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_id: '1347'
abstract:
- lang: ger
text: "HINTERGRUND UND ZIELSETZUNG: Kompetenzmessung in der Pflege ist ein diffiziles
Unterfangen. Objektive Verfahren stehen vor mehreren schwierig zu überwindenden
Herausforderungen, wenn sie über reine Tests auf Regelwissen hinausgehen sollen.
Eine hohe Standardisierung von Situationen bzw. Fällen setzt simulierte Laborsituationen
(Skills Lab, OSCE, Simulationspatienten) voraus, in welchen sowohl fraglich ist,
in wieweit sie reale klinische Praxis abbilden, hermeneutisches Fallverstehen
berücksichtigen und die Objektivität der Beurteiler gewährleistet werden kann.
Die bisher entwickelten Verfahren scheitern derzeit noch an diesen Herausforderungen,
wissenschaftliche Gütekriterien zu diesen Verfahren fehlen überwiegend. Daher
haben sich in der Vergangenheit vor allem Selbsteinschätzungen etabliert. Instrumente
aus dem englischen Sprachraum basieren allerdings auf einem anderen Verständnis
von Kompetenz als dem hierzulande zumeist verwendeten Kompetenzmodell von Erpenbeck
und Rosenstiel. Es bleibt zudem oft unklar, ob die verfügbaren Selbsteinschätzungsinstrumente
nicht eher die subjektive Handlungssicherheit anstelle der selbsteingeschätzten
(Outcome orientierten) Performanz messen. Das hier vorgestellte Instrument fokussiert
daher explizit auf die subjektive Handlungssicherheit.\r\n\r\nMETHODEN: Als Grundlage
der zu messenden Kompetenzbereiche diente, vor dem Hintergrund auch die spezifischen
Kompetenzen Lernender aus primärqualifizierten Pflegestudiengängen zu berücksichtigen,
die „Qualifikationsziele akademisch ausgebildeter Pflegefachkräfte“, welche die
pflegerischen Modellstudiengänge in Nordrhein Westfalen 2014 konsentiert haben.
Aus diesen Qualifikationszielen wurden die im Instrument zu berücksichtigenden
Kompetenzbereiche abstrahiert. Anschließend wurden 59 Items mit Situationscharakter
operationalisiert, für jeden Kompetenzbereich mindestens 5. Das Antwortformat
ist 4-stufig, von „unsicher“ bis „sehr sicher“. In einer Querschnittserhebung
wurde der Fragebogen von N=199 Studierenden aller Semester eines primärqualifizierenden
Pflegestudiengangs sowie von N=157 Auszubildenden aller Ausbildungsjahre von zwei
Berufsfachschulen beantwortet. Separat für die Items jedes Kompetenzbereichs wurden
Rasch Rating-Scale Modelle mit der Software RUMM2030 angepasst, wobei Items mit
unzureichendem Fit bei Bedarf gestrichen wurden. Das Rating Scale Modell von Andrich
stellt einen restriktiveren Spezialfall des ordinalen Partial Credit Modells dar,
bei dem die Locations der Schwellenwerte über alle Items identisch sind. Es eignet
sich daher in besonderer Weise für Skalen, deren Items ein durchgehendes Antwortformat
aufweisen.\r\n\r\nERGEBNISSE: Für die Passung der Rating-Scale-Raschmodelle wurden
folgende Kriterien angelegt: 1) hierarchisch geordnete Schwellenwerte der Items,
2) globaler chi2 Modelltest mit p>0.05, 3) Fit Residuen jedes Items zwischen -2.5
und +2.5 und 4) chi2 Test der einzelnen Items mit p>0.05 (Bonferroni- korrigiert).
Gemäß dieser Kriterien konnte für die Items der Kompetenzbereiche Kommunizieren,
Beraten, Schulen und Anleiten im multiprofessionellen Team und Ethisch begründet
handeln/ Advocacy kein Rasch Rating Scale Modell angepasst werden. Für die sechs
Kompetenzbereiche „Hands-on“- Pflege (5 Items), Beraten von Patienten und Angehörigen
(4 Items), Prozesse steuern und evaluieren (6 Items), Qualitätsverantwortung übernehmen
(3 Items), Patientenzentriert handeln/ hermeneutisches Fallverstehen (6 Items)und
Wissenschaftsbasiert handeln/ EbN (8 Items) konnten erfolgreich Rasch Rating-Scale-Modelle
angepasst werden, die die genannten Kriterien erfüllen. Diese Skalen weisen mit
Person Separation Indices (PSI) zwischen 0.59 und 0.69 sowie (für die um Missings
bereinigten Fälle) Cronbach’s Alpha zwischen 0.64 und 0.86 akzeptable bis gute
Reliabilitätsmaße auf.\r\n\r\nDISKUSSION UND AUSBLICK: Für die Skalen, für welche
Raschmodelle angepasst werden konnten, ist die Bildung von Summenscores zulässig.
Für diese Kompetenzbereiche stehen somit konstruktvalide und reliable Selbsteinschätzungsskalen
zu Verfügung, welche sowohl für die Lernstandbeurteilung wie auch für die Evaluation
von Studien- und Ausbildungsgängen sinnvoll eingesetzt werden können. In der Zukunft
sollten Validierungen dieser Skalen sowohl an weiteren Stichproben von Studierenden
und Auszubildenden erfolgen, zudem sollte die Stabilität der Skalen bei erfahrenen
Pflegekräften und ggf. auch in der Altenpflege gemessen werden. "
author:
- first_name: Christian
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last_name: Grebe
orcid: 0000-0002-1944-7422
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- first_name: Änne-Dörte
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- first_name: Andrea
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citation:
alphadin: 'Grebe, Christian ; Herde, Katharina ; Latteck,
Änne-Dörte ; Mertin, Matthias
; Rumpel, Andrea: Entwicklung eines
standardisierten Instruments zur Messung der subjektiven Handlungssicherheit von
Studierenden und Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpflege. In: , 2016'
ama: 'Grebe C, Herde K, Latteck Ä-D, Mertin M, Rumpel A. Entwicklung eines standardisierten
Instruments zur Messung der subjektiven Handlungssicherheit von Studierenden und
Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpflege. In: ; 2016.'
apa: Grebe, C., Herde, K., Latteck, Ä.-D., Mertin, M., & Rumpel, A. (2016).
Entwicklung eines standardisierten Instruments zur Messung der subjektiven Handlungssicherheit
von Studierenden und Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpflege. Presented
at the Forschungswelten 2016, München.
bibtex: '@inproceedings{Grebe_Herde_Latteck_Mertin_Rumpel_2016, title={Entwicklung
eines standardisierten Instruments zur Messung der subjektiven Handlungssicherheit
von Studierenden und Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpflege}, author={Grebe,
Christian and Herde, Katharina and Latteck, Änne-Dörte and Mertin, Matthias and
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chicago: Grebe, Christian, Katharina Herde, Änne-Dörte Latteck, Matthias Mertin,
and Andrea Rumpel. “Entwicklung eines standardisierten Instruments zur Messung
der subjektiven Handlungssicherheit von Studierenden und Auszubildenden der Gesundheits-
und Krankenpflege,” 2016.
ieee: C. Grebe, K. Herde, Ä.-D. Latteck, M. Mertin, and A. Rumpel, “Entwicklung
eines standardisierten Instruments zur Messung der subjektiven Handlungssicherheit
von Studierenden und Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpflege,” presented
at the Forschungswelten 2016, München, 2016.
mla: Grebe, Christian, et al. Entwicklung eines standardisierten Instruments
zur Messung der subjektiven Handlungssicherheit von Studierenden und Auszubildenden
der Gesundheits- und Krankenpflege. 2016.
short: 'C. Grebe, K. Herde, Ä.-D. Latteck, M. Mertin, A. Rumpel, in: 2016.'
conference:
end_date: 2016-03-04
location: München
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an der Fachhochschule Bielefeld
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