03.05.2024

Die HSBI trauert um Prof. Dr.-Ing. Bruno Hüsgen

Mit dem plötzlichen und unerwarteten Tod des Professors für das Lehrgebiet Kunststofftechnik verliert die Hochschule Bielefeld einen engagierten Hochschullehrer, verdienten Forscher und geschätzten Kollegen. Prof. Dr. Rolf Naumann, Dekan des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und Mathematik: „Bruno Hüsgen war ein begnadeter Kommunikator mit einem feinen Gespür für seine Mitmenschen.“

Bielefeld (hsbi). Plötzlich und unerwartet verstarb am 13. April dieses Jahres im Alter von 62 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit Prof. Dr.-Ing. Bruno Hüsgen. Mit Bestürzung, Fassungslosigkeit und Trauer haben Kolleginnen und Kollegen und Studierende an der Hochschule Bielefeld (HSBI) die Nachricht vom Tod Bruno Hüsgens vernommen. Der Verlust des beliebten Hochschullehrers, Forschers und Kollegen erscheint allen, die ihn gekannt haben, unbegreiflich. Er stand bis zu seinem letzten Tag mitten im Hochschulleben. Sein Wirken erfüllt diejenigen, die mit ihm zusammengearbeitet haben und von ihm lernen durften, mit tief empfundener Dankbarkeit.

Erfolgreiche Karriere in der Industrie vor dem Ruf an die Hochschule

Geboren am 15. Juni 1961 in Bochum, entwickelte Bruno Hüsgen schon früh Interesse für technische Themen und für die Arbeit in kleinen und großen Teams. Er studierte Maschinenbau mit Schwerpunkt Kunststofftechnik an der Universität Paderborn und promovierte dort 1993 auf dem Gebiet der Werkstoff- und Fügetechnik. Anschließend arbeitete er zunächst als Betriebsleiter und Einzelprokurist bei der BKT GmbH – Bürener Kunststofftechnik. Von dort wechselte er 1995 zur Lippstädter Hella KGaA Hueck & Co (heutige Forvia). Bei Hella führte Bruno Hüsgen den Bereich Kunststoffverarbeitung und Montagen und wurde Werkleiter der Signalleuchtenfabrik. Anschließend verantwortete er die Fertigung der Signalbeleuchtung weltweit und wirkte als technischer Leiter und Mitglied der Produktbereichsleitung, bis er schließlich 2004 die Gesamtverantwortung für das Engineering im Geschäftsbereich Licht übernahm. Nach seiner erfolgreichen Karriere in der Industrie erhielt Bruno Hüsgen 2008 den Ruf als Professor für das Lehrgebiet Kunststofftechnik an die damalige Fachhochschule Bielefeld.

Prof. Dr. Rolf Naumann, Dekan des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und Mathematik an der HSBI: „Bruno Hüsgen war ein begnadeter Kommunikator mit einem feinen Gespür für seine Mitmenschen. So wurde er zu einem allseits geschätzten Kollegen. Aufgrund seiner Managementkompetenz hat er früh die Aufgabe der Leitung des Studiengangs Maschinenbau übernommen und überaus erfolgreich die unverzichtbare Studiengangsreform in der Übergangsphase vom Diplomstudium zum Bachelorstudium moderiert. Auch seine Mitgestaltung bei der Zusammenlegung unterschiedlicher Studiengänge zu einem großen Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik war extrem wertvoll."

Erfolgreich mit seinen Kooperationen und beim Einwerben von Drittmitteln

Im Fachgebiet Kunststofftechnik verantwortete Prof. Hüsgen das Labor der Kunststoffanalytik, das er während seiner Zeit an der HSBI grundlegend modernisierte und vergrößerte, sodass sich über die Jahre die erfolgreiche Arbeitsgruppe Kunststofftechnik mit mehreren Mitarbeitern bilden konnte. Bruno Hüsgen ist es auch zu verdanken, dass die Arbeitsgruppe mit dem Kunststofflabor KTP an der Universität Paderborn ein kooperatives Masterstudium bildete, das den Studierenden der HSBI ein weiterführendes Studium an der Universität mit anschließendem gemeinsamen Promotionsstudium ermöglichte. Zwischenzeitlich sind auf diesem Weg mehrere gemeinsame Promotionsverfahren abgeschlossen worden, für die Bruno Hüsgen zudem erfolgreich Forschungsgelder einwarb.

Der Verstorbene war zudem Gründungsmitglied des Bielefelder Instituts für Angewandte Materialforschung (BIfAM) im Jahre 2012 und war seit dieser Zeit stellvertretender Institutsleiter. „Es ist ihm zu verdanken, dass die Kunststofftechnik und -analytik eine der tragenden Säulen des Instituts wurden“, sagt Prof. Dr. Christian Schröder, Leiter des BIfAM. „Bruno Hüsgen verstand es in besonderem Maße, Wissenschaft, Praxis und Menschen miteinander zu verbinden. Er war ein leidenschaftlicher Forscher mit einem umfassenden Netzwerk zu den Unternehmen in der Region und hat maßgeblich die strategische Ausrichtung des Instituts vorangebracht. Darüber hinaus hat ihn sein besonderes Engagement für den wissenschaftlichen Nachwuchs ausgezeichnet. Wir werden ihn sehr vermissen.“

Prof. Dr.-Ing. Bruno Hüsgen hinterlässt Frau und Kinder. Die Verantwortlichen an der HSBI blicken mit Dankbarkeit auf seine zahlreichen Verdienste und werden sein Andenken in Ehren halten. (lk)