24.05.2019

Mathe zum Anfassen

Schülerinnen und Schüler des Mathe-Patenprogramms der FH Bielefeld erhalten Einblicke in Arbeitsalltag in Unternehmen

Gütersloh (fhb). Um hautnah zu erleben, wofür man die Mathekenntnisse aus dem Schulalltag im Berufsleben benötigt, besichtigten Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Mathe-Patenprogramms des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und Mathematik der Fachhochschule (FH) Bielefeld Unternehmen in der Region. Dabei bekamen sie nicht nur Einblicke in den Produktionsablauf sondern erhielten von den Studierenden der FH Bielefeld auch Informationen über den Alltag während der Praxisphasen des praxisintegrierten Studiums, bei dem sich dreimonatige Theoriephasen an der FH Bielefeld mit dreimonatigen Praxisphasen in Unternehmen abwechseln.

Die Studentinnen Fiona Kattenstroth und Lea Wendland studieren Wirtschaftsingenieurwesen praxisintegriert und nahmen an ihrem Arbeitsplatz im Unternehmen Miele rund 25 Schülerinnen und Schüler des Gymnasium Nepomucenum in Rietberg in Empfang. Das Gymnasium ist eine von zehn Schulen aus dem Kreis Gütersloh, die am Mathe-Patenprogramm teilnimmt. Neben speziellen Vorkursen, die von engagierten Fachlehrerinnen und Fachlehrern an den Schulen durchgeführt werden, besuchen Studierende der FH Bielefeld als „Mathepaten“ die Schülerinnen und Schüler und berichten über ihr Studium.

Nach einer Unternehmensvorstellung und allgemeinen Informationen zum praxisintegrierten Studium bei Miele berichteten die Studentinnen über einen „typischen Arbeitstag“ und stellten Projekte aus ihren Praxisphasen vor. „Der Mathevorkurs bereitet euch ideal auf den Alltag im Studium und Unternehmen vor“, erklärte Fiona Kattenstroth. Bei der anschließenden Werksführung erhielten die Schülerinnen und Schüler nicht nur Einblicke in den Produktionsablauf, sondern bekamen auch exemplarische Tätigkeiten von Wirtschaftsingenieuren vorgestellt.

Mathelehrer Nils Weinberg zeigte sich begeistert über das Engagement der Fachhochschule und sieht in dem Patenprogramm einen deutlichen Mehrwert für seine Schüler: „Durch die Kurse können wir Schülerinnen und Schüler außerhalb des regulären Unterrichts auf die Anforderungen eines technischen Studiums im MINT-Bereich vorbereiten. Dafür bleibt im Schulalltag wenig Zeit.“ Seinen Schüler Raoul Baltrusch spricht auch der praktische Aspekt des Programms an: „Durch die Besichtigung der Unternehmen bekomme ich eine konkrete Vorstellung vom Arbeitsalltag, das gefällt mir sehr gut“, so der 18jährige.

Schülerinnen und Schüler des Mathe Brückenkurses des Einstein Gymnasiums Rheda besuchten das Unternehmen Haver & Boecker in Oelde. Organisiert hatte die Führung FH-Student Anish Joy Kallokadan, der Mechatronik/ Automatisierung im 6. Semester studiert. Bestandteil der Firmenführung war auch ein Projekt aus der ersten Praxisphase des Studenten. Um eine Überhitzung eines Monitors zu vermeiden, entwickelte der Student einen speziell ansteuerbaren Lüfter. „Das Produkt wird mittlerweile auch vom Unternehmen als Add-on vertrieben. Das macht mich sehr stolz“, so der Student im sechsten Semester.

„Die Vorkurse in Kombination mit den Unternehmensbesuchen bereiten die Schülerinnen und Schüler nicht nur auf die Anforderungen eines Studiums vor, sondern reduzieren auch Berührungsängste gegenüber einem ingenieurwissenschaftlichen Studium“, erklärt Vanessa Prott-Warner vom Campus Gütersloh und Koordinatorin des Mathepatenprogramms.

Schulen, die ebenfalls die ergänzenden Mathekurse für MINT-Interessierte anbieten möchten, können sich an die FH Bielefeldwenden. Als Ansprechpartnerin steht hier Vanessa Prott-Warner zur Verfügung.
Kontakt: www.fh-bielefeld.de/personenverzeichnis/vanessa-prott-warner