06.11.2019

Von Open Education bis maschinelles Lernen

6. E-Learning-Konferenz der FH Bielefeld nimmt Vielfalt digitaler Lehre in den Blick.

„An der FH Bielefeld wurde bereits vieles auf den Weg gebracht, um die Chancen der Digitalisierung für Studium und Lehre zu nutzen,“ mit diesen Worten eröffnete die Präsidentin Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk die diesjährige E-Learning-Konferenz der FH Bielefeld. Im nachfolgenden Programm bestehend aus Inputs, Workshops und Diskussionen konnten sich die rund 90 Konferenzteilnehmenden von ihrer Aussage überzeugen.

Die Konferenz „LE#HRE DIGITAL ´19“ startete mit einem Überblick über die Digitalisierung in Studium und Lehre an der FH Bielefeld, den die Präsidentin, der Vizepräsident für Studium und Lehre, Prof. Dr. Ulrich Schäfermeier, und die Leiterin der Hochschulbibliothek, Dr. Karin Ilg, zusammen vorstellten. Themen waren das hochschulweite Programm Digitalisierung und aktuelle Digitalisierungsprojekte an der FH sowie das Portfolio zentraler Unterstützungsservices für innovative Lehr-Lernformate und die Fördermöglichkeiten der landesweiten Digitalisierungsinitiative des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft. „Wir möchten Freiräume fördern, um Projekte umzusetzen, vor allem wenn sie Ansätze zur Digitalisierung und Internationalisierung von Studium und Lehre zusammenbringen,“ betont Ulrich Schäfermeier. Mit Blick auf die Digitalisierungsinitiative ergänzt Karin Ilg den Appell: „Bringen Sie sich ein, wo immer es möglich ist.“

Mit der Keynote „Bildung 2025: Offen, vernetzt und partizipativ“ von PD Dr. Markus Deimann von der FernUniversität in Hagen war das Schwerpunktthema des Vormittags gesetzt. Unter dem Leitmotiv der Open Education plädierte er für eine veränderte Lehr-Lernkultur, die nicht technikgetrieben ist, sondern von der pädagogischen Praxis und Werten wie Chancengerechtigkeit, Partizipation, Demokratie ausgeht. So könnten Lehr-Lernmaterialien zusammen mit den Studierenden erstellt und offen lizenziert als „Open Educational Resources“ (OER) für die Nachnutzung und Weiterbearbeitung durch andere zur Verfügung stehen.

Zahlreiche Beiträge der Teilnehmenden auf der parallel zum Vortrag offenen digitalen Pinnwand zeigten, welchen Nerv Deimann bei den Anwesenden traf. „Wie kann sichergestellt werden, dass es zukünftig überhaupt noch physische Lehre gibt, wenn alle OER produzieren und alles digital verfügbar ist?“ heißt es dort. Deimann ist sich sicher: „Es wird immer einen sozialen Bedarf nach physischer Präsenz geben.“ Auch die Rechtssicherheit der Lehrenden bei der offenen Lizenzierung von Lehrmaterialien ist Thema – für Deimann lösbar mit entsprechenden hochschulischen „Rechts-Check-Services“.

Das nachfolgende Konferenzprogramm war der Vorstellung und Diskussion von guten Beispielen aus der Lehrpraxis an der FH Bielefeld gewidmet. Die Themen reichten von E-Learning in der Schreibdidaktik über den Einsatz von LearningTools bis zu elektronischen Prüfungen und Game Making in der Programmierausbildung bis hin zu Storyboarding als didaktischem Planungsinstrument für die Erstellung von eLearning-Medien. Workshopleiter Prof. Dr. Hans Brandt-Pook resümiert: „Es ist möglicherweise ein guter Einstieg, Lehr-Lernszenarien eins zu eins aus dem Analogen in digitale Kontexte zu übernehmen. Für die Entwicklung digitaler Lehrformate bedarf es aber vor allem neuer Konzepte.“ Die Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit, Anregungen für die eigene Lehrpraxis mitzunehmen, sich zu vernetzen und miteinander ins Gespräch zu kommen.

LE#HRE DIGITAL ´19 war eine Veranstaltung der FH Bielefeld. Einladende waren der Vizepräsident für Studium und Lehre und der Serviceverbund MIND (Medien- und Informationsdienste) der FH. Die Tagungsleitung hatten Dr. Karin Ilg, (Leiterin der Hochschulbibliothek, Leitungsteam MIND), Linda Halm (Mitarbeiterin Learning Services / MIND) und Michael Korff (Leiter der Datenverarbeitungszentrale, Leitungsteam MIND).

Die Dokumentation der Keynote von PD Dr. Deimann und der Workshops findet sich in Kürze unter:

www.fh-bielefeld.de/elearningkonferenz

Der Keynote-Vortrag von PD Dr. Deimann wurde aufgezeichnet, das Video ist in Kürze auf dem FH-Medienportal verfügbar.

Text: Dr. Karin Ilg