Gender 4.0

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Kurzbeschreibung des Projektes Gender 4.0

Die Digitalisierung verursacht gravierende Veränderungen in der Lebens- und Arbeitswelt, die mit dem Verschwinden von alten und Entstehen von neuen Berufen, mit einer zunehmenden Automatisierung und Robotisierung der Produktion und Dienstleistung, einer enormen Flexibilisierung und Entgrenzung der Arbeit und weiteren relevanten Phänomenen verbunden sind. Diese Prozesse wirken sich unterschiedlich auf die beiden Geschlechter aus und werden in der Wahrnehmung von Männern und Frauen unterschiedlich bewertet.  Allerdings liegen praktisch keine fundierten Ergebnisse der Genderforschung in Bezug auf die Digitalisierung vor, es gibt lediglich einzelne Aussagen und Prognosen dazu.

In einer überwiegend von Männern geprägten Welt der IT und Ingenieurdisziplinen bilden Frauen eine Minderheit, die Gestaltung der Digitalisierung bleibt eine Männerdomäne. Das liegt sowohl an der immer noch zu geringen Zahl der Absolventinnen der MINT-Studiengänge als auch an dem Mangel von Frauen in Führungspositionen in Industrie 4.0-Branchen. Es wird jedoch vermutet, dass die Digitalisierung die MINT-Berufe für Frauen attraktiver macht und die Flexibilisierung der Arbeitswelt Vorteile der weiblichen Beschäftigten mit sich bringen kann. Um diese Effekte zu erreichen, ist es wichtig, die Rolle der Frauen bei der Gestaltung der Digitalisierung zu stärken.

Die Ziele des Projekts

Das Projekt verfolgt das Ziel, die grundlegenden Einstellungen und Grundkenntnisse der Young Professionals hinsichtlich der Digitalisierung und Industrie 4.0 aus der Genderperspektive zu untersuchen, um mögliche Unterschiede der Wahrnehmungen und Bewertungen zwischen Frauen und Männern festzustellen. Darüber hinaus sollen auf Basis der erhobenen Daten einige Schlussfolgerungen zu den frauenspezifischen Eigenschaften und Kompetenzen für die Gestaltung der Digitalisierung abgeleitet werden.

Forschungsdesign

Das Projekt ist interdisziplinär angelegt und findet im Spannungsfeld zwischen betriebswirtschaftlichen, personalpolitischen und wirtschaftspsychologischen Ansätzen statt. Es werden quantitative Forschungsmethoden eingesetzt – eine breit angelegte Onlinebefragung, die mit SPSS-Verfahren in Bezug auf verschiedene Fragestellungen zum Forschungsinteresse ausgewertet wird. Die Zielgruppe besteht aus Young Professionals und Studierenden (beider Geschlechter) höherer Semester einiger Hochschulen, überwiegend in NRW. Die Ergebnisse der Untersuchung werden im Rahmen einer Abschlusskonferenz am Ende des Projektes präsentiert und mit Vertreter(inne)n der Wirtschaft, Wissenschaft und Politik diskutiert sowie in Internet- und Printpublikationen breit kommuniziert.

Das Projekt „Gender und Digitalisierung: Untersuchung genderspezifischer Einstellungen von Young Professionals in Bezug auf Digitalisierung und Industrie 4.0“ wird aus dem zentralen Forschungsfonds der Hochschule Bielefeld für frauen- und geschlechterbezogene Forschungsvorhaben finanziert.

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