GeKI: Gender und KI-Anwendungen. Trägt KI zum Genderproblem oder zu seiner Lösung bei?

Banner_FH-Website_GeKI

Kurzbeschreibung des Projekts GeKI

Der technische Fortschritt durch die Digitalisierung nimmt stetig zu. Unser Leben wird immer stärker vernetzt, automatisiert, flexibilisiert, wobei die Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben mehr und mehr verschwimmen. Eine der relevantesten und technisch anspruchsvollsten Technologien ist dabei die Künstliche Intelligenz (KI). Bereits heute wird sie in zahlreichen Unternehmensbereichen (Robotik, Analyse von umfangreichen Daten etc.) und im privaten Bereich (Smart Home, Sprachassistenten) eingesetzt. Durch den starken Einfluss der KI ist es notwendig, dass diese auf eine breit gestellte gesellschaftliche Akzeptanz trifft. Wir müssen bewusst, selbstbestimmt, kritisch und chancenorientiert steuern können, welchen Einfluss KI auf die Arbeitswelt und das Zusammenleben nimmt. Es zeigt sich allerdings, dass die Voraussetzungen hierzu je nach Geschlecht und anderen Faktoren unterschiedlich verteilt sind. Bisherige KI-Anwendungen beruhen auf Daten, die Frauen unterrepräsentieren. Zudem sind Frauen in MINT-Berufen und -Studiengängen deutlich in der Minderheit, erreichen seltener Führungspositionen in tech-affinen Branchen und sind seltener in der Forschung und Entwicklung zu KI tätig. Auch die Einstellung zu digitalen Themen und KI hängt vom Geschlecht ab und folgt alten Geschlechterrollen-Stereotypen (vgl. Initiative D21 2020, Franken et al. 2018, Franken und Wattenberg 2019). Jedoch kann KI auch eine Chance bieten, Vorurteile abzubauen, Frauen an der Gestaltung der Digitalisierung stärker zu beteiligen und einer gendergerechten Zukunft beizutragen. Doch mit welchen Maßnahmen können mehr qualifizierte Frauen für die Entwicklung von KI-Anwendungen gewonnen werden? Welche Voraussetzungen müssen dafür erfüllt sein?

Hier setzt das Projektvorhaben „Gender und KI-Anwendungen. Trägt KI zum Genderproblem oder zu seiner Lösung bei?“ an. Es verfolgt das Ziel, vor allem genderrelevante Aspekte bei der Wahrnehmung, Bewertung, Entwicklung und dem Einsatz von KI in der Arbeitswelt zu untersuchen. Auf dieser Basis werden Schlussfolgerungen abgeleitet, um die Möglichkeiten von KI zur Stärkung der Gleichberechtigung zu nutzen.

Das Vorhaben ist interdisziplinär angelegt und findet im Spannungsfeld zwischen betriebswirtschaftlichen, personalpolitischen und wirtschaftspsychologischen Ansätzen statt. Das Projekt setzt quantitative Forschungsmethoden ein – eine breit angelegte Onlinebefragung, die mit SPSS-Verfahren in Bezug auf verschiedene Querverbindungen ausgewertet wird. Die Zielgruppe besteht aus Studierenden höherer Semester und Absolvent(inn)en beider Geschlechter.

Die Beteiligung von zahlreichen Unternehmens- und Wissenschaftsvertreter(inne)n an dem Vorhaben erweitert wissenschaftliches Know-how und ermöglicht einen breiten Transfer in die Praxis. Die Ergebnisse des Projektes werden im Rahmen einer Abschlusskonferenz präsentiert, mit Vertreter(inne)n der Wirtschaft, Wissenschaft und Politik diskutiert sowie in Internet- und Printpublikationen breit kommuniziert.

Das Projekt wird aus dem Forschungsfonds im Rahmen der frauen- und geschlechterbezogenen Forschung der HSBI gefördert.

Download_grün