen Unternehmen mit international bekannten Namen auch sehr viele kleinere mittelständische Betriebe, Beratungsfirmen sowie Kanzleien, Banken und Sparkassen. Analog zum Engagement aus der heimischen Wirtschaft sind auch viele Stiftungen und Vereine mit im Boot, die durch ihre Spenden gleichsam eine große Stipendienzahl ermöglichen. Auch Service Clubs der Region sind engagiert – und insbesondere Privatpersonen machen einen immer größer werdenden Anteil an den Förderern des Studienfonds OWL aus. „Natürlich freuen wir uns über jeden einzelnen Förderer sehr und sind insbesondere denen sehr dankbar, die uns bereits seit 15 Jahren begleiten und dank deren Vertrauen und Unterstützung wir den Studienfonds OWL fest etablieren konnten“, erklärt Geschäftsführerin Katja Urhahne, „aber besonders schön sind tatsächlich die Anrufe von Privatpersonen, wenn sie uns mitteilen, dass ihnen die Bildung junger Menschen sehr am Herzen liegt und sie mit einer Spende dazu beitragen möchten, jemandem den Weg zum Studienabschluss durch die Finanzierung eines Stipendiums zu erleichtern.“ Vielen ist der persönliche Kontakt zu den Studierenden wichtig. Jeder Förderer, seien es Unternehmen oder Privatspender, bekommt den Namen seiner Stipendiatinnen und Stipendiaten genannt und auch diese erfahren, wer konkret hinter dem Stipendium steht. „Dieses Konzept gepaart mit unserem ideellen Förderprogramm, in dem jede Woche mehrere Veranstaltungen stattfinden, ist sicherlich das Herz unserer Arbeit, denn der persönliche Kontakt ist uns besonders wichtig“, betont Urhahne.

Netzwerk von aktuellen und ehemals Geförderten etabliert eine Community

Das Thema Netzwerk haben sich auch einige ehemalige und aktuelle Stipendiatinnen und Stipendiaten auf die Fahne geschrieben. Bereits seit einiger Zeit gibt es neben der Arbeit der Geschäftsstelle Angebote „von Geförderten für Geförderte“, in denen der direkte Austausch im Fokus steht. So werden digitale Kolloquien, Diskussionsrunden, Stammtische und Spieleabende angeboten. Kurz vor Beginn der Pandemie fand ein großer Winterempfang statt, der zu gegebener Zeit auch als festes Format etabliert werden soll. „Im Studienfonds OWL gibt es viele engagierte Stipendiatinnen, Stipendiaten und Ehemalige, die selbst aktiv werden und über den Tellerrand hinausschauen wollen. Diese möchten wir in der Studienfonds Community zusammenbringen," erklärt Community-Mitglied Andre Bröring das Engagement.

Blick in die Zukunft

Im neuen Förderjahr 2021/22, das mit dem Wintersemester beginnt, werden wieder Stipendien vergeben. Erklärtes Ziel der Geschäftsstelle ist es, den bisherigen Stipendienrekord einzustellen, d. h. dieses Mal sogar mehr als die bisherigen 500 Stipendien zu vergeben. Die Bewerbungsphase für das kommende Förderjahr ist bereits abgeschlossen, erneut gab es so viele Bewerbungen wie nie zuvor. Wer die Arbeit des Studienfonds OWL unterstützen möchte und sich für die Finanzierung von Stipendien interessiert, kann sich gerne an die Geschäftsstelle der Stiftung Studienfonds OWL wenden: 05251-603747 sowie info@studienfonds-owl.de

Text: Stiftung Studienfonds OWL