01.03.2022

Moritz Mey ist DER international ausgerichtete Student „par excellence“

Moritz Mey sitzt auf einem Berg vor dem Panorama Hongkongs
Moritz Mey vor dem beeindruckenden Panorama Hongkongs © privat/FH Bielefeld

Von der FH in die ganze Welt: Moritz Mey hat seinen Wirtschafts-Bachelor und -Master über viele Ländergrenzen hinweg bestritten. Dank seiner Abenteuerlust und der guten Vernetzung durch die FH Bielefeld kann der 25-Jährige mit seinen Erfahrungen jetzt voll durchstarten.

Bielefeld (fhb). Dass ein Wirtschaftsstudium kein Abenteuer sein kann – das hat Moritz Mey gründlich widerlegt. Mitreißend berichtet er davon, wie er als 21-Jähriger versuchte, in Kolumbiens zweitgrößter Metropole Medellín den Menschen Kunststoffschienen zur Zahnkorrektur zu verkaufen – während seine Nachbarn laustarke Drogenpartys feierten. Und sein Studium in Hongkong begann ausgerechnet zur Zeit der gewaltsamen Proteste Anfang 2020 – kurz bevor in China wegen des ersten Corona-Lockdowns überhaupt nichts mehr ging.

Elite-Uni in den französischen Alpen als Wanderparadies

„Die FH Bielefeld bietet im Bereich Internationalisierung, Netzwerken und dem Mix aus Theorie und Praxis einfach tolle Möglichkeiten.“
Moritz Mey

Manchmal gerieten die Auslandsaufenthalte des Bielefelders aber auch zur Tragikomödie. „Als 14-Jähriger hatte ich das erste Mal von einer Grande École geträumt“, erzählt Mey. In Grenoble war es endlich soweit: „Allerdings stellte sich heraus, dass es sich bei meinen Kommilitonen in der Mehrzahl um Chinesen handelte, deren Englisch nicht gerade blendend war.“ Das Niveau an der vermeintlichen französischen Elite-Uni blieb entsprechend unter seinen Erwartungen. Mey machte das Beste daraus, schnürte in seiner freien Zeit die Wanderstiefel und genoss den Ausblick von den umliegenden Alpengipfeln.

Bielefeld wird für Studierende zum Tor zur Welt

Überhaupt hat Moritz Mey ein Talent dafür, aus Situationen stets das Optimum für seine persönliche Entwicklung herauszuholen. Nach dem Abitur 2014 hatte er mehrere Optionen. Nachdem er an der staatlichen Schauspielschule nicht landen konnte, entschied er sich für ein Wirtschaftsstudium in seiner Heimatstadt. Als klassischer BWLer wie sein Vater sah er sich jedoch nicht: „Ich wollte auf jeden Fall etwas Besonderes machen, und der Bachelor-Studiengang International Studies in Management an der FH war da genau das Richtige.“ Sein obligatorisches Auslandsjahr verbrachte er an der Rotterdam Business School – zusammen mit einem Freund, mit dem er sich praktischerweise gleich eine Wohnung teilen konnte. „Das hat die Sache für mich stark vereinfacht. Aber dort habe ich dann auch Blut geleckt, was meine internationale Ausrichtung anging.“

In Kolumbien ist Mey krachend gescheitert – und exportierte daraufhin Kaffee

Ob Auslandssemester, internationales Praktikum oder Summer School: Das International Office ist Ansprechpartner für alle Fragen rund um Organisation und Finanzierung bei Auslandsaufenthalten im Studium.

Das Erasmus-Programm erwies sich als akademischer Turbo für Moritz Mey: „Auf einmal hat man Freunde in ganz Europa. Und im dritten Studienjahr kommen alle Kommilitonen an die FH Bielefeld zurück und teilen ihre Erfahrungen und Kontakte. Jeder bringt seine eigene Story mit.“

Parallel dazu heuerte Mey bei der Founders Foundation – initiiert von der Bertelsmann-Stiftung – als Werksstudent an und lernte, wie man Unternehmen gründet. Mit zwei Leuten aus dieser Community passte es als Start-up besonders gut. Und so entstand die Idee, sich geschäftlich in jener Stadt niederzulassen, von der aus einst Drogenbosse die Geschicke Kolumbiens bestimmten. „Medellín ist längst eine sehr innovative Stadt, und das Geschäftsmodell mit den kosmetischen Zahnkorrekturen mit Kunststoffschienen war dort noch neu.“ Auch ein Marketingtest fiel positiv aus. „Am Ende sind wir mit unserem Business-Case jedoch krachend gescheitert, weil es einfach viel zu viele kulturelle Missverständnisse gab.“

Moritz Mey sitzt auf einem Felsen, im Hintergrund eine Wolkendecke und eine Bergspitze
Auf dem Gipfel des Moucherotte – ein guter Grund für das Studium in Grenoble.

Ausweichquartier Thailand – abwechselnd studieren und tauchen

Die Erfahrung, wie man ein Start-up gründlich in den Sand setzen kann, möchte Mey auf keinen Fall missen: „Danach sind wir nämlich noch etwas in Kolumbien geblieben und haben uns als Kaffee-Exporteure verdingt – selbst wenn es nur einhundert Kilo waren“, sagt Moritz Mey. „Mit diesem Projekt habe ich mich dann erfolgreich bei Erasmus for Young Entrepreneurs beworben.“ Barcelona hieß seine nächste Station, wo er unter anderem Know-how in der FinTech-Branche sammelte.

Moritz Mey hält ein Handy in die Kamera, im Hintergrund eine chinesische Urkunde
Herausragende Leistungen im internationalen Studium.

Für seinen Master in Entrepreneurship & Global Marketing setzte Mey dann auf die Grenoble Ecole de Management und die Hong Kong Baptist University. „Als ich am 10. Januar in Hongkong ankam, waren die Proteste schon am Abklingen“, erzählt der Bielefelder. An Präsenzunterricht war allerdings aus einem anderen Grund nicht zu denken: Corona. Also schnürte Mey sein Handgepäck, schickte die übrigen Sachen zurück nach Deutschland und studierte acht Wochen lang digital am Strand von Koh Tao in Thailand. „Mindestens die gleiche Zeit wie für die Uni habe ich aber wohl für Tauchkurse aufgewandt“, bekennt er augenzwinkernd. Als Sahnehäubchen erhielt er für seinen Studienabschluss noch den Academic Excellence Award der beiden Hochschulen. Mey augenzwinkernd: „Ich führe die hohe Qualität meiner akademischen Leistungen natürlich vor allem auf die gute Work-Life-Balance zurück.“

„Die FH Bielefeld bietet international einfach tolle Möglichkeiten"

Maximale Internationalität im Studium, ein inspirierender Mix aus Theorie und Praxis, ein funktionierendes Netzwerk und viel Mut, sich auszuprobieren – man könnte sagen, Moritz Mey hat alles richtig gemacht. „Die FH Bielefeld bietet in diesen Bereichen einfach tolle Möglichkeiten“, sagt der 25-Jährige. „Und mein Professor Rainer Lenz hat mich sehr intensiv gefördert. So eine gute Finance-Ausbildung in einem ganz allgemeinen Bachelor kriegt man wirklich ganz selten.“ Mit diesem Wissen bestreitet er nun seinen Lebensunterhalt als unabhängiger Unternehmensberater.

Seine Bachelor-Arbeit hat Moritz Mey übrigens auf einer kleinen japanischen Insel ohne Internet fertig geschrieben. „Ich wollte, dass dort nicht einfach nur ‚Bielefeld‘ druntersteht.“ (poe)

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