14.12.2016

InBVG-Kolloquium: Von der Wahrnehmung digitaler Innovationen zur Akzeptanz.

Eine nutzerinnen- und nutzerorientierte Perspektive auf telemedizinische Versorgung

 Im Rahmen des InBVG-Kolloquiums am 14.12.2016 referierte Dr. Christoph Dockweiler von der Uni Bielefeld (Fakultät für Gesundheitswissenschaften) über die nutzerinnen- und nutzerorientierte Perspektive auf die telemedizinische Versorgung. Telemedizin umfasst insbesondere die Erbringung medizinischer Leistungen zur Diagnose, Therapie und Prävention im Gesundheitswesen unter Überwindung räumlicher Entfernung und kann zwischen verschiedenen Leistungserbringern stattfinden (z.B. Medizin, Pflege, Therapeuten).

Der Teilnehmerkreis des Kolloquiums setzte sich interdisziplinär aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Fachbereiche Wirtschaft und Gesundheit sowie Ingenieurwissenschaften und Mathematik zusammen. Herr Dockweiler gab zu Beginn seines Vortrages eine Einführung in die der Technikakzeptanz zugrundeliegenden Theorien und erläuterte am Beispiel der Telemedizin die Determinanten der Akzeptanz technischer Innovationen. Er betonte die Notwendigkeit, bei der Entwicklung und Implementierung neuer Technologien die Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer einzubeziehen, da ansonsten das Potenzial neuer technologischer Errungenschaften möglicherweise ungenutzt bliebe. Vor dem Hintergrund der theoretischen Grundlagen wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Kolloquiums anhand verschiedener Beispiele die nutzerinnen- und nutzerorientierte Perspektive auf Telemedizin nahegebracht. Dies beinhaltete einerseits die Einstellungen von Patientinnen und Patienten gegenüber der Inanspruchnahme telemedizinischer Leistungen, z.B. im Rahmen der Weiterbehandlung nach einem Schlaganfall, andererseits lag der Fokus auch auf der Sichtweise des gegenwärtigen und zukünftigen medizinischen Personals. Es wurde deutlich, dass großer Bedarf besteht, die Telemedizin stärker in die Ausbildung von medizinischem und pflegerischem Personal zu integrieren. Herr Dockweiler schloss seinen Vortrag mit Überlegungen darüber, wie Technikakzeptanz bei den Nutzerinnen und Nutzern zukünftig gefördert werden könne.