08.10.2018

Kanadier haben großes Interesse am dualen Hochschulsystem

Kooperationsvertrag von „Campus OWL“ und der Region Alberta wird konkret / Pflegewissenschaftlerinnen der FH machen mit.     

Bielefeld (fhb). Die Kooperation ist langfristig angelegt. Im Mittelpunkt steht der Studierenden-, Praktikanten- und Dozentenaustausch. Partner sind auf der einen Seite der Zusammenschluss „Campus OWL“, auf der anderen Seite und rund 7.000 Kilometer entfernt die Region Alberta mit kanadischen Vorzeigehochschulen, „die großes Interesse haben am dualen deutschen Hochschulsystem mit Fachhochschulen und Universitäten und dem Zusammengehen von Wissenschaft und mittelständischen Unternehmen“, hält Prof. Dr. Christian Schröder fest. Er ist Vizepräsident für Forschung, Entwicklung und Transfer an der Fachhochschule (FH) Bielefeld und pflegt als einer der ersten seit 2013 den Kontakt mit der Unversity of Alberta. Schröder: „Angewandte Forschung, wie wir sie betreiben und damit die Probleme der mittelständischen Wirtschaft lösen helfen, kennen die Kanadier nicht. Sie sind deshalb neugierig, wie wir das realisieren. Wir sind unsererseits hoch erfreut, mit international renommierten Universitäten zusammenzuarbeiten.“

Im April dieses Jahres hatte die deutsch-kanadische Partnerschaft mit der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages Fahrt aufgenommen. Vom 14. bis 19. September besuchte jetzt eine Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der FH und der Uni Bielefeld die kanadischen Kolleginnen und Kollegen zu zwei Academic Workshops in Edmonton. Mit dabei seitens der FH: die Professorinnen Dr. Michaela Brause und Dr. Katja Makowsky sowie Havva Mazi, allesamt aus der Lehreinheit Pflege und Gesundheit. Gespräche über die Entwicklung der Pflegewissenschaft und Versorgungsgestaltung sowie der Curriculumentwicklung hatte Professorin Makowsky schon im vergangenen Jahr in Edmonton geführt. Drei Monate hielt sich die Pflegewissenschaftlerin damals in Kanada auf. Jetzt ging es im Workshop um die Herausforderungen in der Krankenpflege und der Gesundheitsfürsorge, wo liegen die Unterschiede, wo befindet man sich auf einem vergleichbaren Weg in Deutschland und Kanada, auch mit Blick auf den Prozess der Akademisierung und Professionalisierung der Pflege. Makowsky: „In Kanada ist diesbezüglich schon viel erreicht worden, wir sind noch längst nicht so weit.“

Seitens der Universität Bielefeld nahmen am Austausch Vertreter der Fakultäten für Erziehungs- und Gesundheitswissenschaften teil. Thematisiert wurden unter anderem Diversität, Inklusion, Migration und sozialen Gerechtigkeit im deutsch-kanadischen Vergleich.

Zu den Partnern im Verein „Campus OWL“ gehören die Universitäten Bielefeld und Paderborn, die FH Bielefeld und die Hochschule OWL. Die kanadischen Partner kommen von der University of Alberta, der MacEwan University, dem Northern Alberta Institute of Technology (NAIT) und der Concordia University of Edmonton. FH-Vizepräsident Christian Schröder: „Unsere Kollegen aus Paderborn und Lippe können jederzeit ins Projekt mit einsteigen. Es gibt viel zu tun. Auch für Studierende.“