16.10.2017

Orientierung am Nutzer ist gefragt

7. Symposium „Intelligente Gebäudetechnologien“ auf dem Campus Minden zu Wettbewerb um Smart Home und Smart Building.

‘Smart Home‘ und ‘Smart Building‘ organisieren die Beleuchtung, Lüftung, Verschattung und Heizung im Arbeits- und Wohnbereich ganz automatisch und intelligent. Doch der Markt der Gebäudeautomations-Planer, Handwerker und Zulieferer wird sich durch den Einfluss von internetstarken Technik- und Vertriebsplattformen ändern.

Beim 7. Symposium „Intelligente Gebäudetechnologien“ auf dem Campus Minden der Fachhochschule (FH) Bielefeld diskutierten am 12. Oktober Vertreter aus Wissenschaft, Handwerk und Technik die Herausforderungen intelligenter Gebäudetechnik. Alle waren gefragt: Architektur, Bauingenieurwesen, Handwerk, Produktion, industrielle und kommunale Bauherren und natürlich auch die Bewohner.

Zur Anregung präsentierten die Schüler Johann Zerbst, Lucas Wetter und Jonathan Kracht vom Bessel- und Ratsgymnasium Minden den 120 Expertinnen und Experten ihre Sicht auf das Smart Home der Zukunft. Dazu hatten sie selbst eine Smart Home Steuerung auf einen Raspberry Pi Computer angepasst. Doch trotz aller Technikbegeisterung: Die Funktion des Wohnraums und ihre Wünsche als Bewohner stehen für die jungen Experten immer ganz im Vordergrund. Ein menschenzentrierter Ansatz, von dem die anwesenden Teilnehmer sich einiges abschauen sollten. Dabei stellten sich die Schüler der „Generation Z“ ein lernendes System vor, das sich individuell an sie anpasst und ihnen ein Zuhause mit Wohlfühlcharakter bietet. Wichtig war ihnen die einfache Verfügbarkeit und die klare Darstellung der Smart Home Angebote.

Wissenschaft und Handwerk richteten im Symposium einen Blick in die Zukunft: Die Forscher zeigten auf, dass Smart Home Technik für Bewohner nützlich, aber eben nicht sichtbar und beherrschend sein darf. Handwerker und Zulieferer diskutierten, dass die Rolle der Marktakteure sich ändern wird. Somit sei der aufmerksame Dialog mit den Hausbauern, Bewohnern und Nutzern ebenso wichtig wie eine möglichst hohe Flexibilität in der Auslegung des Hauses durch vorausschauende Planung. Bei der Integration verschiedener Systeme seien alle Akteure gefordert, damit die verfügbaren Komponenten für Beleuchtung, Heizung, Sicherheit, Kommunikation und Energieeffizienz in die sich schnell ändernde und internetoffene Steuerungswelt besser integrierbar sind und bleiben.

Mit dem Entwicklungszentrum Intelligente Gebäudetechnologien, kurz InteG e.V., hat sich am Campus Minden eine Plattform für Forschung und Praxis etabliert, um Ergebnisse für die menschenzentrierten Technologien der digitalisierten Zukunft zu erarbeiten.

Das Symposium Intelligente Gebäudetechnologien, das inzwischen zum 7. Mal stattfand, ist ein Projekt im Rahmen des „Regionalen Innovationsnetzwerks menschenzentrierte Umgebung für Leben, Wohnen, Arbeit“ und wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW gefördert. Weiter wird es unterstützt durch das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW sowie aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und es ist Teil der Leistungsschau KlimaExpo.NRW.  Initiatoren des Symposiums sind die Fachhochschule Bielefeld, der Kreis Minden-Lübbecke und Energie Impuls OWL e.V.

Text: Energie Impuls OWL e.V. / InteG e.V.