09.05.2008

Bielefelder Existenzgründer gewinnen start2grow-Wettbewerb

Strahlende Gesichter beim Team der Existenzgründer IMS Intelligente Mechatronische Systeme. Dipl.-Ing. Patrick Oliver Battré und Dipl.-Ing. Hendrik Bovensiepen siegten beim bundesweit ausgeschriebenen start2grow-Gründungswettbewerb in Dortmund.

Für ihre Geschäftsidee und ihren fundierten Businessplan erhalten die Absolventen der FH Bielefeld ein Preisgeld von 20.000 Euro. Im Rahmen ihrer gemeinsamen Diplomarbeit haben die beiden ehemaligen Studenten in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Bielefeld, moBiel, eine Prüfanlage für Weichenstellantriebe entwickelt.

Viele Verkehrs- und Bahnbetriebe mussten bisher ihre Weichenstellantriebe ausbauen und zu hohen Kosten zur Prüfung außer Haus schicken. Mit dem von den beiden Ingenieuren entwickelten Prüfsystem können die Weichenstellantriebe schneller und kostengünstiger gemäß den gesetzlichen Auflagen geprüft werden. Eine Marktanalyse ergab, dass auch andere Verkehrsunternehmen Interesse an einer entsprechenden Anlage haben. Soweit die Idee, doch wie wird daraus ein tragfähiger Businessplan? "Die Fachhochschule Bielefeld hat uns mit all ihren Möglichkeiten unterstützt", sagt Patrick Oliver Battré und nennt insbesondere die Professoren Franz Quante und Thomas Plümer.
Plümer ist Existenzgründungsbeauftragter der FH Bielefeld und Leiter des Bielefelder Instituts für Existenzgründung (BifU), ein Gemeinschaftsprojekt der Sparkassen Bielefeld und Herford, der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld und der FH Bielefeld. "In den Vorlesungen von Professor Plümer, den vom BifU angebotenen Veranstaltungen und der Gründerschule der Sparkassen Bielefeld und Herford konnten wir uns das notwendige betriebswirtschaftliche und kaufmännische Wissen aneignen", so Battré. "Das Kaufmännische haben wir Ingenieure ja zunächst nicht so sehr im Blick."

Damit die beiden Ingenieure die Gründung in Ruhe vorbereiten können, stellten die Hochschule und das BifU im Rahmen des Exist-Programms des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie einen Förderantrag. Aus diesem Programm wurden 2007 die Kosten für die beiden Teilzeitstellen als wissenschaftliche Mitarbeiter finanziert. "Unser Mentor Professor Franz Quante hat uns nicht nur in fachlicher Hinsicht sehr unterstützt", sagt Battré. Professor Quante habe auch dafür gesorgt, dass die Jungunternehmer Räumlichkeiten und Infrastruktur nutzen konnten.

Hinter dem start2grow-Wettbewerb steht eine Initiative der Stadt Dortmund. Sie hat unter anderen das Ziel, technologieorientierte Unternehmen anzusiedeln. Entsprechend erhalten die Bielefelder Existenzgründer vom Preisgeld zunächst einen Abschlag von 10.000 Euro. Sollte sich das Unternehmen innerhalb eines Jahres in Dortmund ansiedeln, erhält es die restlichen 10.000 Euro. "Das ist sicher eine Option", meint Battré. "Andererseits sind weder die Nähe zur FH Bielefeld, die Infrastruktur, die wir hier nutzen können, noch die Netzwerke, in die wir hier in der Region eingebunden sind, so einfach zu ersetzen oder aufzuwiegen."