24.06.2019

Über den Erfolg der digitalen Transformation entscheidet nicht die Technik, sondern die Menschen

Projekt „Fit für Industrie 4.0“ erfolgreich abgeschlossen

Für Unternehmen ist die Digitalisierung zum Treiber eines weitreichenden Veränderungsprozesses geworden, der nicht nur den Einsatz neuer Technologie betrifft.

Für den Erfolg der Transformation hin zu einem digitalisierten Unternehmen ist es wichtig, die Auswirkungen auf den Menschen in den Blick zu nehmen und Antworten auf die Fragen zu geben, welche Veränderungen sich hieraus für die Beschäftigten ergeben. Dies war die zentrale Fragestellung des Forschungsprojekts „Fit für Industrie 4.0: Theoretische Analyse und empirische Untersuchung von Qualifizierungs- und Weiterbildungserfordernissen in Unternehmen des Spitzenclusters it ́s OWL“ das von der Denkfabrik Digitalisierte Arbeitswelt der FH Bielefeld unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Swetlana Franken von 2016 bis Ende 2018 durchgeführt wurde. Anhand von Experteninterviews und einer anschließenden Onlinebefragung wurden im Rahmen des Projekts die Auswirkungen der Digitalisierung in NRW-Unternehmen auf die Beschäftigung und die Kompetenzanforderungen differenziert nach verschiedenen Beschäftigtengruppen untersucht.

Gefördert wurde das Projekt vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, sowie dem Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung (FGW).

Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, dass die Digitalisierung in Unternehmen aller Größen und Branchen an Bedeutung gewinnt.  Abgesehen von einem prognostizierten leichten Arbeitsplatzrückgang in der Gruppe ‚An- und Ungelernte‘ sind sich die Unternehmen jedoch einig, dass in den kommenden Jahren es zu keinem massiven Arbeitsplatzabbau kommen wird.  

Einig sind sich die befragten Unternehmen aber auch, dass sich die Aufgaben für die Beschäftigten verändern werden und dadurch neue Kompetenzanforderungen entstehen. Dies gilt insbesondere für die Gruppen der Akademikerinnen und Akademiker und Fachkräfte. Hier wird der Weiterbildungsbedarf besonders hoch eingeschätzt.  Zu den wichtigsten Anforderungen für alle Beschäftigten zählt Offenheit für Veränderung und lebenslanges Lernen. 

Unternehmen in NRW betrachten Digitalsierung als Gestaltungsaufgabe, die nur erfolgreich gelöst werden kann wenn die Technik mit der Organisation und den Menschen zusammengebracht und gemeinsam gestaltet wird. Die Kultur wird damit zum entscheidenden Erfolgsfaktor und mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen arbeiten bereits aktiv an der (Weiter-)Entwicklung ihrer Unternehmenskultur im Zuge der Digitalisierung.

Die Erkenntnisse des Fit Projekts sollen Unternehmen, aber auch Politik und Gesellschaft Anstoß dazu geben, über die Auswirkungen der Digitalsierung zu diskutieren. Letztendlich kann die Frage, „Wie wollen wir in Zukunft arbeiten?“  nur von allen gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren gemeinsam beantwortet werden.

Die Ergebnisse wurden Anfang Mai diesen Jahres als FGW Studie und FGW Impuls veröffentlicht und sind über die Seite des FGW frei zugänglich und verfügbar:

Download der Studie

Weitere Informationen zu dem Projekt finden Sie zudem auf den Seiten der Denkfabrik Digitalisierte Arbeitswelt