18.09.2018

„Haben einen gewaltigen Schritt nach vorne getan“

3. Jahresempfang der Fachhochschule Bielefeld mit 400 Gästen, Information und Auszeichnung.

Bielefeld (fhb). Der 3. Jahresempfang der Fachhochschule (FH) Bielefeld stand am 18. September ganz im Zeichen von Information und Auszeichnung. Vor rund 400 Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik und zahlreichen Hochschulmitgliedern stellte FH-Präsidentin Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk im Audimax einige Höhepunkte des abgelaufenen akademischen Jahres vor. Fazit: Mit knapp über 10.000 eingeschriebenen Studierenden ist die Hochschule bei den jungen Leuten weiterhin sehr beliebt, die Infrastruktur in den größtenteils neuen Gebäuden sei ausgezeichnet. Mit dem Ausbau von Internationalisierung und anwendungsbezogener Forschung haben man im abgelaufenen Jahr „einen gewaltigen Schritt nach vorne getan“, so die Präsidentin.

Dr. Ernst Dieter Rossmann, Bundestagsabgeordneter der SPD und zugleich Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, sprach in seinem Festvortrag die Erfolgsgeschichte des deutschen Bildungssystems mit den beiden Hochschultypen „Universität und Fachhochschule“ an. Man habe hier ein starkes Tandem entwickelt, das sich sowohl international als Wissenschaftsstandort etabliert habe und das zudem den akademischen und auch praxistauglich ausgebildeten Nachwuchs verlässlich zur Verfügung stelle. Beide Hochschultypen ergänzten sich sinnvoll, und ihr Beitrag zur Zukunftsgestaltung Deutschlands sei bemerkenswert.      

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Mit dem Engagement-Preis der Hochschule wurde Melanie Osthoff ausgezeichnet. Sie studiert Maschinenbau am Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik. Sie ist aktiv in der Bürgerinitiative „Willkommen in Beckum“, die sich darum kümmert, Flüchtlinge aufzunehmen und auf unterschiedlichste Art zu unterstützen. Osthoff wurde zunächst Sprachpatin, später gab sie jungen Geflüchteten Nachhilfe in den Naturwissenschaften. Osthoff: „Das Gefühl, in einer Gesellschaft willkommen und angekommen zu sein, wollen wir nun mit diversen Freizeitangeboten festigen.“ Dazu gehören Kino- und Theaterbesuche, Geburtstagsfeiern und muslimische und christliche Feste. Laudator Prof. Dr. ­Michael Stricker, der Dekan des Fachbereichs Sozialwesen, hob hervor: „Wir sind stolz darauf, dass sich gerade in diesen Zeiten Studierende finden, die neben ihrem Studium gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und ein Zeichen für Mitmenschlichkeit, Toleranz und Integration setzen.“ Das vom Förderverein der FH Bielefeld ausgelobte Preisgeld von 1.000 Euro will Melanie Osthoff der Bürgerinitiative zukommen lassen.   

Präsidentin Schramm-Wölk erinnerte an die öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen, die von „sehr, sehr vielen Kolleginnen und Kollegen mitgetragen wurden“, zum Beispiel der Tag der offenen Tür in Bielefeld, der Hochschulinformationstag in Minden, die Informationsveranstaltungen in Gütersloh zu den neuen Studiengängen und die erstmals durchgeführte und sehr erfolgreiche „Internationale Woche“: „Überall eine ausgezeichnete Stimmung, ein Einladen zum Mitmachen, eine Selbstverständlichkeit, sich für die eigene Hochschule ins Zeug zu legen“, lobte die Präsidentin.

In der Tat war die Hochschule auf zahlreichen Messen präsent, sei es auf der Hannover Messe, der Cebit, der regionalen Zuliefermesse Maschinenbau in Bad Salzuflen oder der Buchmesse in Leipzig, um nur einige Beispiele zu nennen. Weitere zielgerichtete Aktivitäten: die Teilnahme an Informationsbörsen, Schulbesuche, Berufsfindungsmessen. Schramm-Wölk: „Wir sind mit unseren Studienberaterinnen und Beratern ständig unterwegs. Man kennt uns mittlerweile in OWL sehr gut mit unserem Studienangebot und unseren Leistungen, und wir sind auch als Netzwerker anerkannt.“

Gemeinsam mit den anderen staatlichen OWL-Hochschulen habe mit der Vereinsgründung „Campus OWL“ reichlich Fördergeld eingeworben werden können, um zum Beispiel das Innovationslabor für junge Existenzgründer an der FH zu etablieren, um ein gezieltes Talentscouting zu betreiben, um junge Erwachsene aus bildungsfernen Familien zum Studieren einzuladen oder um studierfähigen Geflüchteten die Möglichkeit zu bieten, sich auf ein Studium vorzubereiten. Schramm-Wölk: „Natürlich konkurrieren benachbarte Hochschulen um den studentischen Nachwuchs. Wir haben aber erkannt, dass wir als Region OWL gemeinsam stärker auftreten können, um dort erfolgreich zu sein, wo die Gelder verteilt werden.“

Ein besonderer Dank ging an die Vertreterinnen und Vertreter des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der FH, die sich „vorbildlich mit der Durchführung eines Ideenwettbewerbs an der Gestaltung des Campus Bielefeld beteiligt haben“. Die eingereichten Entwürfe, knapp 100, zeigten auf, wie der noch attraktiver ausgebaute und belebte Campus aussehen könnte: mehr Ruheräume, Sitzgelegenheiten auch auf den Dächern, Wasserspiele, Boulebahn, Minigolfanlage, Grillhütte, Badesee, offener Yogaraum, mehr überdachte Wege und öffentliche Terminals. Präsidentin Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk: „Vieles ist sehr kreativ und ansprechend, einiges ließe sich zügig umsetzen. Ich bin gespannt, was ich ihnen darüber auf dem nächsten Jahresempfang berichten kann.“